Habitat for Humanity hat es 2017 auf Platz #6 der Forbes Liste der größten Hilfsorganisationen in den USA geschafft. Mit Fokus auf Obdach und Wohnen ist die NGO in Sachen Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit in mehr als 70 Läändern aktiv. Das Prinzip: Hilfe zur Selbsthilfe.
Seit nunmehr drei Monaten bin ich als weltwärts Freiwillige in Costa Rica im Regionalbüro tätig. Hier überschauen wir Habitat’s Mission in ganz Lateinamerika und der Karibik. Doch wie ist es so als Freiwillige inmitten der Strukturen einer international agierenden NGO?
Was kann man sich unter Entwicklungszusammenarbeit vorstellen? Und was solltet ihr mitbringen, falls ihr 2019 Freiwillige*r bei Habitat werden wollt? In diesem Blogpost findet ihr die Antworten auf diese Fragen sowie ein paar Eindrücke aus
San José.
Als weltwärts Freiwillige*r in einer internationalen NGO

Zu Beginn ein paar generelle Infos zu meinem aktuellen Arbeitsplatz, denn dieser unterscheidet sich durchaus ein wenig von den anderen Platzierungen, die Visioneers euch anbietet. Anders als bei den eher sozialpraktisch orientierten Projekten halte ich mich vermehrt im Büro auf.
Das liegt vor allem daran, dass das Regionalbüro eine Art Mini-Headquarter für Lateinamerika und die Karibik darstellt und in Costa Rica selbst seit einiger Zeit keine praktischen Projekte (im Sinne von Hausbau, Workshops und Co) durchgeführt werden, bei denen man anderweitig aushelfen kann.
Wenn der Büroalltag überhaupt gar nichts für euch ist, ist dieses vielleicht nicht das perfekte Projekt für euch.
Andererseits bietet dies natürlich auch einige Vorteile: Geregelte Arbeitszeiten, klare Ansprechpartner*innen, kurzer Weg zum Büro, eigener Arbeitsplatz und rundherum eine gut durchorganisierte Arbeitsatmosphäre.
Ich erwähne das an dieser Stelle nur so genau (und als klaren Pluspunkt), weil ihr euch sicher vorstellen könnt, dass die Arbeit in einem internationalen Team manchmal etwas herausfordernd sein kann. Da hilft es, wenn die Gastgeberorganisation selbst international aufgestellt ist und das Team Erfahrungen mit transkultureller Kommunikation hat.
Mit knapp 40 MitarbeiterInnen (überwiegend aus Lateinamerika, ein paar wenige aus den USA) ist das Team familiär und die Aufgabenbereiche sind divers.
Gleich zu Anfang hat man sich mit mir hingesetzt und gemeinsam anhand meines Lebenslaufes und meiner Vorlieben definiert, welchem Team ich zuarbeite – und so helfe ich jetzt, eine Strategie zu definieren, um Projekte in Lateinamerika gezielt auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu zu schneiden. Das ermöglicht mir einen Einblick in viele verschiedene Habitat Initiativen und mit Arbeitskolleg*innen in der ganzen Welt zu kommunizieren/ kollaborieren. Amtssprache ist dabei meistens Spanglish, mein aktueller Schwerpunkt jedoch liegt derzeit auf einem Projekt in Jamaika.
Entwicklungszusammenarbeit à la Habitat?
Habitat for Humanity hat es sich zur Mission gemacht allen Menschen die Möglichkeit auf ein sicheres und bezahlbares Zuhause zu geben. Eine der Leitideen ist, dass ein Zuhause ein wichtiger Schritt aus dem Armutskreislauf heraus ist.
Zu diesem Zwecke werden zum einen Häuser gebaut oder Strukturen verbessert, zum anderen Mikrokredite zur Verfügung gestellt, Workshops und Seminare zu Haushaltsführung und den unterschiedlichsten anderen Skills gegeben, über die Folgen von Naturkatastrophen aufgeklärt sowie bei der Ergreifung von resilienzstärkender Maßnahmen unterstützt.
Dabei wird auf Augenhöhe mit Communities, Partnerorganisationen und Regierungen zusammengearbeitet.

Ein Beispiel: Ich bin gerade sehr in das BRACED (Building Resilience and Capacities Against Emerging Disasters) Projekt in Jamaika eingebunden, welches jährlich von immer stärker werdenden Naturkatastrophen heimgesucht wird.
Am vulnerablesten sind hierbei Menschen und Familien, die zum Bevölkerungsteil der Urban Poor gezählt werden und in informellen Siedlungen wohnen.
Dies bringt einige Probleme hinsichtlich der Landrechte mit sich: Häufig sind diese nicht vorhanden oder nicht aktuell, was nicht nur zu Zwangsenteignungen führen kann, sondern auch verhindert, dass sich die Menschen optimal gegen Naturkatastrophen wappnen können – denn wer investiert in Hausstrukturen, wenn unklar ist wem das Land gehört auf dem man wohnt?

Habitat hat vor Ort und in Zusammenarbeit mit Mitgliedern aus den betroffenen Gegenden, dem Stadtrat und Regierungsvertretern den Landregistrierungsprozess beschleunigt und kosteneffizienter gestaltet, Häuser gestärkt, Workshops inkl. Zertifizierung angeboten, in denen Anwohner praktisch ausgebildet wurden.
Habitat hat bei der Einrichtung von community based Organisationen und deren Plänen für die Nachbarschaftsentwicklung geholfen und einiges an Aufklärungsarbeit betrieben, die sich häufig auch speziell den besonderen Bedürfnissen und Potentialen von Frauen und jungen Menschen gewidmet hat.
Ihr seht, alles sehr komplex und mit großem Bemühen, Probleme holistisch und nachhaltig anzugehen.
Ihr wollt mitmachen?
Neben den generellen weltwärts Anforderungen sind alles was ihr formell braucht mindestens ein Bachelorabschluss, Grundlagen der spanischen Sprache die ihr bereit seid (schnell) auszubauen und bestenfalls erste relevante Erfahrungen – wobei letzteres absolut kein Muss ist. Grundlegendes Interesse an internationaler Entwicklungszusammenarbeit und keine Scheu vor fordernden Aufgaben sollte aber gegeben sein!

Ich bin überaus glücklich, hier bei Habitat eine vorläufige Heimat gefunden zu haben. Das Team ist klasse, das Leben in der Gastfamilie wundervoll, die Stadt zugegebenermaßen nicht super ansehnlich, dafür gibt es aber viele Events und Veranstaltungen und ihr seid gut angebunden um Costa Rica zu erkunden.
Subjektiv (!) würde ich sagen, dass San José vergleichsweise liberal ist. Auf Grund der vielen Universitäten gibt es hier viele Studierende und Unterhaltung und je nachdem wie erkundungsfreudig ihr seid, findet ihr hier auch kleine private gesellschaftskritische Kunstausstellungen. Wenn ihr offen seid, findet ihr schnell Freunde. Ihr merkt, ich fühle mich pudelwohl und bin mir sicher, dass ihr hier eine gute Zeit haben könnt!
Warum Fundraising?
Du überlegst einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen oder bald geht es vielleicht auch schon bei dir los? Im Rahmen deines Projektes hast du dich dazu bereit erklärt, deine Entsendeorganisation durch das Sammeln von Spenden zu unterstützen. In ein paar Sätzen erklären wir dir zunächst einmal kurz, warum das Engagement der Freiwilligen so wichtig ist.
Allgemeine Tipps zum Thema Fundraising
Bevor du dich ins Abenteuer Fundraising stürzt, empfiehlt es sich, zuallererst einen groben Plan zu erstellen. Dieser sollte dir eine Übersicht über die Fundraising-Aktionen geben, die du durchführen willst. Zudem sollte der Plan die Zielgruppen festhalten, die du mit den verschiedenen Aktionen erreichen möchtest. Danach kannst du deine Aktionen je nach Standort und Zielgruppe individuell gestalten. Generell gilt beim Fundraising: Je früher du anfängst, desto besser. Denn bereits zu Beginn deiner Fundraising-Kampagne werden dir wahrscheinlich Punkte auffallen, die du noch optimieren könntest.
Aktionsideen
Vielleicht ist das Thema Fundraising Neuland für dich und du hast auf Anhieb noch keine konkrete Idee, wie du dich dem Thema nähern sollst. In diesem Dokument haben wir deshalb ein paar Aktionsideen für dich zusammengestellt, die einfach umzusetzen sind und von denen du dich inspirieren lassen kannst.
Fundraising im Verwandten- und Bekanntenkreis: Du könntest in deinem Verwandten- und Bekanntenkreis anfragen, wer dich bei deinem Projekt durch eine Spende unterstützen möchte. Wichtig ist, dass du dich gut über dein Projekt informierst, um deine potenziellen UnterstützerInnen für dein Vorhaben zu begeistern. Anmerkung: Bei Spendenanfragen innerhalb des Bekanntenkreises sollte der/die potenzielle SpenderIn immer direkt und individuell angesprochen werden. Ein Spendenaufruf gerichtet an alle deine FreundInnen in einer deiner WhatsApp-Gruppen geht in der Regel sehr schnell unter.

