Das Centro Cívico por la Paz
ist von der costaricanischen Regierung finanziert und bietet kostelose Kurse in Musik, Kunst, Sport, Nachhilfe, Tanz und vieles mehr für die Bevölkerung in der Umgebung an. Unsere Chefin Laura ist sehr nett und offen für unsere Ideen. Momentan können wir leider noch nicht so viel im Centro Cívico mithelfen, da ein Großteil der Kurse noch online stattfindet. Stattdessen arbeiten wir momentan im CEN-CINAI, welches sich auf dem gleichen Gelände wie das Centro Cívico befindet.
Es handelt sich hierbei um eine Kinderbetreuung, die Eltern in Anspruch nehmen können, die arbeiten, studieren oder ihren Schulabschluss machen. Morgens von 7 bis 15 Uhr gibt es vier Gruppen mit jeweils circa 15 bis 20 Kindern. Die Gruppen sind nach Alter aufgeteilt und die Kinder sind zwischen 7 Monate und 4 Jahre alt. Jede Gruppe hat eine Betreuerin und wir helfen dann immer zusätzlich und spielen, basteln und singen mit den Kindern. Die Kinder sind richtig süß und freuen sich immer wenn wir in ihre Gruppe kommen und wollen dann, dass wir mit ihnen spielen oder, dass wir uns neben sie setzen oder ihnen was zeigen. Wir gehen auch mindestens einmal am Tag raus, entweder auf den Spielplatz, den Sportplatz oder den Skateplatz. Auf dem Skateplatz kann man nämlich toll die Rampen raufklettern und wieder runterrutschen. Zwischendrin gibt es Frühstück, Mittagessen und einen Snack für die Kinder. Wir bereiten dann immer wieder Aktivitäten (Basteln, Malen, Spiele, Lieder, Englisch, Quiz etc.) für die Kinder vor und können uns so einbringen.
Wir arbeiten momentan auch dreimal die Woche nachmittags von 15 bis 22 Uhr. Da sind die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, eine mit Kindern von 2 bis 6 Jahren und die andere Gruppe von 7 bis 13 Jahre. Auch dort unterstützen wir die 2 Hauptamtlichen in den Gruppen und da die Kinder schon älter sind, können wir mit ihnen viele Aktionen machen.
Unsere Arbeitskollegen/-kolleginnen sind alle sehr nett, haben uns herzlich aufgenommen und schätzen unsere Hilfe.
Es ist geplant, dass wir mit der Zeit mehr im Centro Cívico bei der Vorbereitung und Durchführung der Kurse helfen können und unsere Arbeit im CEN-CINAI dann reduzieren, aber das kommt jetzt alles erst so langsam in Gang.
Wir wohnen 15 Minuten zu Fuß von unserer Arbeitsstelle entfernt im Zentrum von Aguas Zarcas in einem kleinen Haus. Unsere Vermieter wohnen direkt neben uns und sind sehr nett und hilfsbereit und auch unsere Vertrauenspersonen bisher hier vor Ort.
Das Centro Cívico Por la Paz Heredia liegt im Stadtviertel Guarrarí in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Heredia. Es ist ein Ort der Begegnung für viele Familien aus Heredia und soll ihnen ein sicheres und entwicklungsförderndes Umfeld bieten.
Das Ziel der Einrichtung ist sowohl die Prävention von Gewalt im Alltag der Kinder und Jugendlichen als auch die soziale und kulturelle Inklusion. Das Zentrum bietet eine Vielzahl an Angeboten in den Bereichen Musik, Theater, Tanz und Sport. Diese Angebote sollen den Kindern und Jugendlichen die Bedeutung und das Leben in einer „Kultur des Friedens“ nahebringen.
Alle Angebote sind kostenlos und normalerweise für alle Interessierten vor Ort zugänglich. Auf Grund der Corona-Pandemie können die Präsenz-Angebote momentan nur mit Anmeldung genutzt werden. Es finden zusätzlich auch viele Online-Kurse zu verschiedenen Themen statt.
Die Einrichtung verfügt über eine groβe Freiluft-Sporthalle mit Fuβballtoren und Basketballkörben, ein Fuβballfeld, einen groβen Skatepark, verschiedene Räume für Musik, Tanz und Zeichnen, eine Bibliothek und ein Auditorium für gröβere Veranstaltungen.
Zusätzlich gibt es das Haus der Gerechtigkeit, in dem eine alternative Konfliktbewältigung angeboten wird. Familien, Kinder und Jugendliche können sich mit ganz unterschiedlichen Probleme und Konflikten an das „Casa de Justicia“ wenden und werden (ebenfalls gratis) beraten.
