Hola, mein Name ist Leni und ich bin jetzt schon fast 3 Monate in Costa Rica und es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, obwohl ich gleichzeitig das Gefühl habe, bereits eine Ewigkeit hier zu sein. Mittlerweile habe ich mich in meinen Alltag in Turrialba und auf der Arbeit im Botanischen Garten des CATIE eingelebt. In diesem Blogartikel werde ich euch diesen etwas näherbringen.
Das CATIE
Der Botanische Garten ist ein Teil des CATIE (Centro Agronómico Tropical de Investigación y Enseñanza), einer akademischen Einrichtung, die sich vorrangig mit der Erforschung der tropischen Landwirtschaft beschäftigt. Auf dem mehrere Hektar großen Gelände werden zum Beispiel tropische Früchte auf ihre wirtschaftliche Nutzbarkeit untersucht oder Student*innen aus verschiedensten Teilen der Welt in der postgradualen Schule unterrichtet. Diese Forschungseinrichtung hat eine große globale Bedeutung, da sie auch eine internationale Samenbank unterhält, die für den Erhalt der weltweiten genetischen Vielfalt sorgt.
Auf dem Gelände des CATIE befindet sich auch der Botanische Garten, in dem ich die meiste Zeit arbeite. Dieser umfasst verschiedene Bereiche, wie den medizinischen Garten, den Garten der Bromelien oder eine Baumschule. Neben der Vielfalt an Pflanzen gibt es im Botanischen Garten auch eine unglaublich hohe Diversität von Vögeln, Insekten und Reptilien.
Arbeitsalltag
Meine Arbeit beginnt immer schon um 7 Uhr morgens, was allerdings kein Problem darstellt, da ich sehr nah am Botanischen Garten wohne. So geht es dann, meist mit dem Fahrrad und mit Gallo Pinto (Reis und Bohnen) gestärkt, für mich zur Arbeit. Dort angekommen, beginne ich jeden Morgen damit, die Pflanzen im Gewächshaus zu gießen. Bis zum Frühstück um 8:00 Uhr fallen dann kleinere Aufgaben an, wie das Auf- oder Abbauen von Tischen und Stühlen für Veranstaltungen in der Ranch oder das Fegen des Büros.
Insgesamt ist die Arbeit im Botanischen Garten sehr abwechslungsreich. Es gibt zwar Aufgaben, die sich wiederholen, wie das Jäten der Pflanzen im Gewächshaus oder das Sammeln von Früchten für einen Ausstellungstisch mit tropischen Früchten für Touristen, aber es kommen auch immer wieder neue Projekte auf mich zu. In den letzten Monaten haben wir immer wieder Zeit im Garten der Bromelien verbracht, um ihn ansprechender zu gestalten. Das neueste Projekt ist die Restaurierung eines zugewachsenen Wanderwegs, der durch den Dschungel hinab zum Fluss führt.
Allerdings ist die Arbeit im Botanischen Garten von Zeit zu Zeit auch körperlich sehr anspruchsvoll, vor allem, da man sehr viel Zeit draußen in der tropischen Hitze verbringt. Dafür hat man immer Abwechslung und einen sehr idyllischen Arbeitsort.
Der botanische Garten
Heute gibt es einen Blogeintrag über den botanischen Garten und eine neue Seite, die ich von ihm kennenlernen durfte. Im Allgemeinen ist und bleibt die Arbeit im botanischen Garten sehr hart. Von Unkraut jäten bis Bäume beschneiden ist alles dabei. Erde schaufeln, Säcke mit Erde befüllen, viel mit Erde, Pflanzen gießen und den Garten aufräumen. Acht Stunden so schwer zu arbeiten und ständig Pflanzenmaterial oder Erde hin und her zu tragen, ist echt nicht leicht und macht sehr hungrig. Aber es gibt auch die schönen Tage mit ruhigerer Arbeit und speziellen, unerwarteten Aktionen, wie heute. Heute sind wir spontan in den Dschungel getigert, von dessen Existenz ich bis dahin gar nichts wusste. Am Rande des riesigen Geländes des botanischen Gartens, an der Ecke eines kleinen unscheinbaren Hauses, ging es ab in den Wald und herab in Richtung eines Flusses. Auf dem Weg zum Wasser wurde erstmal ein riesiger Baum umarmt und Bambus angefasst. Leider hatte die braune Rinde des Bambus viele kleine Stacheln, welche sich nichtsahnend in meiner Hand wiederfanden. Highlight des Trips war die Erkundung des Flusses und das Finden eines Pfeilgiftfrosches im Dickicht. Zuletzt möchte ich noch einwerfen, dass ich heute stolz einer Schildkröte geholfen habe einen Betonweg zu überqueren. Ein guter Tag.