Spendenbox: Eine der einfachsten Arten, Spenden zu generieren, ist durch eine Spendenbox oder ein Spendenglas. Die kannst du zum Beispiel ganzjährig in deiner Stammkneipe, im Clubheim deines Sportvereins oder in deinem Lieblingscafé aufstellen. Damit die Leute wissen, wofür sie spenden, solltest du ein kleines Plakat oder Infoblatt erstellen. Unser Freiwilliger Henrik hat Spendengläser in den Kneipen seiner Eltern aufgestellt und war mit dieser Aktion sehr erfolgreich. Um seinen UnterstützerInnen etwas zurückzugeben und sie für weitere Spenden zu motivieren, hat er einmal im Monat einen kleinen Bericht über seine Erlebnisse geschrieben, der mitsamt Fotos neben das Spendenglas gehängt wurde.
Anmerkung: Von Vorteil ist es, wenn du in Deutschland jemanden vor Ort hast, der/die ein Auge auf die Spenden hat und das Geld monatlich auf das Projektkonto überweist.
Online-Fundraising: Per Online-Fundraising kannst du ohne

großen Aufwand eine Vielzahl von Leuten erreichen. Es gibt verschiedene Plattformen, bei denen du ein Spendenprofil anlegen kannst. Durch Plattformen wie Betterplace kannst du deine UnterstützerInnen während deines Auslandsaufenthaltes sehr einfach mit Informationen und Neuigkeiten zu deinem Projekt versorgen. Auch Blogs, soziale Netzwerke oder E-Mails können für Spendenaufrufe genutzt werden.
Anmerkung: Einige Spenden-Plattformen, wie zum Beispiel Betterplace, nehmen Gebühren.

Essensverkauf: Eine weitere Möglichkeit, Spenden zu generieren, ist der Verkauf von Kuchen, Waffeln, Hotdogs oder ähnlichem. Feste (z. B. von der Kirchengemeinde, der Stadt oder deiner Straße) oder Sportveranstaltungen bieten für eine solche Aktion immer einen guten Rahmen. Henrik hat in seinem Projektbüro etwa deutsche Kuchen verkauft, Francie und Laura haben beim örtlichen Surfwettbewerb einen kleinen Verkaufsstand aufgestellt. Auf feste Preise haben die Freiwilligen verzichtet; jeder konnte so viel bezahlen, wie er/sie wollte. Da solche Aktionen einem guten Zweck dienen, sind die Leute häufig etwas großzügiger und zahlen in der Regel sogar mehr als du wahrscheinlich als Festpreis angeben würdest. Wichtig ist, dass die potenziellen Kunden auf das Projekt hingewiesen werden, für das die Spenden gesammelt werden. Hier bieten sich Plakate, Infoblätter und das Tragen von Projekt-T-Shirts an.
Anmerkung: Nicht überall kann man mit Essensverkäufen erfolgreich Spenden generieren. Hierbei handelt es sich um eine Aktion, die sich leichter in Deutschland (also vor der Abreise ins Projektland) durchführen lässt. In ärmeren Gebieten innerhalb des Einsatzlandes wird die Kaufkraft erheblich geringer sein.
Flohmarkt: Wenn du einen Schrank voller Klamotten hast, der mal wieder ausgemistet werden müsste, könntest du mit einem Stand auf dem Flohmarkt Spendengelder generieren. Wer zeitlich zu sehr eingespannt ist, kann Kleidung auch online über eine Verkaufsplattform anbieten. Neben Kleidung kannst du natürlich auch andere Dinge für den guten Zweck verkaufen, für die du keine Verwendung mehr hast. Werbung für das Projekt durch Plakate oder Infoblätter kann das Kaufinteresse der potenziellen KundInnen zusätzlich erhöhen.
Nachbarschaftshilfe: Du kannst dir Spendenbeiträge durch kleinere Dienste für deine NachbarInnen oder Bekannten verdienen. Gegen eine kleine Spende könntest du zum Beispiel Brötchen holen, den Hund ausführen, im Garten helfen oder auf Kinder aufpassen.

Spendentour mit dem Fahrrad: Eine besonders coole Idee hatte unser Freiwilliger Patrick. Er ist vor seiner Abreise nach Costa Rica durch Norddeutschland geradelt und hat dabei Spenden gesammelt. Bei einer Spendentour ist es möglich, einen direkten Kontakt zu potenziellen UnterstützerInnen herzustellen. Mit ein bisschen Redegeschick (und der nötigen Fitness) lassen sich so, wie in Patricks Fall, sehr gute Resultate erzielen. Wenn man den SpenderInnen die Möglichkeit gibt, sich auf einem Blog oder ähnlichem weiter über dein Freiwilligenjahr zu informieren, kann man EinmalspenderInnen eventuell sogar dazu motivieren, zu WiederholungspenderInnen zu werden. Wichtig ist, dass du schon im Voraus gut über dein Projekt informiert bist, um die Leute auf der Straße von deinem Vorhaben zu überzeugen. Auch hier ist das Gestalten von Infoblättern und Plakaten zu empfehlen.
Anmerkung: Du solltest die Tour rechtzeitig planen und dir vorher eine Genehmigung ausstellen lassen.
Spenden- bzw. Projektvorträge: Um so viele Personen wie möglich auf dein Projekt aufmerksam zu machen, eignen sich auch Vorträge. Diese könnest du an deiner Uni, deiner alten Schule oder in deinem Sportverein halten. Sowohl Institutionen oder Vereine als auch einzelne Mitglieder können so als SpenderInnen gewonnen werden. Patrick war mit einem Vortrag an seiner ehemaligen Schule sehr erfolgreich, die ihn anschließend mit einem Geldbeitrag unterstützt hat.
Artikel in Schülerzeitungen, Vereinsblättern, lokalen Zeitungen: Weitere Aufmerksamkeit für dein Projekt könntest du durch Artikel in der lokalen Zeitung oder mit anderen Veröffentlichungen gewinnen. Du könntest regelmäßig von deinen Erlebnissen und Erfahrungen berichten und am Ende dezent auf deine Spendenaktion hinweisen.

