In der zweiten Hälfte unserer diesjährigen Sommerferienschule, gab es für alle Teilnehmer*innen neben den vielgestaltigen Lerneinheiten, wieder einige abwechslungsreiche und interessante Ausflüge.
Sprachförderung mit Spaßfaktor
Nach Anweisungen zu den Hygieneregeln, starteten wir morgens mit den Unterrichtseinheiten. Je nach Niveau der Schüler*innen wurden passende Schwerpunkte gesetzt und dann fleißig gesprochen, geschrieben, gelesen oder gespielt. Mit Hilfe der Lehrer*innen, Unterstützer*innen und Ehrenamtlichen waren bei allen Teilnehmenden am Ende der zwei Wochen deutliche Fortschritte sichtbar – sei es bei den ersten Grundlagen, wie die Buchstaben oder Zahlen in der A1/A2 Gruppe, oder beim freien Sprechen in der B1/B2 Gruppe.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen begaben wir uns auf Erkundungstour.Der erste Ausflug der Woche führte uns hoch hinaus auf den Fernsehturm, denn von dort aus konnten wir den sensationellen Panoramablick über ganz Berlin genießen. Am nächsten Tag brachte uns die Stadtrallye richtig „auf Touren“. Die Führung durch den Tempelhofer Flughafen am Mittwoch nahm uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit Berlins.Am Donnerstag ging es dann beim Klettern im Hochseilgarten „Mount Mitte“sportlich zu.
Gelungener Abschluss zwei intensiver Wochen
Am Freitag, dem letzten Tag der Ferienschule, gab es ein Abschlussgrillen im Park.Einige der Schüler*innen hatten in den letzten Tagen Berichte über die gemeinsame Zeit vorbereitet, die sie nun vortrugen. Es war wirklich schön zu sehen, wie viel Mühe sie sich bereiteten, ihre Zeit in der Ferienschule zu reflektierten. Die Schüler*innen in der B1/B2 Gruppe hatten insbesondere daran gearbeitet selbstbewusster auf Deutsch Präsentationen zu halten. Abschließend ließen wir die zwei Wochen mit Spielen, Tanz und leckerem Essen ganz entspannt ausklingen.
Wir bedanken uns für die großartige Zeit, die wir mit den Jugendlichen während Ferienschule verbringen durften und wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Schuljahr!
Ein Riesen-Dankeschön geht außerdem an alle, die uns während der vergangen zwei Wochen so tatkräftig unterstützt und die Ferienschule dieses Jahr möglich gemacht haben!
Auch diesen Sommer haben wir wieder die Chance unsere Ferienschule** über zwei Wochen anzubieten – somit starteten wir vom 27.07. bis zum 31.07. in die erste Runde.
Trotz der strengen Hygieneauflagen stellten wir ein abwechslungsreiches und spannendes Programm für die Jugendlichen zusammen. So wurde in der ersten Woche gemeinsam, in freundschaftlicher Atmosphäre, gelernt, gelacht und Berlin entdeckt.
Das Programm:
Jeden Tag aufs Neue, wurden die Teilnehmenden erst einmal mit dem Hygieneregeln vertraut gemacht. Danach ging es richtig los. In kleinen Gruppen, entsprechend dem Sprachniveau der Schülerinnen und Schüler, wurden fleißig Vokabeln und Grammatik gepaukt. Akkusativ, Dativ, Artikel, Personalpronomen und andere Schätze der deutschen Sprache brachten die Köpfe der Teilnehmenden zum Rauchen. Unsere tatkräftigen Lehrerinnen und Unterstützer ließen sich immer wieder aktive (Lern-)spiele einfallen, um den Teilnehmer*innen neue Motivation zu schenken. Schließlich soll auch für genug Spaß in der Ferienschule gesorgt sein! Das gemeinsame Mittagessen stärkte alle für die Ausflüge am Nachmittag.
Berlin ist eine schöne Stadt, weil sie sehr viel Schönes hat.
Und einige dieser schönen Dinge standen am Nachmittag bei uns auf dem Programm. Am Dienstag ließen wir uns von den bunten Graffitis der East Side Gallery verzaubern und zwar so sehr, dass wir uns am Mittwoch direkt selbst als Künstler versuchten. Jeder durfte sich auf dem gemeinsam erstellten bunten Kunstwerk verewigen.
Freitag unternahmen wir eine Zeitreise der ganz besonderen Art. Mit Hilfe von Virtual Reality Brillen erkundeten wir das Berlin der 80er Jahre. So war es möglich einen kleinen Teil der Berliner Geschichte einmal hautnah mitzuerleben.
