AIPED – Asociación de Apoyo Integral para Personas con Discapacidad
In diesem Blog soll es um mein Projekt gehen, in dem ich seit Anfang diesen Jahres dreimal pro Woche arbeite.
Das Projekt heißt „AIPED“ (Asociación de Apoyo Integral para Personas con Discapacidad, Assoziation zur integralen Unterstützung von Personen mit Behinderung).
Die Mission des Projekts ist die Verbesserung der Lebensqualität erwachsener Menschen mit Behinderung durch Förderung und Training ihrer Autonomie und Unabhängigkeit. Täglich kommen zwischen 20 und 30 „Usuarios“ (Benutzer) in die Einrichtung und verbringen ihren Tag dort. Einige von ihnen kommen schon jahrelang dorthin, andere erst seit einigen Wochen oder Monaten. Trotz dessen ist es eine große Familie, zu der alle der Usuarios, unabhängig von ihrem Alter oder dem Grad ihrer Behinderung, gehören. Teil dieser Familie sind außerdem der Projektleiter Roy, die beiden Profesoras (Lehrerinnen) Yetty und Tatti, die Köchin Lali und die zahlreichen Freiwilligen. Die Freiwilligenarbeit spielt nämlich eine sehr große Rolle, da jeden Tag mehrere Freiwillige kommen, um bei der Betreuung der Usuarios Unterstützung zu leisten. Bei vielen der Freiwilligen handelt es sich um die Mütter der Usuarios. Es kommen aber auch externe Freiwillige, die unterstützend mitwirken, so wie ich auch.
Da das Team so groß ist, ist eigentlich immer etwas los und ich treffe auch heute immer noch auf neue Menschen, mit denen ich mich unterhalten und austauschen kann. Die Einrichtung ist sehr modern und offen, aber nicht zu groß, sodass alles sehr persönlich und einladend wirkt. Es gibt einen großen Saal mit angrenzender Küche, in dem die meiste Zeit verbracht wird. Außerdem gibt es einen Garten, ein Gymnasio (Sporthalle), wo Yoga gemacht wird, die Computer stehen und wo die Usuarios ihre freie Zeit verbringen können. Tagsüber werden zusätzlich verschiedene Aktivitäten angeboten, wie beispielsweise Bastel-, Computer-, Gärtner- und Englischklassen.
Meine Aufgaben
Mein Tag dort beginnt schon um 7:30 Uhr und endet um 15:30 Uhr. Allerdings bräuchte ich mit dem Bus über eine Stunde zur Arbeit, weshalb ich mit einem „Uber“ fahre. Meine Aufgaben sind sehr breit gefächert und grundsätzlich helfe ich bei allem, was gerade so anfällt. Am Morgen gibt es besipielsweise immer eine „Tanzsession“, um den Tag mit Bewegung zu starten, bei der die meisten Usarios immer begeistert mittanzen. Manche müssen allerdings erst dazu motiviert werden. 😉
Meine Aufgabe besteht aber vor allem darin, die Usuarios zu betreuen, da die meisten aufgrund ihrer Behinderung viel Unterstützung bei alltäglichen Dingen benötigen. Das bedeutet, dass ich ihnen beim Händewaschen und Zähneputzen helfe, ihnen das Essen zum Platz bringe oder beim Basteln neben ihnen sitze und sie anleite. Abgesehen von der Arbeit mit den Usuarios unterstütze ich gelegentlich Roy bei administrativen Aufgaben im Büro oder helfe beim Putzen sowie in der Küche. Eines ist also sicher: Es ist selten langweilig und jeden Tag passieren spannende Sachen!
Meine Erfahrungen und Beobachtungen
Obwohl ich noch nicht sehr lange dort arbeite, habe ich schon unfassbar viel gelernt. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen ist etwas sehr Besonderes und über die Zeit konnte ich schon engere Beziehungen zu ihnen aufbauen. Ich war zuvor noch nie in diesem Bereich tätig, sodass es eine ganz neue Erfahrung für mich ist, was die Arbeit aber noch besonderer für mich macht.
Was mich am meisten beeindruckt ist sowohl der Umgang mit dem Thema Behinderung als auch der Umgang untereinander. Die Stimmung ist immer gut und alle gehen unfassbar herzlich miteinander um. Ich kann spüren, wie viel Liebe die Mitarbeiter:innen für die Usuarios haben, was sie in Form von Umarmungen, gemeinsamem Lachen und verschiedenen Kosenamen und Verniedlichungen zum Ausdruck bringen. Vor allem das gemeinsame Lachen spielt dabei eine große Rolle. Für mich zeigt es die Unbefangenheit dem Thema Behinderung gegenüber. Denn statt die Usuarios zu bemitleiden, werden auch mal Scherze gemacht, auf eine Art und Weise, die erneut die Zuneigung und Wertschätzung zeigt, die untereinander herrscht.
Ich mag meine Arbeit dort sehr und fühle mich mit den Usuarios und dem Team super wohl. Ich habe das Gefühl, dass ich von dem Zusammensein mit Menschen mit Behinderung sehr viel mitnehmen und lernen kann. Das ist für mich eine einzigartige Erfahrung!
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