Unsere Aufgabe als Freiwillige ist es, bei der Umsetzung der Ziele des Centro Cívicos zu unterstützen und zu der Vielfältigkeit der Angebote beizutragen.
Unser Tag als Freiwillige im Centro Cívico beginnt um 8:30 Uhr. Morgens laufen wir immer eine halbe Stunde von unserer Wohnung, die in einem anderen Stadtviertel liegt, nach Guarrarí. Da Guarrarí eine der ärmeren Viertel in Heredia ist und die Kriminalität deswegen sehr hoch ist, fahren wir nachmittags um 16 Uhr mit dem Bus nach Hause oder unser Projektleiter Rafael nimmt uns mit dem Auto mit.
Direkt am Anfang wurden wir sehr herzlich aufgenommen und willkommen geheiβen. In den ersten Tage wurden uns alle Mitarbeiter vorgestellt, die Teil des Centro Cívicos sind und unterschiedliche Aufgaben haben. Es hat ein bisschen gedauert, bis wir den Aufbau der Einrichtung verstanden haben und wussten, welche Lehrer für welche Bereiche zuständig sind (den vollen Durchblick haben wir immer noch nicht ;)). Vor allem Rafael was bis jz manchmal noch schwierig ist
kümmert sich viel um uns und nimmt sich Zeit, unsere Aufgaben zu planen und mit uns in den Austausch zu kommen. Dadurch fühlen wir uns hier sehr wohl und ins Team aufgenommen.
Durch die bestehende, sehr feste Struktur des Zentrums ist es jedoch schwierig, vollständig „einzudringen“ und an der richtigen Stelle unterstützen zu können. Aus diesem Grund werden wir im Laufe des Jahres nicht nur bei den Kursen der Lehrer mithelfen, sondern auch unsere eigenen Kurse anbieten. So haben wir die Möglichkeit, unsere eigenen kreativen Ideen umzusetzen und mit den Kindern in Kontakt zu treten. In den ersten Wochen bereiten wir die Kurse vor und bieten diese dann ab November an. Dabei haben wir sehr viele Freiheiten und dürfen uns eigenständig überlegen, was wir gerne anbieten möchten und wie genau wir die Kurse gestalten. Das bedeutet auch, dass man sehr eigenständig arbeiten muss und die Motivation haben sollte, sich Kurse, Aufgaben, Spiele und so weiter zu überlegen. Die Planung wird hierbei uns überlassen, sodass wir z.B. über die Anzahl der teilnehmenden Kinder und deren Alter alleine entscheiden können.
Wir werden z.B. einen einen Deutsch-Kurs anbieten, um den Kindern die deutsche Sprache und Kultur näherzubringen. Der Plan ist es, den Kurs zunächst nur für Kinder zwischen 8 und 11 Jahren anzubieten und ab dem nächsten Jahr dann auch für andere Altersgruppen. So können wir uns langsam daran gewöhnen, ganz allein Deutsch-Kurse auf Spanisch zu geben. Dies wird am Anfang sicherlich eine Herausforderung sein, uns gleichzeitig aber auch die Möglichkeit geben, viele Erfahrungen zu machen und unsere Spanischkenntnisse auszubauen. Vor allem die Deutschkurse werden hier sehr geschätzt, da die Kinder und Jugendlichen in Costa Rica kaum die Möglichkeit haben, kostenlos Deutsch zu erlernen. Aber auch jedes andere Angebot von uns wird sehr begrüβt.
Ein groβer Vorteil an unserem Projekt ist auch, dass wir die Angebote des Centro Cívicos selbst nutzen dürfen. Wir können an den Kursen teilnehmen, auf dem Skatepark das Skateboarden lernen, in den Räumen Yoga machen und bekommen von einem Jungen Gitarren-Unterricht. Es ist also eine tolle Mischung zwischen der Leitung von Kursen und der Teilnahme an Kursen. Dabei steht immer der Austausch mit den Ticos im Mittelpunkt, wodurch wir viel von der Lebensweise der Einheimischen mitbekommen und lernen.
Bis jetzt sind wir sehr zufrieden mit unserem Projekt und freuen uns bereits sehr darauf, mit unseren eigenen Kursen zu beginnen. Dadurch werden wir unsere Arbeit hier noch einmal intensiver und vielseitiger erleben, da wir uns dann noch mehr mit den Kindern und Jugendlichen beschäftigen und austauschen werden.