Ein großer Dank an alle Lehrerinnen, Unterstützer und Teilnehmenden, die diese erste Woche so unterhaltsam gemacht haben. Wir freuen uns schon auf die kommende Woche, mit weiteren lehrreichen Unterrichtsstunden und tollen Ausflügen.
**Visioneers ist anerkannter Träger der Ferienschulen, einem Programm der DKJS und geförderter durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wirtschaft.
Wir freuen uns, dass wir durch unser Projekt „Corona-Nothilfe – Hoffnung weitergeben in Krisenzeiten“ gefördert durch Aktion Mensch schon viele Menschen erreichen können und hoffen dass auch in Zukunft noch mehr benachteiligte Berliner*innen unterstützen können.Hier berichtet unsere ehrenamtliche Helferin Lisa wie sie im Mai 2020 aktiv war:
Die Ausbreitung des Corona-Virus bringt in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens spürbare Veränderungen und Probleme mit sich. Viele Familien in den Brennpunktbezirken Berlins, wie Marzahn, Hellersdorf oder Hohenschönhausen sind besonders durch diese akuten Notlage betroffen und auf Hilfe von außerhalb angewiesen. Da aber auch diese Hilfen, wie zum Beispiel Schulen/Kindertagesstätten und Familienhelfer in der Corona-Zeit weggefallen sind, waren die Familien über unsere Besuche und Gespräche sehr dankbar.
Über den reich gefüllten Korb voller Lebensmittel, wie Brot, Aufstrich, Wurst, Käse, Obst, Gemüse und andere wichtige alltägliche Dinge, haben sich die Familien noch einmal mehr gefreut. Viele Familien konnten dadurch besser durch diese schwere Zeit kommen. Durch diesen erfreulichen Erstkontakt fühlten sich einige Familien noch einmal mehr dazu bereit uns einen Einblick in ihr Leben zu geben. Dies war vor allem wichtig, um ihre Lage noch einmal besser zu verstehen. So hatten die Kinder durch die geschlossenen Schulen zahlreiche Hausaufgaben, bei denen wir sie auch tatkräftig unterstützen konnten. Ihre Eltern waren laut Selbstaussagen damit meist überfordert waren. Umso mehr freuten die Familien sich für diese gemeinsame Zeit und zusätzliche Unterstützung.
Insgesamt konnten wir 114 Familien in dieser schwierigen Zeit besuchen und ihnen beiseite stehen. Eine fünffache Mama, die erst vor Kurzem entbunden hatte, rief uns zu dieser Zeit auch an und erzählte uns dass ihr Mann sie verlassen habe und sie nun mit ihren vier Kindern und dem Neugeborenen alleine sei. Sie hätte in dieser Zeit nicht einkaufen gehen können. Auch hier konnten wir durch diese schöne Aktion der Familie beistehen und sie tatkräftig unterstützen. Eine andere Mama, die wir mit einem vollen Lebensmittelkorb besucht haben, fing vor Freude an zu weinen, als wir dann noch mit ihr und ihren Kindern Zeit verbrachten, strahlte sie über beide Ohren und sagte selbst, dass sie dadurch wieder neue Energie schöpfen konnte -vielen DANK!!!
Lebensmittelspenden für das Café Neustart
Ende Mai waren Cecilia und Sophie, zwei unserer weltwärts-Freiwilligen, Lebensmittel im Wert von 500€ einkaufen, um Sexworker*innen und Obdachlose in der Corona-Krise zu unterstützen.
Die Lebensmittel wurden im Café Neustart an Alabaster Jar e. V. verteilt – der Anlaufstelle an der Kurfürstenstraße für bedürftige Sexarbeiter*innen. Die Bordelle sind weiterhin geschlossen, doch viele Sexworker*innen müssen trotz der Ansteckungsgefahr weiterarbeiten, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können.
Viele von ihnen sind gezwungen im Verborgenen zu arbeiten, denn oft haben sie weder Papiere noch eine Wohnungsanmeldung, die sie zum Bleiben oder zur Sozialhilfe berechtigen.
Aus diesem Grund unterstützt Alabaster Jar e. V. Frauen und Männer ohne Zugang zu einer Grundversorgung – sie sind dabei aber vor allem auf Spenden angewiesen.
Wir haben aus hygienischen Gründen und einzeln verpackte Lebensmittel vorbeigebracht, damit jeder das Notwendigste direkt mitnehmen konnte. Zusätzlich hat VISIONEERS Hygieneartikel wie Feuchttücher, Desinfektionsmittel oder Deo und einige unser selbst genähten Masken mitgegeben.
