Nicaragua

„Good News: Es darf wieder Nicaragua bereist werden.“

Als wir diesen Satz gelesen haben, stand für Julina und mich sofort fest, dass dieses Land ganz oben auf unserer Bucketlist steht.
Anfang Mai war es dann endlich soweit, mit Reisepass und negativem PCR-Test im Gepäck durften wir die Grenze nach Nicaragua überqueren. Aber schon der Start war chaotisch. Wir hatten weder Cordoba (die nicaraguanische Währung) dabei, noch hatten wir uns vorher über den Wechselkurs informiert. So wurden wir bereits in den ersten fünf Minuten von dem Busfahrer übers Ohr gehauen. Aufgefallen ist uns das allerdings erst ein paar Tage später, als wir langsam ein Gefühl dafür bekamen, wie wenig öffentliche Busse hier wirklich kosten.

Für uns ging es mit dem Bus dann über Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, nach Leon. Spätestens in Managua bemerkten wir dann die deutlichen Unterschiede im Vergleich zu Costa Rica. An der Busstation ging es chaotisch zu. Viele alte, gelbe amerikanische Schulbusse, dazwischen ein paar Marktstände und Taxis und weit und breit, abgesehen von uns beiden, keine anderen Touristen. Die Busse fahren hier auch nicht nach Fahrplan, sondern dann, wenn sie voll sind, und zwar so voll, dass man meinen könnte, wenn noch jemand einstiege, platze der Bus. Aber trotzdem steigen immer wieder Händler ein, quetschen sich durch die proppenvollen Gänge und bieten kaltes Wasser, geschnittenes Obst, Krokant oder Süßigkeiten an, nur um an der nächsten Station wieder auszusteigen und mit dem nächsten Bus zurückzufahren.

Leon

Leon, die Universitätsstadt des Landes, ist ein sehr nettes Städtchen. Die alten Kolonialhäuser sehen größtenteils ein bisschen ramponiert aus, aber genau das verleiht der Stadt ihren Charme als liberale Studentenstadt und Zentrum der Revolutionskämpfe 1978/79. Auf den Straßen reihen sich die mit Studenten gefüllten Cafés und Bars aneinander.
Bei unserer Ankunft hatten wir Glück und konnten direkt beim traditionellen Tanzen zuschauen. Vor der wunderschönen Kulisse der weißen Kathedrale haben verschiedene Gruppen von Kindern und Jugendlichen traditionelle sowie modernere Tänze aufgeführt. In der großen Markthalle hingegen sind wir eher der älteren Stadtbevölkerung begegnet, die uns großzügig die eine oder andere Frucht zum Probieren geschenkt hat.

Granada

Nachdem Julina und ich uns in das kleine Städtchen verliebt hatten, fuhren wir kurz danach schon weiter nach Granada. Auch hier stehen immer noch alte Kolonialhäuser, allerdings sind diese, zumindest in der Innenstadt, aufpoliert und hergerichtet, wodurch die Stadt ganz anders auf uns wirkte als Leon. Trotzdem handelt es sich aber auf jeden Fall auch um eine sehr schöne und gemütliche Stadt, nur eben auf eine ganz andere Weise als Leon es ist. Von Granada selbst haben wir in einem halben Tag alles gesehen. Allerdings gibt es die Möglichkeit, viele schöne Ausflüge in der Umgebung zu machen. Julina und ich waren zum Beispiel in Masaya auf einem großen Markt voller Kunst, Handwerk und Andenken und auf dem gleichnamigen Vulkan in dessen Krater wir Lava sehen konnten!