Abschließender Bericht: Arbeit in den indigenen Dorfgemeinschaften in Peru

23. Juli 2024   |   Jolien Grafe

Hola, ich melde mich mit meinem letzten Bericht über meine Arbeit hier in den indigenen Dorfgemeinschaften in Peru.

Die letzten Wochen war ich viel in den Comunidades unterwegs, da wir die Feldarbeiten für die Zonificación beendet haben. Dafür habe ich mit einer Gruppe aus Forstingenieuren und einem Geologen in den Comunidades gewohnt. Nach dem Frühstück um 6 Uhr ging es los in den Wald. Dort haben wir unter anderem Bodenproben genommen, Kamerafallen angebracht und Aufnahmen mit der Drohne gemacht.

Zusammenarbeit mit den Comunidades

Wir haben eng mit den Menschen in den Comunidades zusammengearbeitet, indem wir zuerst partizipative Karten erstellt haben. Das bedeutet, dass wir auf groß ausgedruckten Karten Informationen per Hand ungefähr verortet haben. Auf den Wanderungen im Wald wurden wir immer von jemandem aus der Comunidad begleitet und konnten im Gespräch weitere Informationen sammeln, zum Beispiel über die Verwendung der jeweiligen Pflanzen als Medizinpflanzen. Alles wurde mit Fotos dokumentiert und natürlich wurden die Koordinaten erfasst, um nun im Anschluss die Karten und Berichte zu erarbeiten.

Unterstützung des Botanischen Gartens

Nachdem die allgemeinen Feldarbeiten abgeschlossen waren, hatte ich noch die Möglichkeit, den Botanischen Garten bei seiner Forschung zu unterstützen. Für die Studie zur Untersuchung des botanischen Potentials haben wir in einem Gebiet, in dem noch Primärregenwald zu finden ist, alle Pflanzen, die gerade Blüten oder Früchte aufwiesen, gesammelt und anschließend in Zeitungspapier gepresst. Um Äste von Bäumen zu schneiden, wurde eine Teleskopschere benutzt, und wenn der Baum höher als die 12 Meter der Schere war, kletterte der Assistent mithilfe besonderer Steigeisen den Baumstamm hinauf.

Herausforderungen und Regenwetter

Viele Tage hat es geregnet, sowohl während der Arbeiten mit der Zonificación als auch mit dem Botanischen Garten. Wenn möglich, haben wir trotzdem unsere Arbeit normal fortgesetzt, dann halt mit einem umgebundenen Stück Plastik, wie hier üblich. Doch wenn der Regen zu stark wurde, bauten wir einen kleinen Unterstand und warteten ab, denn vor allem für die Arbeit mit dem Zeitungspapier stellt der Regen ein Problem dar.

Fazit

Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Arbeiten im Regenwald zwar anstrengend waren, ich jedoch viel gelernt habe und es mir sehr viel Freude gemacht hat, in der Comunidad zu wohnen. Auch wenn es dort weder Dusche noch Internet gab und häufig auch keinen Strom. Mein Jahr hier ist verflogen, und ich bin sehr dankbar für all die Erfahrungen, die ich sammeln und all die Menschen, die ich kennenlernen durfte.

Möchtest du gerne einen Freiwilligendienst machen? Nähere Infos gibt es hier 🙂