Seit Ende 2016 bietet der VISIONEERS e. V. durch die Unterstützung des Ideenwettbewerbs „Lokales Soziales Kapital“ (LSK) eine Leder-Nähwerkstatt für Frauen an. Ein Team von sechs Personen, bestehend aus Geflüchteten und Deutschen, organisiert und leitet diesen Workshop.
Mouod ist Iraner und ausgebildeter Elektroingenieur. Er kam als Flüchtling nach Deutschland und leitet den Workshop. Dadurch wird Mouod ein erster Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht. Er spricht Farsi, Englisch und Deutsch und kann so bei manchen Sprachbarrieren weiterhelfen.
Fateme stammt ebenfalls aus dem Iran und ist Grafikdesignerin. Auf Farsi, Englisch und Deutsch kann sie den Teilnehmern bei den verschiedenen Arbeitsschritten behilflich sein.
Steffi ist studierte Produktdesignerin in Berlin und unterstützt das Team und die Teilnehmer mit ihrer kreativen Ader. Sie hat viele Jahre lang in Afrika verschiedene soziale Projekte im Bereich Design geleitet und weiterentwickelt. Sie freut sich, diese Erfahrungen auch bei VISIONEERS einbringen zu können.
Vera studiert im letzten Semester Soziale Arbeit und kann sowohl bisher erlangtes Wissen einsetzen als auch neue Erfahrungen sammeln. Besonders motiviert hat sie die Chance, mit einem Team aus unterschiedlichsten Herkunftsländern zusammenzuarbeiten. Außerdem liegen ihr Projekte mit Frauen sehr am Herzen.
Linda und Maria sind zurzeit Praktikantinnen beim VISIONEERS e. V. und unterstützen den Workshop ehrenamtlich bei der Organisation und Ausführung.Zu Beginn fand der Workshop einmal wöchentlich im Café Connections in Berlin-Schöneberg statt. Aufgrund einer höheren Nachfrage im Flüchtlingsheim Heckeshorn, findet der Workshop nun jeden Donnerstag am Wannsee statt.
Unsere Vision ist es, Frauen durch die Leder-Nähwerkstatt einen Zugang zur deutschen Sprache und Kultur zu ermöglichen, ihnen aber auch einen ersten Einblick in den hiesigen Arbeitsmarkt zu geben.
Jeden Donnerstag treffen wir uns, um mit einer gemeinsamen Gesprächsrunde den Nachmittag zu beginnen. Einige Frauen nehmen jede Woche teil, andere sind zum ersten Mal da. Nach dem gegenseitigen Bekanntmachen und dem Erklären des geplanten Projektes geht es dann los. Hergestellt werden verschiedene Lederarbeiten wie Armbänder oder Schlüsselanhänger. Die einzelnen Projekte werden von Mouod, Vera und Steffi konzipiert und sind so angelegt, dass sie mit einfachen Werkzeugen in Handarbeit umgesetzt werden können. So kann jeder direkt aktiv werden und mit der gemeinsamen Arbeit beginnen. Der Ablauf in der Erstaufnahmestelle unterscheidet sich etwas von dem bisherigen. Zuerst muss sich das Workshop-Team, meist bestehend aus vier Personen, ausweisen und einschreiben lassen. Der für die Leder-Nähwerkstatt reservierte Raum wird von zwei Team-Mitgliedern vorbereitet. Sie legen die Materialien zurecht, stellen Snacks bereit und bauen Spiele für die Kinder auf. Zwei weitere Team-Mitglieder machen sich auf den Weg zu den einzelnen Zimmern der Geflüchteten, um diese durch eine direkte Ansprache zur Teilnahme zu motivieren. Die meisten Frauen sind direkt begeistert, erkennen uns wieder und kommen vorbei, um teilzunehmen. Oft helfen dabei die Kinder, die meistens schon gut Deutsch verstehen und sich verständigen können. Dadurch kommt der Kontakt zu den Frauen zustande, die dann weiteren Frauen Bescheid sagen.In der Erstaufnahmestelle am Wannsee gibt es viele interessierte Frauen, die die kreative Ablenkung gerne annehmen und sich in der persönlichen Atmosphäre wohlfühlen. Um auch Müttern den Freiraum zum Nähen zu geben, betreuen wir die anwesenden Kinder und bereiten Spiele vor.
Durch das gemeinsame kreative Arbeiten werden die sozialen Fähigkeiten im Umgang miteinander gefördert und eine Brücke zwischen Geflüchteten unterschiedlicher Herkunft und deutschsprachigen Helfern gebildet. Hierbei stehen sowohl die Kommunikation auf Deutsch als auch das Arbeiten in der Gruppe im Fokus.
Die teilnehmenden Frauen sind immer interessiert und gesprächig und verstehen trotz mancher Sprachschwierigkeiten , was sie machen sollen. Es bereitet ihnen besondere Freude, Erfolge zu sehen und etwas Eigenes herzustellen, das sie mit nach Hause nehmen können. Außerdem gefällt den Frauen der Austausch und das Reden im Kreise der anderen Kursteilnehmerinnen.Wir freuen uns auf weitere kreative und lehrreiche Donnerstagnachmittage am Wannsee, wo wir jedes Mal sehr viel Spaß miteinander haben und in lockerer Atmosphäre zusammen arbeiten und uns austauschen. Wir bedanken uns für die Unterstützung bei