Veröffentlichung eines Magazins: Wer gerne schreibt und ein paar schöne Fotos von seiner Arbeit und dem Einsatz hat, kann mit einem Magazin zu seinem Freiwilligendienst einen bestehenden Spenderkreis dazu anregen, Wiederholungsspenden zu tätigen. Zusätzlich kann ein Magazin als Aushängeschild dienen, um kleine Familienunternehmen aus dem persönlichen Umfeld oder als SpenderInnen infrage kommende Institutionen anzusprechen und deren Interesse zu wecken.
Anmerkung: Bei einem professionell gestalteten Magazin ist der Arbeitsaufwand entsprechend hoch.
Fundraising-Party: Deine Party muss nicht gleich den Namen „Fundraising-Party“ tragen. Es reicht, wenn du im Rahmen deiner Geburtstags- oder Abschiedsparty auf deine Spendenkampagne hinweist und eine kleine Spendenbox aufstellst. Als Alternative zu Geschenken könntest du um Spenden für dein Projekt bitten.
Sponsorenlauf: Vielleicht schaffst du es, deine alte Schule oder deinen Sportverein für einen Sponsorenlauf zu begeistern, bei dem die UnterstützerInnen für jeden gelaufenen, gefahrenen oder geschwommenen Kilometer einen kleinen Beitrag spenden.
Anfragen bei Unternehmen und Institutionen: Meistens lohnen sich Spendenanfragen bei kleinen bis mittelständischen Unternehmen. Gerade Unternehmen, die eine Tochterfirma in deinem Einsatzland haben oder sogar aus diesem stammen, können als potenzielle SpenderInnen gewonnen werden. Ortsansässige Sparkassen und Volksbanken sind ebenso lokal engagiert und fördern Projekte in ihrer Region. Wenn du Verwandte oder Bekannte hast, die Mitglied im Lions Club oder bei den RotarierInnen sind, kann sich auch hier eine Anfrage lohnen.
Anmerkung: Wichtig ist, Unternehmen und Institutionen stets daran zu erinnern, dass die Spenden steuerlich absetzbar sind.
Tombola: Im Rahmen eines Straßen-, Kirchen- oder Schulfestes könntest du eine Tombola veranstalten. Um Verlosungspreise könnte man im Bekanntenkreis, bei lokalen Firmen oder Geschäften bitten. Losblöcke kann man günstig im Schreibwarenhandel erwerben.
Anmerkung: Die Organisation einer Tombola ist sehr arbeits- und zeitaufwendig. Neben den Preisen müsstest du dich auch um eine Genehmigung beim Ordnungsamt kümmern. Eventuell musst du deine Tombola auch beim Finanzamt anmelden.
Mitbringsel aus dem Einsatzland: Zum Ende des Freiwilligenjahres könntest du Produkte und Souvenirs aus dem Einsatzland mitbringen. Der Verkaufspreis könnte sich zum Beispiel zu 50 % aus der Spende und zu 50 % aus der Kostendeckung zusammensetzen. Je nachdem, wie groß der Spenderkreis ist und wie abwechslungsreich und interessant man die Produkte anbietet, kann man mittlere bis hohe Einnahmen erzielen.
Anmerkung: Bei der Einführung von Produkten aus deinem Projektland nach Deutschland solltest du unbedingt auf die Aus- und Einfuhrbeschränkungen der Reiseländer achten. Außerdem solltest du dir im Vorhinein sicher sein, dass du wirklich genügend Platz in deinem Koffer hast und die von der Airline vorgeschriebene Gepäck-Gewichtsgrenze nicht überschreitest.
Natürlich kostet es am Anfang ein bisschen Mut und Überwindung, aktiv auf die Menschen zuzugehen und sie für Spenden zu motivieren. Hast du aber die ersten Schritte für deine Spenden-Kampagne eingeleitet, wirst du schnell merken, dass Fundraising gar nicht so schwer ist und durch die vielen interessanten Gespräche mit deinen UnterstützerInnen sogar Spaß machen kann. Im folgenden Text berichtet unser Freiwilliger Patrick von den ersten Schritten seiner Fundraising-Kampagne.
Wie sammle ich Spenden für meinen Freiwilligendienst und warum mache ich das?
Ein Bericht von Patrick Brennecke
Mein Name ist Patrick, ich bin 20 Jahre alt und nehme an dem weltwärts-Angebot des VISIONEERS e. V. teil. Im März 2017 bin ich für ein Jahr in die Region Limón nach Costa Rica gereist, um an dem Schulbauprojekt in Limón2000 teilzunehmen.
Für das Zustandekommen meines Projektes ist es wichtig, dass ich bereits vor der Abreise Engagement zeige, denn für einen Teil der Finanzierung muss ich selbst die Verantwortung übernehmen. Dafür sammle ich Spenden. Ich habe die ersten Schwierigkeiten überwunden und dabei schnell erkannt, dass es wichtig ist, sich einen skizzenhaften Plan zu erstellen. Diesen Plan stelle ich euch als einen Ablauf von vier Schritten vor:
Im ersten Schritt machte ich mein Vorhaben einem Kreis an möglichen UnterstützerInnen in meiner unmittelbaren privaten Umgebung bekannt.
Die Zusage für meine Teilnahme an diesem Projekt fiel bei mir in die Vorweihnachtszeit. Die Festlichkeiten boten mir die Möglichkeit, mit der Familie über das Projekt zu reden, und ich beschloss, mir Spenden als Weihnachtsgeschenke zu wünschen. So war ein einfacher Anfang gemacht. Ähnlich bin ich mit meinem Freundeskreis am Silvesterabend verfahren. Hier ging es mir nicht um Spenden als Geschenke, aber darum, mein Vorhaben bekannt zu machen.
Das geweckte Interesse bündelte ich im zweiten Schritt an einem Ort, an dem ich alle Interessierten auf einmal erreichen kann.
Im neuen Jahr habe ich auf der Website betterplace.org eine Online-Kampagne gestartet, die ich den bereits informierten FreundInnen und Familienmitgliedern gezeigt habe. Auf betterplace.org ist es möglich, übersichtlich Neuigkeiten unter allen Interessierten zu verteilen. Ebenso haben diese dort die Möglichkeit, direkt zu spenden.
Im dritten Schritt suchte ich mir eine Partnerinstitution, die mir die Möglichkeit gibt, auch über meine unmittelbare Umgebung hinaus Interesse zu wecken.
Dies ist der Schritt, bei dem ich die meisten Hürden zu überwinden hatte. Meine ersten Versuche richteten sich an größere Unternehmen, die einen Bezug zu Costa Rica haben. Bei jenen prallte ich aber leider ab. Erfolg hatte ich dann, als ich das Interesse mehr auf meine Person lenkte als auf das Land Costa Rica und auf Vereine oder Einrichtungen zuging, die einen persönlichen Bezug zu mir haben.
Ich wendete mich an meine ehemalige Schule und gewann diese als Partnerin. Ich werde dort Informationsveranstaltungen organisieren, und während meines Aufenthaltes in Costa Rica schreibe ich für die SchülerInnen einen Blog. Auf diese Weise kann ich meine SponsorInnen und UnterstützerInnen erwähnen sowie Interesse bei weiteren möglichen UnterstützerInnen wecken. Auch verschaffte mir die Schule den Kontakt zu einem örtlichen Verein, der mein Projekt ebenfalls unterstützen möchte. Schulen, Universitäten, Lions Clubs oder andere Initiativen können vielversprechende PartnerInnen sein und Kontakte vermitteln. Zeitungen geben außerdem die Möglichkeit, über das Vorhaben und dessen SponsorInnen zu berichten.
Nun bemühe ich mich, das Interesse mithilfe der Plattformen und individuellen Maßnahmen stets aufrecht zu erhalten.
Privatpersonen und einige Unternehmen, die mich nun neu unterstützen, informiere ich über meine Kampagne bei Betterplace. Dort mache ich Neuigkeiten bekannt, damit ein Prozess für die UnterstützerInnen zu erkennen ist und mein Projekt lebendig vermittelt wird. Für die Schule verfasse ich zurzeit einen ersten Blogeintrag und organisiere eine Informationsveranstaltung.
Seit zwei Jahren unterstützt der VISIONEERS e. V. bereits den Schulbau in Limón 2000. Uns ist dieses Projekt sehr ans Herz gewachsen und wir freuen uns, sagen zu können: Es geht auf die Zielgerade! Die Konstruktion des Hauptgebäudes befindet sich in der letzten Phase. Wir brauchten Geduld und Optimismus, wenn es Baustopps gab. Doch ebenso gab es Zeiten großen Fortschrittes und unzählige UnterstützerInnen. Wie du hier sowie hier lesen kannst, konnten wir auch dieses Jahr wieder das Projekt vor Ort besuchen und mit zahlreichen Händen helfen. VISIONEERS, unsere Partnerorganisation Comunidad Misionera Familar und Limón 2000 sind dankbar. Stolz möchten wir über die Fortschritte dieses Jahres informieren.
Wir fiebern dem Abschluss der Baustelle entgegen und machen uns bereits Gedanken um den Schulbetrieb. Doch unterschätzen wir nicht die anstehende Bauphase: Mit den letzten Schritten wird das Gebäude finalisiert – und je gründlicher wir jetzt arbeiten, desto wohler werden sich die SchülerInnen später in dem Gebäude fühlen. Es gibt noch ungedeckten Bedarf für den Abschluss. Unsere Partnerorganisation hat uns um Unterstützung gebeten: Lasst uns diesen letzten Schritt gemeinsam gehen. Schau dir den Bedarf auch auf der Betterplace-Seite des Projektes an. Auf dieser Seite ermöglichen wir dir, an dem Projekt teilzuhaben und dein Engagement zu zeigen.
Für die Inbetriebnahme der Bildungsstätte musste eine sanitäre Grundversorgung gewährleistet werden. Aus diesem Grund trafen sich im August 2017 zehn deutsche Freiwillige in Costa Rica, um gemeinsam mit den lokalen Arbeitskräften am Innenausbau der sanitären Einrichtungen zu arbeiten.
Während des Einsatzes wurden die Ab- und Zuwasserrohre für die Toiletten, Duschen und Waschbecken verlegt. Um diese mit dem örtlichen Wassersystem zu verbinden, wurde zunächst ein 1,5 Meter tiefer Graben quer über das Grundstück zur Straße ausgehoben. Um das Verlegen der Ab- und Zuwasserrohre zu ermöglichen, blieb der Boden des zukünftigen Bades zunächst offen. Nach Fertigstellung des Wassersystems wurde anschließend eine Schalung aus Wellblech und Drahtgitter gebaut. Zur Begradigung des Bodens wurde dieser mit Kies aufgeschüttet und gefestigt. Anschließend wurde Beton angemischt und eine ca. 10 Zentimeter dicke Bodenplatte in den beiden zukünftigen Bädern gegossen. Mit der Fertigstellung der Bodenplatte endete für die deutschen Freiwilligen der Einsatz auf der Baustelle. Die Bäder waren jedoch noch lange nicht fertig. Die einheimischen Arbeitskräfte sowie freiwillige Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde betonierten im nächsten Schritt die Waschtische und die Duschbecken. Auch wurden nun die Wände verputzt, die eben sein mussten für die geplanten Wandfliesen.
Währenddessen wurde auch fleißig im Hauptgebäude gewerkelt. Alle Räume wurden verkabelt, die Wände verschlossen und verputzt und das erste Mal erstrahlte Licht in der Schule. Weiterhin wurde soweit möglich die Zwischendecke aus PVC-Platten verbaut. Das Büro und ein Teil des Versammlungsraums stehen noch aus, doch der Bereich der späteren Klassenräume zeigt, welche Veränderung die Zwischendecke ausmacht.Als all dies geschafft war, kauften wir die Keramikfliesen für den Boden der gesamten Konstruktion. Dann ging es wieder ans Zementmischen, denn auch hier gilt: Ohne ebene Bodenplatte gibt es keinen anständigen Fliesenboden. Zuerst wurden die späteren Klassenzimmer in Angriff genommen, danach der Flur – und nach drei Tagen erstrahlte bereits die Hälfte der Schule in neuem Glanz. In demselben Tempo ging es dann weiter und die Wände wurden gestrichen. Mit viel Hilfe der Gemeindemitglieder waren Flur und der große Raum schnell fertig.

