Was ist das Europäische Solidaritätskorps?

Das Europäische Solidaritätskorps ist ein EU-Förderprogramm, das jungen Menschen die Möglichkeit gibt, Freiwilligenarbeit zu leisten und eigene Solidaritätsprojekte durchzuführen, die Gemeinschaften in ganz Europa zugutekommen.

Wie bewerbe ich mich für das ESK?

1. Als erstes gehst du auf die Website des ESK. Du kannst dafür folgenden Link verwenden: https://europa.eu/youth/solidarity_de. Klicke dann bei dem Kasten mit der Überschrift “junge Menschen” auf Registrieren/Anmelden.

2. Anschließend klickst du auf “create an account”

3. Nachdem du deine Daten erfolgreich angegeben hast, wird dir eine E-Mail zugesendet, mit deren Hilfe du deine Registrierung abschließen kannst. Das kann einen Moment dauern.

4. Hast du die E-Mail dann erhalten, klick auf den angegebenen Link, um dir ein Passwort zu erstellen.

5. Nachdem du dein Passwort festgelegt hast, musst du nun deine persönlichen Daten angeben sowie bei der entsprechenden Auswahl auf “Freiwilligenprojekte” klicken. Außerdem wählst du aus, in welchen Bereichen du gerne tätig werden würdest und welche Erfahrungen du schon mitbringst.

6. Als nächstes musst du Angaben zu deiner zeitlichen Verfügbarkeit und ggf. zu vorherigen ESK-Freiwilligendiensten machen. Bedenke dabei, dass Teilnehmer:innen, die bereits eine langfristige, vom Europäischen Freiwilligendienst finanzierte Freiwilligentätigkeit (mehr als 2 Monate) absolviert haben, sich nicht für einen weiteren langfristigen Einsatz bewerben können, der vom Europäischen Solidaritätskorps finanziert wird. Du kannst jedoch an anderen, vom Korps unterstützten Aktivitäten teilnehmen, zum Beispiel Praktika, Arbeitsstellen, Solidaritätsprojekte und Freiwilligenteams. Wenn du zuletzt noch die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen bestätigst, bist du vollständig registriert.

7. Um deine Bewerbung für ESK-Projekte zu erleichtern, klickst du zunächst auf “Mein Profil” und vervollständigst dieses. Dort kannst du z.B. unter “Angaben für alle Projekte des Europäischen Solidaritätskorps” deinen Lebenslauf hochladen.

8. Jetzt kann deine Suche nach ESK-Projekten endlich beginnen. Dafür klickst du oben in der Menüleiste auf “Angebote”. Viel Erfolg beim Recherchieren!

9. Prinzipiell ist es auch möglich, dass dich Organisationen anschreiben, die noch Freiwillige für ihr Projekt suchen. Um deine Chancen auf einen Freiwilligendienst jedoch zu verbessern solltest du die Organisationen, die dich interessieren unbedingt auch selbst anschreiben.

10. Hast du nun ein Projekt gefunden, welches dich interessiert, klicke einfach auf den Button „Bewerben“. Anschließend musst du noch ein kurzes Motivationsschreiben verfassen, das zwischen 500 und 1000 Zeichen umfassen kann.

11. Sobald du eine Zusage für ein Projekt bekommen hast, musst du dir eine Entsendeorganisation ( auch unterstützende Organisation genannt) suchen, z.B. Visioneers e.V.. Die Entsendeorganisation unterschreibt das Activity Agreement, welches die Aufnahmeorganisation aus deinem europäischen Einsatzland schickt. Zudem muss dir deine Entsendeorganisation eine Schulung über die Rechte des ESK und zum Thema Kulturschock geben und stellt bei Interesse Kontakt zu ehemaligen Freiwilligen her, die bereits einen ESK absolviert haben und dir alle praktischen Fragen zu Krankenversicherung etc. beantworten können. Alle anderen organisatorischen Aufgaben übernimmt deine Aufnahmeorganisation.

Was ist der Unterschied zwischen einer individuellen Freiwilligentätigkeit und einer Freiwilligentätigkeit im Team?

