Hi, ich bin Sophia und absolviere meinen Freiwilligendienst im Hogar de Vida, einem Kinderheim in Costa Rica.
Der 4. November steht auf meinem Handy – ein Datum, das verwirrt, denn das Wetter fühlt sich nicht wie ein kalter Herbsttag an, sondern wie mitten im Sommer. Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht: Schon drei Monate meines Freiwilligendienstes sind vorbei. Doch bevor die Reise losging, war die Woche vor meinem Abflug besonders turbulent: Koffer packen, letzte Einkäufe erledigen und das Visum in Berlin abholen. Das größte Problem? Für ein ganzes Jahr zu packen und zu entscheiden, was wirklich wichtig ist. Als alles erledigt war, hieß es Abschied nehmen und ab in den Flieger.
Sprachkurs und Ankommen im Alltag
Nach einer langen Reise begann mein Abenteuer mit einem zweiwöchigen Sprachkurs auf einer Kaffeefinca mitten im Regenwald. Die Zeit dort fühlte sich surreal an – umgeben von Menschen, die dasselbe vor sich hatten, aber doch individuelle Erfahrungen machen würden. Wir schlossen Freundschaften, lernten typische costa-ricanische Gerichte kennen und genossen die beeindruckende Natur. Danach begann der Freiwilligendienst richtig: Wir wurden in San José abgesetzt und mussten erst einmal den richtigen Bus finden, der uns an unsere Zielorte brachte. Mittlerweile klappt das richtig gut. In meiner kleinen Stadt lebe ich in einer WG mit zwei Mitfreiwilligen. Wir arbeiten, kochen und reisen zusammen. Besonders spannend ist es, neue Gerichte und das unglaublich leckere Obst hier auszuprobieren. Trotz Papaya, Ananas und Drachenfrucht warten wir sehnsüchtig auf die Mangosaison – unsere Arbeitsstelle ist nämlich voller Mangobäume.
Arbeit im Kinderheim
Das Kinderheim, in dem wir arbeiten, bietet nicht nur frisches Obst, sondern auch viele schöne Momente mit den Kindern. Abends tauschen wir uns oft über die Ereignisse des Tages aus, was uns hilft, die Erlebnisse zu verarbeiten. Im Heim gibt es drei Häuser, in denen jeweils eine Freiwillige arbeitet. Ich bin aktuell in „Casa Uno“, wo 13 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren leben. In meiner Zeit hier haben einige Kinder das Heim verlassen, um zu ihren Familien zurückzukehren, und neue Kinder sind hinzugekommen. Es ist eine Mischung aus Freude und Wehmut, die Kinder ziehen zu sehen, denn sie wachsen einem schnell ans Herz. Anfangs war es mit den Sprachbarrieren nicht leicht, vor allem die Kinder zu verstehen, doch mittlerweile habe ich mich gut eingelebt und mein Spanisch verbessert, sodass der Alltag im Heim viel leichter geworden ist.
Freizeit und Ausblick
In unserer Freizeit erkunden wir die Kleinstadt oder fahren ans Meer. Bisher waren wir an der Pazifikküste und der Karibikküste, aber es stehen noch viele Reisen an, etwa zu den beeindruckenden Wasserfällen und Vulkanen des Landes. Ich freue mich schon auf die Abenteuer, die noch auf mich warten, und bin dankbar für all die Erlebnisse, die ich bereits hatte: die vielen Sonnenauf- und -untergänge, die Zeit mit den Menschen, die ich hier kennenlernen durfte, und das leckere Essen. Diese Erfahrungen hätte ich nicht gemacht, hätte ich mich nicht vor einem Jahr für Costa Rica entschieden. Ich freue mich darauf, in meinem nächsten Bericht von weiteren Erlebnissen und kleinen erfüllten Träumen zu berichten.
Bis zum nächsten Mal!😊
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