Aber nicht nur in diesen Räumen ging es schnell voran, auch das erste Bad nahm Gestalt an. Dort fanden die ersten Wandfliesen ihren Platz und die Waschtische warteten auf die Waschbecken. Mit allen Fliesen an den Wänden ging es an den Boden und die Toilettenkabinen. Schließlich wurden die Toiletten in die einzelnen Kabinen eingebaut und die Waschbecken erreichten endlich ihren rechtmäßigen Platz.
Wir sind sehr auf das Resultat am Ende dieses Jahres gespannt und bereiten uns nun auf ein gemütliches Weihnachtsfest in den schönen neuen Räumen der Schule vor. Ob wir die Bäder und die letzten Platten der Zwischendecke bis Weinachten fertiggestellt haben werden, wissen wir nicht genau, denn wir sind auf Unterstützung angewiesen. Aber in einem sind wir uns sicher: Im ersten Quartal des nächsten Jahres möchten wir das Hauptgebäude dieser Schule einweihen. Wir fiebern auf den Abschluss der Baustelle hin und machen uns bereits Gedanken um den Schulbetrieb. Doch unterschätzen wir nicht die letzte Bauphase: In den letzten Schritten wird das Gebäude finalisiert und je gründlicher wir jetzt arbeiten, desto wohler werden sich die Schülerinnen und Schüler später in dem Gebäude fühlen. Es gibt noch ungedeckten Bedarf für den Abschluss. Unsere Partnerorganisation hat uns um Unterstützung gebeten – lasst uns auch diesen letzten Schritt gemeinsam gehen!Das ganze Team vor Ort ist stolz auf die Fortschritte und die Gemeinde ist voller Vorfreude. Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern für dieses erfolgreiche Jahr!

Liebe Grüße von euren VISIONEERS-Freiwilligen in Limón 2000Isabel und Patrick
Dankesfeier und Einweihung des ersten Flügels der neuen Schule in Limón2000

Unsere Partnerorganisation, die Asociación Comunidad Familiar Misionera, mit ihrem Repräsentanten und Vorsitzenden Julio Abarca veranstaltete am 18.11.2017 eine Feier mit dem Hintergedanken, Gott und den Unterstützern für die Fortschritte an der Baustelle der Schule in Limón 2000 zu danken. Es wurden dankbar mit Musik und Vorträgen die Fortschritte präsentiert sowie im Anschluss langfristige Unterstützer namentlich erwähnt. Als Repräsentanten von Visioneers und stellvertretend für die
Zusammenarbeit mit deutschen Stiftungen wurde den beiden Freiwilligen Isabel und Patrick gedankt. Visioneers‘ langjähriger Partner für die internationale Koordination, die Coalition Ministries, wurde ebenfalls gewürdigt.

Im Anschluss an die Feierlichkeiten gab es mit Rice’n’Beans ein für den karibischen Teil Costa Ricas traditionelles Gericht und gemeinsam wurde in dem bereits fertiggestellten Flügel der Schule gegessen. An der Veranstaltung nahmen neben der lokalen Gemeinde und Freunden von Julio Abarca, zahlreiche Pastoren aus Costa Rica sowie Guatemala teil. Unter anderem waren der Präsident der Pastorengemeinschaft der Provinz Limón und der Apostel von Costa Ricas größter Kirche anwesend. Auch die Politik zeigte Interesse, wie die Anwesenheit eines Präsidentschaftskandidaten eindrucksvoll zeigte. Die Versammlung derartig vieler Menschen war in der Gemeinde Limón 2000 zuvor ungesehen. Auch für die Zukunft der Schule waren das Wochenende und die Veranstaltung von großer Bedeutung. Es konnte ein

Flügel des zukünftigen Schulgebäudes eingeweiht werden, jedoch sind die Bauarbeiten damit noch nicht beendet. Für einen produktiven Start in das neue Jahr und die mittelfristige Fertigstellung des Hauptgebäudes werden weiterhin Spenden an Baumaterial, ehrenamtliche Mitarbeit auf der Baustelle und finanzielle Unterstützung benötigt. Während der Veranstaltung bot eine Holztruhe die Möglichkeit, Initiative zu ergreifen und sich als Material-, Zeit- oder Geldspender für das Projekt zu engagieren. Ergreife auch du die Initiative und werde ein Teil des Projektes.
Als wir gebeten wurden, im Rahmen unseres Freiwilligendienstes in Costa Rica bei einem Surfunterricht für blinde und taubstumme Menschen mitzuhelfen, freuten wir uns sehr auf diese neue Herausforderung, waren aber auch gleichzeitig gespannt, wie das funktionieren soll. Wir standen vor ein paar Wochen selbst das erste Mal auf dem Brett und wussten, wie schwer Surfen selbst mit allen verfügbaren Sinnen ist. Umso mehr waren wir fasziniert, wie gut es bei einigen Teilnehmern funktionierte.
Jedem Surfschüler mit Beeinträchtigung stand ein Team aus 4–5 Surflehrern und Freiwilligen zur Seite, um eine gute Betreuung und Sicherheit im Wasser zu garantieren. Der zunächst theoretischen Einführung in die Abläufe und Bewegungen beim Surfen und dem Kennenlernen bzw. Erfühlen des Surfbretts folgte die direkte Umsetzung im brusthohen Wasser. Für eine gute Kommunikation brachten uns die taubstummen Teilnehmer vorab noch ein paar nützliche Ausdrücke in Zeichensprache bei, wie “Alles gut!”, “Ich bin erschöpft.” oder “Hai in Sicht” :-).
Besonders beeindruckt waren wir von Henry, der seit Geburt an blind ist und nach ein paar Versuchen sogar seine erste Welle stand. Im Anschluss erzählte er uns überwältigt, was dies für ein unglaubliches Gefühl für ihn war. Und es blieben nicht seine letzten Surfversuche – beim jährlichen Surfturnier in unserem Wohnort Esterillos Oeste belegte er ein paar Wochen später den 1. Platz in der Kategorie der Surfer mit Beeinträchtigung, faszinierend!
Schaut euch die tollen Impressionen im nachfolgenden Video an, eingefangen vom costa-ricanischen Fernsehen:
Pura Vida,Francie und Laura
Im April 2017 begann ich mich nach einem Projekt umzuschauen, welches ich in meinen Semesterferien im Sommer unterstützen könnte. Einige Wochen später stieß ich zufällig auf ein interessantes Projekt von VISIONEERS e. V. in Costa Rica. Seit 2015 unterstützt der Verein dort den Bau einer Berufsschule. Einige Male reiste zuvor bereits eine Gruppe deutscher Freiwilliger nach Costa Rica, um gemeinsam mit den Bewohnern von Limón 2000 an der Berufsschule zu arbeiten.
Seit März 2017 leben auch die beiden deutschen weltwärts-Freiwilligen Patrick und Isabel in Limón, mit deren Hilfe zusätzlich soziale Projekte vor Ort durchgeführt werden. Dadurch bekam ich die Möglichkeit, nach dem zehntägigen Einsatz auf dem Bau noch zwei weitere Wochen vor Ort zu bleiben, um die beiden bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Das Projekt passte perfekt zu mir als Lehramtsstudentin und so stieg ich am 6. August in Costa Ricas Hauptstadt San José aus dem Flugzeug. Draußen erwarteten mich bereits Linda, eine Praktikantin von VISIONEERS, sowie zwei Mitarbeiter von der Partnerorganisation Coalition Ministries, die mich herzlich begrüßten. Nachdem ich mich eine Nacht im Hotel von dem anstrengenden Flug erholt hatte, fuhren wir am nächsten Tag gemeinsam nach Limón, wo wir auf weitere Freiwillige trafen und unsere Gastfamilien, in denen wir in der folgenden Zeit wohnten, kennenlernten.

In der darauffolgenden Woche arbeiteten wir gemeinsam an der Fertigstellung der Bäder der Schule. Damit diese in Betrieb genommen werden darf, muss eine sanitäre Grundvoraussetzung gewährleistet sein. Gemeinsam mit den lokalen Arbeitskräften verlegten wir die Ab- und Zuwasserrohre für die Toiletten, Duschen und Waschbecken. Um diese mit dem örtlichen Wassersystem zu verbinden, hoben wir einen fast 1,5 Meter tiefen Graben quer über das Grundstück aus, in dem wir schließlich weitere Rohre verlegten.
In den Bädern füllten wir den Boden mit Erde und Kies auf, begradigten ihn und mischten schließlich Beton an, um die Bodenplatte zu gießen. Besonders viel Spaß hatten wir, als wir uns nach dem anstrengenden Arbeitstag mit einer Wasserschlacht abkühlten. Ein weiterer Erfolg war, dass während der einen Woche Stromkabel verlegt und Steckdosen sowie Lichtschalter montiert werden konnten, sodass nun in allen Räumen der Schule Licht zur Verfügung steht.

Während wir uns in der prallen Sonne durch lehmige Erde voller Steine buddelten und schwere Schubkarren voller Kies schoben, powerten wir uns so richtig aus. Gut, dass die Tico-Mamas (Ticos=Costa Ricaner) uns mit leckerem Frühstück, Mittagessen, Kaffee, Keksen und süßen Getränken versorgten. Mittags saßen wir immer alle zusammen an einer langen Tafel, lernten so das typisch costa-ricanische Essen kennen und hatten interessante Gespräche mit den Einheimischen, die uns gegenüber von Anfang an sehr offen waren und uns von ihrem Leben und ihren Familien erzählten. Mein Lieblingsort nach der Mittagspause war die Hängematte unter den Palmen am Rande des Grundstückes. Wenn sich dann ein paar Einheimische zu mir gesellten, brachten wir uns gegenseitig deutsche und spanische Wörter bei. Ab und zu pflückte einer der Ticos ein paar Kokosnüsse und wir genossen den sehr leckeren Kokossaft. Als wir dann selber ausprobierten, die Kokosnüsse zu pflücken, fanden wir heraus, dass das gar nicht so leicht ist wie es aussieht. Umso stolzer waren wir, als wir schließlich die Kokosnüsse geöffnet hatten und trinken konnten.

