Wir freuen uns, dass wir durch unser Projekt „Corona-Nothilfe – Hoffnung weitergeben in Krisenzeiten“ gefördert durch Aktion Mensch schon viele Menschen erreichen können und hoffen dass auch in Zukunft noch mehr benachteiligte Berliner*innen unterstützen können.Hier berichtet unsere ehrenamtliche Helferin Lisa wie sie im Mai 2020 aktiv war:
Die Ausbreitung des Corona-Virus bringt in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens spürbare Veränderungen und Probleme mit sich. Viele Familien in den Brennpunktbezirken Berlins, wie Marzahn, Hellersdorf oder Hohenschönhausen sind besonders durch diese akuten Notlage betroffen und auf Hilfe von außerhalb angewiesen. Da aber auch diese Hilfen, wie zum Beispiel Schulen/Kindertagesstätten und Familienhelfer in der Corona-Zeit weggefallen sind, waren die Familien über unsere Besuche und Gespräche sehr dankbar.
Über den reich gefüllten Korb voller Lebensmittel, wie Brot, Aufstrich, Wurst, Käse, Obst, Gemüse und andere wichtige alltägliche Dinge, haben sich die Familien noch einmal mehr gefreut. Viele Familien konnten dadurch besser durch diese schwere Zeit kommen. Durch diesen erfreulichen Erstkontakt fühlten sich einige Familien noch einmal mehr dazu bereit uns einen Einblick in ihr Leben zu geben. Dies war vor allem wichtig, um ihre Lage noch einmal besser zu verstehen. So hatten die Kinder durch die geschlossenen Schulen zahlreiche Hausaufgaben, bei denen wir sie auch tatkräftig unterstützen konnten. Ihre Eltern waren laut Selbstaussagen damit meist überfordert waren. Umso mehr freuten die Familien sich für diese gemeinsame Zeit und zusätzliche Unterstützung.
Insgesamt konnten wir 114 Familien in dieser schwierigen Zeit besuchen und ihnen beiseite stehen. Eine fünffache Mama, die erst vor Kurzem entbunden hatte, rief uns zu dieser Zeit auch an und erzählte uns dass ihr Mann sie verlassen habe und sie nun mit ihren vier Kindern und dem Neugeborenen alleine sei. Sie hätte in dieser Zeit nicht einkaufen gehen können. Auch hier konnten wir durch diese schöne Aktion der Familie beistehen und sie tatkräftig unterstützen. Eine andere Mama, die wir mit einem vollen Lebensmittelkorb besucht haben, fing vor Freude an zu weinen, als wir dann noch mit ihr und ihren Kindern Zeit verbrachten, strahlte sie über beide Ohren und sagte selbst, dass sie dadurch wieder neue Energie schöpfen konnte -vielen DANK!!!
Lebensmittelspenden für das Café Neustart
Ende Mai waren Cecilia und Sophie, zwei unserer weltwärts-Freiwilligen, Lebensmittel im Wert von 500€ einkaufen, um Sexworker*innen und Obdachlose in der Corona-Krise zu unterstützen.
Die Lebensmittel wurden im Café Neustart an Alabaster Jar e. V. verteilt – der Anlaufstelle an der Kurfürstenstraße für bedürftige Sexarbeiter*innen. Die Bordelle sind weiterhin geschlossen, doch viele Sexworker*innen müssen trotz der Ansteckungsgefahr weiterarbeiten, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können.
Viele von ihnen sind gezwungen im Verborgenen zu arbeiten, denn oft haben sie weder Papiere noch eine Wohnungsanmeldung, die sie zum Bleiben oder zur Sozialhilfe berechtigen.
Aus diesem Grund unterstützt Alabaster Jar e. V. Frauen und Männer ohne Zugang zu einer Grundversorgung – sie sind dabei aber vor allem auf Spenden angewiesen.
Wir haben aus hygienischen Gründen und einzeln verpackte Lebensmittel vorbeigebracht, damit jeder das Notwendigste direkt mitnehmen konnte. Zusätzlich hat VISIONEERS Hygieneartikel wie Feuchttücher, Desinfektionsmittel oder Deo und einige unser selbst genähten Masken mitgegeben.
Um Bedürftige in Krisenzeiten weiterhin zu unterstützen planen wir noch drei weitere Verteil-Aktionen.