Für beide Formen der Freiwilligentätigkeit musst du zwischen 18 und 30 Jahre alt sein. Du bekommst An- und Abreise sowie Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld (je nach Land zwischen 3 und 6 € pro Tag) und eine ergänzende Versicherung bezahlt und wirst zudem zwischen 30 und 38 Stunden wöchentlich arbeiten. Außerdem erhältst du Zugang zu Unterstützungsleistungen wie beispielsweise zu Sprachkursen.

Bei einer individuellen Freiwilligentätigkeit gehst du alleine für 2 bis 12 Monate (in Ausnahmen auch ab 2 Wochen) ins Ausland, wo du die tägliche Arbeit einer Organisation, die aktiv zum Wohle der lokalen Gemeinschaft beiträgt, unterstützt. Du kannst zwischen ganz verschiedenen Projekten wählen, sei es eine Umweltaktion in einem Nationalpark, Freizeitgestaltung im Mehrgenerationenhaus oder Sportaktionen mit Kindern, du findest bestimmt ein Projekt, das dich interessiert.

Die Freiwilligentätigkeit im Team ist für Personen interessant, die keine längere Verpflichtung eingehen können oder wollen oder nicht alleine eine freiwilligen Tätigkeit ausüben wollen aber dennoch der Gemeinschaft helfen möchten. Die Dauer hierbei liegt zwischen 2 Wochen und 2 Monaten und du wirst mit 10 – 40 Menschen aus mindestens zwei verschiedenen Ländern zusammenarbeiten. Durch die Freiwilligentätigkeit im Team sollen lokale Gemeinschaften unterstützt und wichtige gesellschaftliche Herausforderungen bewältigt werden. Eine Freiwilligentätigkeit im Team kann beispielsweise die Umsetzung eines Ferienprogramms für Kinder und Jugendliche, die Vorbereitung und Durchführung eines Stadtteil-Kulturfestes oder die Unterstützung bei der Restaurierung eines Jugendclubs sein.

Heyo Leute!

Ich bin Fabian, ein deutscher Freiwilliger der im Auftrag von Visioneers e.V. zwei Monate in Blagoevgrad, Bulgarien, bei der „Active Bulgarian Society“ (kurz ABS), einen Freiwilligendienst absolvieren darf. Hier möchte ich mit euch meine ersten zwei Wochen teilen:

Meine ersten zwei Wochen in Bulgarien waren der Wahnsinn! Schon am Tag meiner Ankunft durfte ich die Leute treffen mit denen ich die nächsten zwei Monate meine ganze Zeit verbringen würde. Sie kommen alle aus ganz verschiedenen Ländern: Georgien, Portugal, Spanien, Dänemark und Ukraine. Das schöne an dem Zusammenleben ist, dass jeder seine eigenen Sitten und seine eigene Art zu leben hat, was es so aufregend macht mit ihnen zu reisen, zu arbeiten oder einfach nur zu faulenzen.

Das Reisen in so einer Gruppe ist unglaublich spannend – und kräftezehrend. Während es die einen sehr geplant und organisatorisch mögen, mögen es die anderen spontan und kreativ. Es war nicht immer einfach, aber wir haben alles irgendwie gemeinsam gemeistert. Wir haben in unseren Reisen unglaubliche Orte gesehen wie das Alyosha, das schwarze Meer und viele Denkmale. Und wir sind alle hungrig noch viel mehr von Bulgarien und den Nachbarländern zu sehen!

Allgemein kann ich auch sagen, dass ich in diesen zwei Wochen schon sehr viel gelernt habe.

Bei unserer Arbeit im ABS-Büro lernen wir wie man Projekte plant, promoted und schließlich durchführt. Wir haben eine menge Freiheiten und kreieren Projekte um Menschen zusammenzubringen, von einander zu lernen und zusammen Spaß zu haben. Von einem Basketball-Turnier über zu einem portugiesischen Tag oder eine Müllkampagne, dies haben wir alles schon in zwei Wochen durchgeführt.

Ich freue mich riesig auf meine weitere Zeit hier in Bulgarien und ich kanns kaum erwarten was als nächstes auf mich und meine neuen Freunde zukommt!