Nachdem die Zeit der Gruppenreise zu Ende ging, reisten die meisten Freiwilligen wieder ab. In den darauffolgenden zwei Wochen unterstützte ich zusätzlich Patrick und Isabel bei der Planung und Durchführung von Englischkursen. Diese werden an den Abenden für die Bewohner in Limón 2000 angeboten. Obwohl ich geringe Spanischkenntnisse habe, freuten sich die Teilnehmer sehr, wenn ich sie zum Beispiel bei der Aussprache der englischen Wörter unterstützte. Außerdem hatten sie viel Spaß, wenn sie mich herausforderten, die Begriffe, die sie auf Englisch lernten, auf Spanisch zu nennen. Nie zuvor traf ich Menschen, die so viel lachten, während sie eine neue Sprache lernten.

Während meiner Zeit in Limón 2000 blieb neben der anstrengenden Arbeit auch Zeit, um Costa Rica besser kennenzulernen. Während eines Spaziergangs durch den nahegelegenen Regenwald probierte ich Wasseräpfel, pflückte Limonen und Kakaobohnen und konnte Affen beobachten.
Meine Zeit in Limón ist nun bereits zu Ende. Ich bin froh, dort gewesen zu sein. Ich wurde wieder daran erinnert, mich über Kleinigkeiten im Alltag zu freuen, viel zu lachen, den Tag ganz in Ruhe ohne Stress und Hektik anzugehen und das Leben zu genießen.

Freiwilligendienste in Ländern des globalen Südens unterlagen vor einigen Jahren einem starken Aufschwung. Seit dem liegt es im Trend als junger Mensch in die Welt hinauszuziehen und Erfahrungen in einer fremden Kultur zu sammeln. Auch die Kritik wurde lauter und verbreitete sich nicht weniger stark als die Werbebroschüren für neue Freiwillige. Lässt sich ein Schluss dieses Gegensatzes ziehen?
Der Trend des Freiwilligendienstes
Eie Erhebungen über „Freiwillige in internationalen Freiwilligendiensten“ zeigen, dass im Jahr 2015 erstmals mehr als 8000 Freiwillige von Organisationen ins Ausland vermittelt wurden. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl um 16% zugenommen und im Vergleich mit dem Jahr 2006 hat sich der Wert sogar verdoppelt. Dieser Aufwärtstrend ist mit einem Aufschwung der staatlich geregelten Dienste zu erklären, während die privatrechtliche Sparte langfristig gar eine Abnahme verzeichnet.

Abbildung 1: gesetzlich geregelte Freiwilligendienste (G-FD) und Dienste auf privatrechtlicher Basis (P-FD) in der Entwicklung von 2006 bis 2015
Die von Ministerien erschaffenen und teilfinanzierten Freiwilligendienste stehen auch im Fokus vieler Kritiker, da Steuergelder in deren Erhaltung fließen und kein offensichtliches Ergebnis des Aufwandes vorliegt. Die umfangreichsten dieser Programme sind der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) und der Freiwilligendienst weltwärts.
Im Kreuzfeuer der Kritik
Diese Programme stehen in der Kritik und oft greift konstruktive Kritik an empfindlichen Stellen an und ist berechtigt. Die Frage ist, wo der Wert des Freiwilligendienstes liegt. Hauptsächlich Abiturienten nehmen die beiden dominierenden Programme in Anspruch, bevor sie sich für einen Studiengang oder Berufsweg entscheiden. Somit sind es überwiegend Menschen im Alter von 18 bis 22, die sich aufmachen in den Freiwilligendienst. Diese Menschen haben selten berufliche Erfahrung die sie in ihr Projekt einbringen, oft sprechen sie nicht die Sprache des Einsatzlandes und es fehlt grundlegendes Wissen über Entwicklungszusammenarbeit. Dazu kommen der Kulturschock, die Konfrontation mit Armut, Krankheiten und Kriminalität, sowie das Heimweh. „Fünf Monate ist die Zeit, die man (der Freiwillige) braucht um sich einzuarbeiten“ sagt Nicola, die Verantwortliche einer Einsatzstelle in Ecuador. Fünf Monate, die teilfinanziert werden vom Bundesfamilienministerium oder dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; fünf Monate, in denen der Freiwillige mehr im Weg rumsteht als einen Beitrag leistet. Und was ist nach den fünf Monaten? Kann die Arbeit des Freiwilligen im Projekt nicht von einem erfahreneren Einheimischen schneller erledigt werden? Ist nicht sinnvoller, statt in Unterkunft und Verpflegung direkt in das Projekt zu investieren?

Abbildung 2: Kritische Stimmen aus der Wissenschaft (Kontzi, von Braunmühl), von Veteranen der Entwicklungszusammenarbeit (Pinger & Neudecker) und einer Aufnahmeorganisation deutscher Freiwillige (Donkor)
Ja, die Arbeit kann schneller erledigt werden von erfahrenen Einheimischen. Und ja, es kann auch sinnvoller sein, direkt das Projekt zu finanzieren. Bezieht man das Wort Entwicklung in der Bezeichnung Entwicklungszusammenarbeit auf die Entwicklung von Infrastrukturen und sozialen oder ökologischen Projekten und möchte man diese Entwicklung unterstützen, dann scheint ein Freiwilligendienst tatsächlich nicht so angebracht wie andere Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit. Damit ist den Freiwilligen mit ihren Idealen und lobenswerten Motivationen der Sinn ihres Einsatzes abgesprochen. Oder nicht?
Ein anderer Blickwinkel auf die Entwicklungszusammenarbeit
Entwicklungszusammenarbeit ist eine Wortzusammensetzung aus zwei Bestandteilen. Die Aussage des Wortes Zusammenarbeit ist deutlich: Hier wird gemeinschaftlich ein Vorhaben verfolgt, nicht einseitig auf die Erreichung eines Vorhabens hingearbeitet, sondern von beiden Seiten zusammen. Die Deutung des zweiten Bestandteils ist anspruchsvoller, er ist mehrdeutig. Denn das Wort Entwicklung kann in diesem Zusammenhang wie oben beschrieben als Ausbau von Infrastrukturen und für soziale oder ökologische Projekte stehen, aber dies ist nicht die einzige Bedeutung. Entwicklung stellt einen Prozess, eine Genese von einem Vorangegangenem zu einem Zukünftigem dar. Es kann sich um einen Ausbau handeln, aber auch um eine Veränderung, eine Kreation oder eine (Neu)Schöpfung.
Wagen wir ein Gedankenexperiment und stellen Entwicklung in einen anderen Kontext:
- Als Ausbau des Wissens von globalen Verflechtungen,
- Als Veränderung, insbesondere als Abbau von globalen Vorurteilen durch eigene Erfahrungen und darauf basierenden Vorstellungen,
- Als Kreation von Kompetenzen und Ideen auf beiden Seiten, bei den Menschen des Südens wie des Nordens, u.a. über Herangehensweisen und Möglichkeiten des Abbaus globaler Ungerechtigkeiten,
- Als Schöpfung von globalen Partnerschaften, Freundschaften, Kommunikationsplattformen und Projekten um diese Entwicklung voranzutreiben.
Freiwilligendienste als Teil der Entwicklungszusammenarbeit?
„Es zeigt sich, dass die Freiwilligen ihr Jahr […] als Lern-Jahr wahrnehmen“ und es werden verschiedene Kompetenzen erworben: „das Erkennen der globalen Entwicklung sowie der soziokulturellen und biologischen Vielfalt, […] das Bewerten von eigenen und fremden Leitbildern sowie […] das Handeln für eine gerechte Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit.“ (Schleich, 2011)
So lautet das Fazit eines Artikels über das Globale Lernen im Entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts. Bei einem Vergleich dieses Fazits mit unserem Gedankenexperiment ist es nicht schwer Bezüge zu finden. Ein Erkennen, hier von globalen Entwicklungen sowie der soziokulturellen und biologischen Vielfalt, ebnet den Weg für eine Vermehrung des Wissens. Ein Bewerten von eigenen und fremden Leitbildern ist dem Abbau von Vorurteilen gleichzustellen und das Handeln für eine gerechte Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit kann als Kreieren von Ideen, Kompetenzen und Partnerschaften zur Bekämpfung der globalen Ungerechtigkeit angesehen werden. Von dieser Perspektive aus darf der Freiwilligendienst als angemessene Maßnahme

der Entwicklungszusammenarbeit angesehen werden. Doch unsere Definition der Entwicklungszusammenarbeit ist doch nur ein Gedankenexperiment gewesen, das fußt doch auf keinen Belegen!
Ist dem so? Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beschreibt die entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit als einen Arbeitsbereich der Entwicklungszusammenarbeit, zu dem auch die Freiwilligendienste gehören. Gucken wir ergänzend noch auf zwei Ziele eines Freiwilligendienstes selbst:
Abbildung 3: Der Freiwillige mit lobenswerten Idealen und Motiven im Ausland. Ein schöner Schein, aber wo liegt der Nutzen?
„[…] [D]as weltwärts-Förderprogramm […] [soll] dazu beitragen ‚Bewusstsein und Wertschätzung für die Vielfalt von Leben und Entwicklung’ sowie ‚Verständnis für die Abhängigkeit des eigenen Lebens im globalen Kontext’ zu schaffen [und] ‚den Freiwilligen den Erwerb von Qualifikationen und Erfahrungen ermöglichen, die für ihre persönliche Entwicklung, weitere Berufsorientierung und ihre Arbeit als Multiplikatoren im Feld der entwicklungspolitischen Inlands- und Bildungsarbeit nach Rückkehr hilfreich sind […]’“[if supportFields]> CITATION BMZ11 \l 1031
Der Wert von Freiwilligendiensten
Das Ziel von Freiwilligendiensten ist nicht, dieselbe Entwicklungszusammenarbeit zu leisten wie die mit professionellen Entwicklungshelfern oder mit Projektförderung. Die Freiwilligen sind Teil – d.h. Zielgruppe und Träger – einer Informations- und Bildungsarbeit. Ihre Rolle in den Projekten ist jene eines aktiven Beobachters. „Kompetenzen sind nicht durch reinen Wissenstransfer zu erwerben. Denn die Einzelne lernt nicht das, was ihr von außen vermittelt wird, sondern das, was in ihr bewirkt wird […]. […] Wenn das Lernen zudem in einer neuen Situation stattfindet, kann es besonders prägend sein, da sich die Lernende nicht einfach anpassen, sondern vielfältig mit der neuen Situation auseinandersetzen muss“ (Gritschke, 2011). Bei Freiwilligendiensten findet die Entwicklung in den Köpfen der Freiwilligen und auch der Menschen in den Gastländern statt.

Abbildung 4: Der Freiwilligendienst weltwärts ist der Entwicklungszusammenarbeit indirekt untergeordnet
In die Entwicklungszusammenarbeit als ein Mensch mit rund 20 Jahren reinzuschnuppern ist eine Chance für die Zukunft, in erster Linie für die individuelle, nur indirekt für die globale. Es liegt in der Hand der Freiwilligen kritisch den eigenen Einsatz zu betrachten, nur so kann sich der Zweck der Programme erfüllen. Viele gibt es, denen die Worte „Ich bin hier um zu helfen!“ auf den Lippen liegen, aber ebenso viele, bei denen es heißt: „Ich bin hier um zu lernen, wie ich helfen kann.“
VISIONEERS begleitet Freiwillige auf ihrem Weg in fremde Kulturen. Ich bin einer von ihnen. Die Wege sind spannend, wenn auch manchmal steinig. Mit dem Willen zu helfen bin ich in meinem Projekt gegen die Wand gerannt. Ich ließ mich davon niedergeschlagen und musste erst verstehen, was hinter dem Freiwilligendienst für eine Absicht steckt. VISIONEERS ließ mich vorweg kritisch meinen Einsatz hinterfragen, doch erst jetzt, bereichert um meine eigenen Erfahrungen, verstehe ich, was man ausrichten kann und was nicht.
Du möchtest mehr von meinem Einsatz und denen meiner Mitfreiwilligen wissen? Hier in VISIONEERS‘ Blog in der Kategorie Freiwilligenarbeit Costa Rica findest du Erfahrungsberichte von uns. Viel Spaß beim Stöbern!
Du hast genug gelesen und es ist an der Zeit eigene Erfahrungen zu sammeln? Ich habe Freiwilligenarbeit auch erst verstanden als ich schon mittendrin steckte im Abenteuer. VISIONEERS bietet dir die Möglichkeit eines Freiwilligendienstes in einer fremden Kultur. Hier findest du weitere Informationen.
Quellen der Zitate
BMZ, Referat Evaluierung der Entwicklungszusammenarbeit. (2011). BMZ-Evaluierungsberichte 056 – Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst „weltwärts“. Bonn: Bundesministerium für wirtschftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Donkor, C. (2014). Dokumentation Blickwechsel – Sichtweisen auf deutsche Freiwillige. (C. Weinert, Interviewer)
Gritschke, H. (2011). Motive für den Kompetenzerwerb im Freiwilligendienst weltwärts. In H.
Gritschke, C. Metzner, & B. Overwien, Erkennen, Bewerten, (Fair-)Handeln (S. 376). Kassel: kassel university press GmbH.
Kontzi, K. (2011). Postkoloniale Perspektiven auf „weltwärts“. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.
Pinger, W., & Neudecker, R. (März 2009). Bonner-Aufruf. Abgerufen am 27. Juni 2017 von Aufruf/Plus: www.bonner-aufruf.eu
Schleich, K. (2011). Globales Lernen im Entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts. In H. Gritschke, C. Metzner, & B. Overwien, Erkennen, Bewerten, (Fair-)Handeln (S. 376). Kassel: kassel university press GmbH.
von Braunmühl, D. C. (2008). Stellungnahme aus Sicht der Forschung. In P. Niggli, Der Streit um die Entwicklungshilfe (S. 210). Zürich: Alliance Sud.
Zunächst ein paar Sätze zu meiner Person: Ich bin Christoph, 23 Jahre alt und studiere BWL. Aufgewachsen bin ich in Ulm mit drei älteren Geschwistern. Mein ältester Bruder ist gehörlos und meine älteste Schwester ist körperlich sowie geistig beeinträchtigt. Diese ungewöhnliche Konstellation hat mich von klein auf geprägt und für soziale Themen sensibilisiert. Meine Mutter ist zudem Erzieherin und war in vielen sozialen Projekten tätig; mein Vater hat weltweit Entwicklungshilfe geleistet. Beide haben sich bei der Arbeit in einem Behindertenheim kennengelernt.
Ich bin sehr froh, mit Visioneers e. V. einen Verein gefunden zu haben, der mir hilft, meine persönlichen Interessen mit dem Pflichtpraktikum meiner Universität zu vereinen. Ich hoffe, das Schulprojekt in Limón 2000 fördern zu können und generell einen kleinen Beitrag für ein langfristiges Bestehen von Visioneers e. V. zu leisten. Nachfolgend möchte ich euch von meinen ersten Eindrücken und der Arbeit vor Ort berichten.
Ankunft:
Am 28.03.2017 bin ich spät abends in Limón angekommen; auf Anraten eines Einheimischen bin ich in einem Hostel namens „Oriental” untergekommen. Vielleicht hätte ich nicht nach dem billigsten Hostel fragen sollen, da unter diesem direkt eine Bar mit zwielichtigen Gestalten und Musik bis 2:00 Uhr nachts war. Glücklicherweise sind zwei Hängemattenverkäufer aus Nicaragua, Jose und Esteban, die ich im Bus kennengelernt hatte, ebenfalls dort gestrandet. Gemeinsam waren wir noch bis 1:00 Uhr am Strand. Die beiden haben mich zu ihrer Familie nach Nicaragua eingeladen und ich werde sie demnächst besuchen.
30.03.2017:
Ich bin mehr oder weniger erholt aufgewacht und habe mit Jose und Esteban erst einmal gefrühstückt. Anschließend war ich mit dem Pastor verabredet, bei welchem ich die nächsten fünf Monate leben werde. Er hat mich direkt freundlich begrüßt und ich war froh, nach meinen längeren Reisen endlich ein eigenes Zimmer mit Bett zu haben.
31.03.2017:
Erste Besichtigung meiner Arbeitsstelle für die nächsten 5 Monate.

(im gemähtem Zustand)
Zu Beginn war ich erst einmal ziemlich überfordert und wusste gar nicht, mit was ich anfangen sollte. Wir entschieden uns dazu, zunächst einmal aufzuräumen.
Im Verlauf des Tages war ich mit Fabian, einem Jungen aus Limón 2000, und seiner Schwester Felsi alleine, als plötzlich acht zivile PKWs mit hoher Geschwindigkeit am Gelände vorbeifuhren und ein paar Häuser weiter anhielten. Laut Fabian und Felsi wurden zwei Drogenhäuser durchsucht, in welchen sich wohl zwei tote Männer befanden. Ich habe weitergearbeitet und währenddessen versucht, Fabian ein bisschen Englisch beizubringen.
1.04.2017:
Jeden letzten Samstag des Monats treffen sich alle Pastoren der Gemeinde zur Besprechung und Planung. Es gibt insgesamt 15 Pastoren in einem Gebiet von 20 km² Größe. Das Treffen findet abwechselnd bei einem der Pastoren statt. Es war also ein Glücksfall, dass das Treffen dieses Mal bei uns vor Ort bei Pastor Julio stattfand und ich alle kennenlernen konnte.
2.04.2017:
Heute fand der erste Gottesdienst statt, der mich sehr berührt und nahezu zum Weinen gebracht hat. Drei kleine Mädchen haben während des Gottesdienstes jeweils ein Lied gesungen, eine davon ein sehr trauriges. Sie hat dabei angefangen zu weinen und das Lied abgebrochen. Nach einer Umarmung der Mutter und der Motivation durch den Pastor hat die Kleine das Lied mit voller Kraft zu Ende gesungen. Nach dem Lied hat mich mein Nebensitzer Jonas, ein 16-jähriger Junge, gefragt, ob ich verstanden habe, um was es bei dem Lied ging. Da ich nur gebrochen Spanisch spreche, habe ich den Text des Liedes nicht verstanden. Berührt hat mich das Lied trotzdem, da Musik universal ist. Jonas erklärte mir, dass es bei dem Lied um eine geliebte Person ging, welche verstorben ist, denn der Stiefvater des Mädchens wurde vor kurzem ermordet. Das musste ich erst einmal sacken lassen. Später im Gespräch mit Jonas stellte sich heraus, dass auch sein Vater vor fünf Jahren ermordet wurde.
3.04.–05.04.2017:
In den folgenden Tagen habe ich versucht, so viel Ordnung wie möglich zu schaffen: mähen, Müll aufsammeln, Steine auflesen, Laub harken, streichen und einige kleinere Reparaturen. Es macht Spaß zu sehen, wie sich das Gelände so langsam verändert. Auch der Pastor wirkt motivierter und sprüht vor Ideen.
Nun geht es aber so langsam an Arbeiten, für die bestimmte Geldbeträge notwendig sind. Der Rohbau steht, als nächstes muss der Elektriker kommen und mir zeigen, wo ich die Schlitze für die Leitungen schlagen kann. Spätestens beim Verlegen der elektrischen Leitungen muss ein professioneller Fachmann engagiert werden. Zudem wird Material für den Verputz benötigt und es muss überlegt werden, wie der Boden für eines der Bäder verlegt werden soll. Des Weiteren müssen die Gräben für die Wasserleitungen mit einem Bagger ausgehoben und bestimmte Areale geebnet werden.
6.04.–07.04.2017:
Wir haben einen neuen Weg hinter der Kirche angelegt.