Dieses Jahr brachte viele Veränderungen in unser Leben, aber das war mir nicht genug. Ich wollte mehr. Ich wollte reisen, neue Kulturen kennenlernen, nachdem ich dieses Jahr mein Abitur gemacht habe. Ursprünglich wollte ich ein soziales Freiwilligenjahr im Ausland in Peru machen, aber dann kam Corona und ich habe mich deshalb nach ESC-Projekten in Europa umgesehen.

Anfang September fand ich ein Kurzzeitprojekt in Zagreb, Kroatien. Dort arbeitete ich mit 12 anderen Freiwilligen in einer NGO namens OAZA. Nach diesen zwei Monaten war ich angestachelt und ich wollte noch mehr Austausch erleben, neue Leute treffen und eine andere Kultur kennenlernen. Als ich also Anfang Dezember wieder in Deutschland war, habe ich den ganzen Monat damit verbracht, nach anderen ESC-Semesterprojekten zu suchen und bin auf die Active Bulgarian Society gestoßen. Hier bin ich also in Bulgarien, in einer Zeit, in der alle sagen, dass es unmöglich ist, zu reisen.

Aber manchmal muss man einfach das Unmögliche tun, um seinen Träumen zu folgen, meiner ist es, zu reisen und neue Kulturen kennen zu lernen.

Bis jetzt habe ich in nur 12 Tagen eine Menge gelernt. Ich habe gelernt, wie man das georgische Alphabet schreibt, ich habe verschiedene traditionelle Tänze gelernt, von einem spanischen Sevilla bis zu einem ukrainischen Hochzeitstanz. Aber ich habe auch die bulgarische Kultur kennengelernt, die für mich neu war. Und genau darum geht es bei einem ESC, nicht nur etwas über die bulgarische Kultur zu lernen, sondern auch über die Kultur der anderen Freiwilligen. Und ich hatte Glück mit Freiwilligen aus Georgien, der Ukraine, Spanien und Frankreich zusammenzuarbeiten, so dass ich eine Menge neuer Dinge lernen konnte.

Ich bin am Montag angekommen und bin nach dem Mittagessen zu den anderen ins Büro gegangen. Dort traf ich die Leute, mit denen ich die nächsten zwei Monate verbringen würde, zum ersten Mal. Alle waren so freundlich und ich freute mich wirklich darauf, die nächsten zwei Monate mit ihnen zu verbringen.

Außerdem sind die Aufgaben im Büro sehr flexibel und es liegt an uns, welche Art von Veranstaltungen wir planen wollen. Daher haben wir viel Freiheit, unsere Visionen und Ideen zu verfolgen, was ich sehr liebe.

Das Tolle an ABS ist, dass sie viele Projekte mit Einheimischen machen, wie z.B. einen Chat-Club, Reinigungsaktionen usw. So kann man Einheimische kennenlernen und mehr darüber erfahren, wie die Menschen hier leben. Das ist etwas, was man nicht hat, wenn man nur für zwei Wochen in ein Land reist. Das ist einer der vielen Gründe, warum ich das Programm des Europäischen Solidaritätskorps nur jedem empfehlen kann.

Am ersten Wochenende waren wir in Kartala, was unglaublich war. Ich glaube, so viel Schnee habe ich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen. Es war magisch.

Letztes Wochenende waren wir in Sofia und wir hatten eine lustige Zeit. Die Stadt hat ihren eigenen Charme. Ich glaube, was mir am meisten gefällt, ist, dass all die verschiedenen Religionen friedlich nebeneinander leben. Es gibt einen Platz, auf dem eine Moschee, eine Synagoge und eine Kirche nebeneinander stehen, was zeigt, wie vielfältig und kulturreich die Stadt und das Land sind.

Dieser Artikel wurde von Elisabeth Röbisch als Teil ihres persönlichen Projekts in der Active Bulgarian Society erstellt. Sie ist Teilnehmerin am Projekt „ESC: European Skills and Competencies“-Projekt, das von der bulgarischen Nationalagentur des Erasmus+ Programms Human Resource Development Center mitfinanziert wird.

Junge Menschen, die interessiert daran sind, für die Active Bulgarian Society für 2-3 Monate zu volunteeren, können sich gerne bewerben: ntepass@visioneers.io.