8.04.–09.04.2017:
Am Freitag ist überraschend ein langjähriges Mitglied der Gemeinde verstorben. Am Samstag wurde in einer Kirche im Zentrum Abschied genommen. Zuvor kochten die Schwestern und die Pastorin eine Suppe mit Schweinschwänzen, dazu gab es Reis und Pute, gegessen wurde aus Plastikbechern. Es kamen ca. 100 Leute und das Spannende war, dass bis zum nächsten Tag Totenwache gehalten wurde. Es sind geschätzt mehr als zehn Leute geblieben, um die Nacht vor Ort zu verbringen. Am nächsten Tag um 9:00 Uhr fand der letzte Gang durch die Stadt, von der Kirche zum Friedhof, statt. Der Marsch begann mit einiger Verspätung und verursachte einen Stau in der Stadt.
10.04.–13.04.2017:
Die erste Schultafel wurde aufgestellt, um mit Fabian während der Arbeit ein paar englische Vokabeln zu lernen.

Die letzten schwer erreichbaren Stellen wurden gestrichen.

Heute kam auch der Elektriker und hat uns nach umfassender Begutachtung die nächsten Schritte genau erklärt. Nun können die Schlitze für die Leitungen geschlagen werden; glücklicherweise kann uns ein Freund des Pastors eine Maschine dafür leihen. Die roten Punkte sind zukünftige Steckdosen und Lichtschalter.

Am Montag sind zudem die anderen beiden deutschen Freiwilligen Isabel und Patrick in Limón angekommen. Am nächsten Tag stand Patrick direkt mit mir auf der Baustelle und hat einen Kompost hingestellt, um den Müll etwas zu reduzieren und um guten Dünger für die zukünftigen Blumenbeete zu haben. Zu Beginn war der Pastor sehr skeptisch, doch mittlerweile findet er die Idee super.

Sehr erfreulich ist auch, dass in der nächsten Woche ein Nachbar kommt, um uns etwas unter die Arme zu greifen. Seine Finca ist ein wahres Paradies mit exotischen Pflanzen, von denen wir ein paar Zöglinge haben können. Hier eine von vielen Stellen, an denen wir pflanzen wollen.

Seit dem 14.04.2017 hat sich einiges getan…
Sehr erfreulich war die Zusammenarbeit mit dem Schwiegersohn von Neireida. Neireida hat vor drei Wochen überraschend ihren Ehemann verloren. Pastor Julio und ich hatten die Idee, ihr ein wenig unter die Arme zu greifen. Wir räumten das Haus auf und sortierten einige Dinge, von denen ein Teil als Erinnerungsstücke aufbewahrt und ein Teil verkauft werden konnte. Mit Hammer und Meißel wurde die Außenwand des Hauses von altem Beton befreit und mit einem Hochdruckreiniger gesäubert. Es ist weiterhin geplant, das Haus zu verputzen und in einer schönen Farbe anzustreichen. Ich glaube bzw. hoffe, dass ich die Familie in den zwei Tagen vor Ort ein wenig ablenken und auf andere Gedanken bringen konnte. Als kleines Dankeschön kochte Neireida für uns, es war super lecker. Zudem schenkte sie uns die gut erhaltenen Schuhe ihres verstorbenen Ehemannes Alejandro. Ich bin nur mit einem alten Paar Schuhe nach Costa Rica gekommen, nun bin ich mit vier Paaren für jedes Gelände bestens ausgestattet. Auch Patrick hat Schuhe für das Meer bzw. den Fluss bekommen, um gut auf Steinen laufen zu können.

Abseits von der Arbeit in Limón 2000 finde ich es wichtig, sich möglichst gut zu integrieren. Ein einfacher Weg dies zu tun, ist Englisch zu unterrichten, da beinahe jeder hier sein Englisch verbessern möchte. Einmal die Woche treffe ich mich mit der Pastorin Mireya, um Englisch zu lernen. Auch viele Mitglieder ihrer Gemeinde sind an Englischunterricht interessiert. Ab kommender Woche findet dann auch Englischunterricht in der Kirche von Pastor Julio statt. Mal schauen, wie sich dies in Zukunft entwickelt. Ein anderes Mädchen namens Launie möchte ihr begonnenes Studium in Deutschland fortsetzen und muss dafür Deutsch lernen. Das Unterrichten der verschiedenen Sprachen ist für mich zudem eine gute Möglichkeit, Spanisch zu lernen.
Die Zusammenarbeit mit zwei Ticos, Herman und Felipe, war in der letzten Woche sehr dienlich für das Schulprojekt und auch ich konnte viel lernen. Der Plan für die Errichtung der Bodenplatte der Bäder wurde fertiggestellt. Ich habe einen Graben ausgehoben, um das Fundament zu setzen. Dieses Fundament dient dazu, Eisenplatten bzw. -stangen zu legen, um einen stabilen Boden an der Stelle zu garantieren, an der das Gebäude auf Säulen steht. Der begonnene Graben muss noch ungefähr 30 cm tiefer werden.

Felipe hat auch den Rest der beiden Bäder samt Kostenvoranschlag fertig geplant. Insgesamt wird es zwei Duschen und zwölf Toiletten geben, davon jeweils drei für Jungen, Mädchen, Frauen und Männer. Zwei dieser Toiletten werden zudem behindertengerecht sein. Dank der Planung wissen wir nun, wie die Leitungen gelegt werden müssen.
Ich bin sehr dankbar für die Hilfe von Herman, einem handwerklich sehr begabten Mann, der in Limón 2000 lebt und in den letzten Jahren schon viel geholfen hat. Er hat die Pläne des Elektrikers noch einmal etwas optimiert und somit Arbeit und Baumaterial eingespart. Ich versuche dieses Wochenende nun, alle Schlitze fertig zu bekommen, da ich die Maschine von Herman nicht zu lange in Anspruch nehmen möchte.

Die erste Steckdose sitzt – alles nicht ganz gerade geworden beim ersten Schlitz, aber es wurde von Schlitz zu Schlitz besser. Zudem sieht man nichts mehr am Ende davon.

Nach Absprache mit Pastor Julio wurden nun auch alle Beete geplant. Außerdem wird der Außenbereich mit neuem Gras angelegt. Der Sohn der Nachbarin war gestern da, um zusammen die Pflanzen auszuwählen, sodass nächste Woche gepflanzt werden kann. Weitere Bilder werden folgen.
Ich bin sehr dankbar für die ganze Unterstützung, die wir erhalten und finde es wichtig, mit den Menschen hier vor Ort zu arbeiten. Man muss auf jeden Fall offen für Ratschläge und Unterstützung bleiben, auch wenn diese manchmal fachlich zu wünschen übrig lassen oder unüberlegt ausgesprochen werden. Ich denke, es ist generell schwer im Leben, alleine Erfolg zu haben und man darf Hilfestellungen nicht als Kritik wahrnehmen, sondern als Chance. Daher ist es schön, hier Entwicklungszusammenarbeit verrichten zu können.
Um den Bau weiter voranzutreiben, benötigen wir dringend Baumaterial. Wenn du die Arbeiten vor Ort unterstützen möchtest, freuen wir uns über jede noch so kleine Spende. Vielen Dank!
Seit knapp zwei Jahren unterstützen wir als Verein den Bau der Berufsschule in Limón 2000. Wieso tun wir das? Was ist seitdem geschehen? Und warum ausgerechnet in Costa Rica, obwohl es doch eines der reichsten Länder in Mittelamerika ist? Im nachfolgenden Text sollen diese Fragen beantwortet und interessante Einblicke in die Arbeit vor Ort gegeben werden.
Der Hintergrund

Im Jahr 2015 bekamen wir von unserem Südpartner Coalition Ministry eine Anfrage, ob wir uns nicht vorstellen könnten, ein Projekt in Limón 2000 zu unterstützen. Don Carlos, der Leiter von Coalition Ministry, erklärte uns, dass Limón 2000 eine kleine Gemeinde an der Karibikküste ist, die zu den ärmsten Regionen Costa Ricas zählt. Sie wurde im Jahr 2000 von der Regierung Costa Ricas gegründet und liegt ca. 12 km von der Hafenstadt Limón entfernt. Benachteiligten Menschen aus Limón wurde damals bei Umsiedlung nach Limón 2000 ein Haus angeboten. Grundsätzlich erscheint dies sehr großzügig vom Staat, jedoch zeigt die Realität, dass mittlerweile rund 2.000 meist arbeitslose Menschen in Limón 2000 leben. Kriminalität, Drogen- und Alkoholkonsum sowie die daraus resultierenden sozialen Probleme sind nicht zuletzt aufgrund fehlender Qualifizierungsmöglichkeiten und beruflicher Perspektiven weit verbreitet.
In Limón 2000 gibt es nur eine Pflichtschule, bestehend aus einer Grund- und einer Hauptschule. Weiterführende (Aus-)Bildungsmöglichkeiten gibt es vor Ort nicht. Den meisten Familien fehlt das Geld für alternative Bildungsangebote, zudem sind die Schulwege meist sehr weit. Fehlende Motivation, Perspektivlosigkeit und Isolation sind die Folge. Die Kinder aus Limón 2000 beenden daher häufig nicht einmal die Grund- bzw. Hauptschule und rutschen frühzeitig in eine Negativspirale aus Kriminalität, Drogen, Alkohol oder frühen Schwangerschaften ab. Zudem fehlt ein Kindergarten, der die Betreuung von Kindern junger, alleinerziehender Mütter während der Unterrichtszeit ermöglicht, sodass viele von ihnen die Schule abbrechen.
Erste Kooperation
Da der Staat Costa Rica nur den Betrieb bereits bestehender Schulen unterstützt, müssen die Mittel für den Bau der Berufsschule in Limón 2000 von der Gemeinde bzw. den Projektverantwortlichen selbst getragen werden. Zudem fließen Eigenmittel des ansässigen Pastors mit ein. Im Jahr 2015 begann VISIONEERS, in Deutschland Spendengelder für den Schulbau in Limón 2000 zu akquirieren und die Arbeiten vor Ort durch freiwillige Helfer zu unterstützen. Zeitnah ist zudem der Bau eines Kindergartens bzw. einer KiTa geplant, um die Kinderbetreuung während der Unterrichtszeit sicherzustellen.
Sobald die Einrichtung in Limón 2000 ihre Arbeit aufgenommen hat, können staatliche Fördermittel für Materialien, Lehrergehälter und Kinderbetreuung beantragt und genutzt werden. Diese werden monatlich 200 USD pro Kind betragen. Sowohl Erziehung als auch Bildung hatten in Costa Rica schon immer einen hohen Stellenwert. So wurde bereits 1869 von der Regierung eine Schulpflicht für die Grundschule eingeführt und die Kosten dafür gedeckt. Die Verfassung von 1949, mit welcher das Militär abgeschafft wurde, hielt schließlich fest, dass das bis dahin für das Militär ausgegebene Budget zukünftig für Schule und Ausbildung zu nutzen ist.
Was ist seit Beginn unserer Kooperation passiert und wofür wurden die bisher akquirierten Spendengelder genutzt?
Stand 2012
Im Jahr 2012 hatten ein Rechtsanwaltsehepaar und die lokale Kirche die Idee, in Limón 2000 eine Berufsschule zu erbauen. Mit der Aufnahme eines privaten Kredits und der Errichtung der Grundmauern begann schließlich das Projekt. Dieser Kredit wurde drei Jahre lang abbezahlt und es erfolgten aufgrund fehlender finanzieller Mittel keine weiteren Arbeiten an der Schule. Grundsätzlich sind Baumaterialien in Costa Rica sehr teuer, die Kosten für die Mauern beliefen sich beispielsweise auf ca. 5.000 Euro.

Stand 2015
Im November 2015 hat VISIONEERS erstmals eine Gruppe Freiwilliger nach Limón 2000 entsandt. Diese nahmen die Arbeiten an der Berufsschule wieder auf. Die sieben Freiwilligen kamen aus unterschiedlichen Berufszweigen und Altersklassen. Während dieses ersten Einsatzes wurden die Bodenplatte sowie ein erstes Teilstück der Dachkonstruktion in Zusammenarbeit mit lokalen Arbeitskräften fertiggestellt. Alle anfallenden Kosten wurden durch private Mittel und Spenden finanziert.



Erste Nutzung des Schulgebäudes
Seit Ende 2015 wird die Schule für die Betreuung von Kindern sowie die Durchführung von Events, wie zum Beispiel Weihnachtsfeiern, genutzt. Der eigentliche Schulbetrieb kann jedoch erst nach der Fertigstellung der Sanitäranlagen aufgenommen werden.

Stand 2016
Im März 2016 wurde eine zweite Gruppe von Freiwilligen für neun Tage nach Limón 2000 entsandt. In dieser Zeit wurden die Fundamente für die Bäder erstellt. Hierfür musste immer wieder Beton gemischt und per Schubkarre quer durch den Rohbau der Schule zu den zukünftigen Bädern befördert werden.
Einige der Freiwilligen verlängerten sogar ihren Aufenthalt in Limón 2000, darunter ein deutscher Bauingenieur und Vereinsmitglied von VISIONEERS sowie zwei Lehramtsstudenten, die für drei Wochen Englischunterricht gaben.


Bau der Mauern und des Daches der Bäder
Im November 2016 baute eine weitere Kleingruppe an den Fundamenten der Bäder weiter. Jasmin und Yannik, zwei freiwillige Helfer der Novembergruppe, waren so bewegt vom Projekteinsatz, dass sie im Februar 2017 noch einmal auf eigene Initiative für zwei Wochen in das Projekt reisten. Sie sammelten über 3.000 Euro Spenden für Baumaterialien. Diese wurden für den Bau der Mauern und des Daches der Bäder genutzt.
Aktueller Stand des Schulgebäudes und der sanitären Situation

Das Gebäude ist insgesamt aufgeteilt in sechs gleich große Räume: Vier Klassenräume, ein Konferenzraum und ein Sekretariat. Unerlässlich für den Schulbetrieb sind sanitäre Anlagen, die in einem separaten Anbau zum Schulgebäude entstehen und ohne die der Schulbetrieb nicht aufgenommen werden kann/darf.
Grundsätzlich bietet in Limón 2000 lediglich die bereits bestehende Grund- und Hauptschule eine öffentliche sanitäre Einrichtung. Des Weiteren
existieren in den mit offizieller Baugenehmigung

entstandenen Unterkünften der Gemeinde private sanitäre Anlagen; in den ohne Genehmigung errichteten Hütten vieler Zuziehender ist dies jedoch nicht immer der Fall. Aufgrund der fehlenden barrierefreien, öffentlichen sanitären Einrichtung in der Gemeinde ist die Errichtung einer sanitären Anlage auf dem Gelände der Berufsschule unverzichtbar. Die Mauer sowie das Dach der Bäder wurden bereits gebaut, nun fehlt noch der Innenausbau.
Abschließend möchten wir uns bei allen Freiwilligen der verschiedenen Gruppen sowie für jede einzelne Spende bedanken. Wir haben die Spende immer zu 100 % an das Projekt weitergeleitet und davon Baumaterialien, wie Zement, Sand, Steine, Draht und vieles mehr, gekauft.
Wir sagen auch „Muchas Gracias“ an unsere Freunde in Limón 2000, die sich auf der Baustelle immer wieder aufopfern, insbesondere Pastor Julio, der tagelang auf einer dünnen Matratze auf der Baustelle neben dem gekauften Baumaterial schläft, damit es nicht geklaut wird. Ebenso danken wir allen Gastfamilien, die uns immer herzlich aufgenommen haben.
Ein großer Dank geht auch an unsere Partner Don Carlos und Doña Rosario, die uns nicht nur in Costa Rica betreuen und von A nach B fahren, sondern genauso hart auf der Baustelle mit anpacken und uns dabei immer mit ihrer witzigen Tico-Art oder musikalisch auf der Gitarre unterhalten.

Mit Uno+ haben die Gründer sicherlich einen sehr passenden Namen für ihr Projekt gefunden. Es bedeutet „ein weiteres” und bezieht sich auf das Ziel, Kinder besser zu fördern und so die Welt positiv zu verändern.
UNO+ wurde 2013 von Kyle und Dennis León in Esterillos Oeste gegründet und betreut heute in Esterillos und an drei weiteren Orten bis zu 70 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren. Neben den Tutorien in Bandera, Esterillos Oeste, Jacó und Parrita soll demnächst noch ein weiteres in La Loma stattfinden. Dazu wurde bereits ein Haus gemietet, dass im Moment renoviert und für die Kinder vorbereitet wird.
Ziel des Projektes ist es, die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich zu fördern. Zwei Mal pro Woche werden Tutorien angeboten, in denen die Kinder und Jugendlichen je nach Bedarf bei ihren Hausaufgaben oder der Klausurenvorbereitung unterstützt werden. Zusätzlich können die Kinder und Jugendlichen sich in den Kunst- und Handwerksangeboten kreativ ausleben und während der Sporteinheiten Team- und Kooperationsfähigkeit erlernen.
In allen Angeboten werden christliche Werte vermittelt, um neben der Förderung der Kinder und Jugendlichen auch die Natur zu bewahren. Die Arbeit von UNO+ ist besonders an der Pazifikküste Costa Ricas von großer Bedeutung, da hier die Schulabbrecherquote deutlich höher ist als in anderen Regionen des Landes. Die Tutorinnen und Tutoren hoffen durch ihre Arbeit, den Kindern eine gute Schullaufbahn und somit einen guten Start in ihr späteres Leben ermöglichen zu können.
Sicherlich wird es nicht bei Uno+ bleiben, sondern sich schon bald zu Muchos+, zu „vielen weiteren“ entwickeln.