Um Bedürftige in Krisenzeiten weiterhin zu unterstützen planen wir noch drei weitere Verteil-Aktionen.
Der Berliner Sommer ist da und wir sind schon etwa drei Monate wieder in Deutschland.
In letzter Zeit hatten wir diverse Aufgaben, um irgendwie 8 Stunden am Tag zu arbeiten. Wir haben Onlinenachhilfe gegeben, Masken genäht und Geschwister beim Onlineunterricht unterstützt.
Doch seit zwei Wochen haben wir mal wieder einen Grund das Haus zu verlassen, richtige Arbeit und einen geregelten Alltag. Wir arbeiten an der Carl-Sonnenschein-Grundschule in Mariendorf. Das Projekt „LernBrücken“ ist eine 12-wöchige Kooperation zwischen Visioneers und der Schule. Das Ziel dieser ist es, Kinder mit Migrationshintergrund oder vielen Geschwistern der Jahrgänge 1-6 zu unterstützen. Denn vor allem diese sind in den letzten Wochen ohne richtigen Unterricht mit den Onlineaufgaben oder Wochenplänen nicht hinterher gekommen.
Unsere Aufgaben bei der Lernbrücken
Wir erledigen mit den Kindern also alte Aufgaben, korrigieren die bearbeiteten Seiten und fangen im besten Fall auch schon mit aktuellen Wochenplänen an. Auf Grund der aktuellen Situation haben die Kinder normalerweise nur jeden zweiten Tag Unterricht. An dem jeweils anderen Tag kommen sie dann zu uns. Dabei entsteht an jedem Tag eine neue bunte Mischung aus allen Klassenstufen, Ethnien und Lernniveaus. Manche brauchen super viel Unterstützung, weil deren Eltern Analphabeten sind und sie somit Zuhause nur ganz schwer Hilfe bekommen können oder weil sie selber erst noch Deutsch lernen und deshalb die Aufgaben nicht verstehen und es ihnen an Vokabular fehlt. Die einen bearbeiten die Aufgaben in Ruhe für sich, die anderen sind unmotiviert und machen Lärm. Weitere arbeiten nur, wenn man die ganze Zeit daneben sitzt und die Nächsten sind zwar leise aber machen auch kaum was. Somit ist es jeden Morgen erneut eine Herausforderung die Gruppen so einzuteilen, dass eine möglichst positive Lernatmosphäre entsteht. Meistens teilen wir uns dann in zwei bis drei Gruppen ein, wobei eine Gruppe etwa zwischen 3 und 6 Personen groß ist. Wenn man es dann geschafft hat, dass alle arbeiten, muss man allerdings umso mehr korrigieren, also hat man immer etwas zu tun und ist deshalb, obwohl die Gruppen so verhältnismäßig klein sind, doch immer wieder nach 5 Stunden Arbeit wirklich geschafft.
Spaß mit den Kindern
Was aber tatsächlich schön zu sehen ist, ist, dass es Jungs und Mädels gibt, die sich wirklich auf uns freuen. Sowohl von Eltern als auch von Lehrern oder Erziehern wurden wir schon mehrmals angesprochen, dass sie teilweise richtig Spaß an den LernBrücken haben. Wie wir das geschafft haben? Wir haben da so einige Asse im Ärmel. Nicht nur motivieren wir die Schüler mit ausreichend Süßigkeiten, Visioneers hat uns auch Tablets zur Verfügung gestellt, die die Kinder, wenn sie ordentlich gearbeitet haben, benutzen dürfen. Aber nicht nur die Kinder, auch wir haben Freude an dem Projekt. Die 1. – 5. Klässler schaffen es immer wieder, einen zum Lachen zu bringen oder uns mit irgendwelchen absurden Geschichten über deren Verwandte zu verwundern.
Man kann also sagen, dass wir auch hier in Deutschland weiterhin Spaß und Begeisterung an der Arbeit finden, obwohl sich unser Freiwilligendienst definitiv anders entwickelt hat als erwartet.
#LernBrücken #DeutscheKinder-und Jugendstiftung
Diese Woche ging es in den Endspurt unserer Ferienschule. Weil am Ostermontag Feiertag war, fand der Unterricht nur an 4 Tagen statt, die allerdings mit vielen lehrreichen und spaßigen Aktivitäten gefüllt waren.
Jeden Vormittag fand wieder Deutschunterricht in Gruppen- oder Einzelsitzungen statt. Mit Rechtschreib- und Grammatikübungen, sowie auch Hilfe bei den Schulaufgaben, wurden die Teilnehmenden gefordert, um ihr Deutsch zu verbessern. Aber auch in anderen Fächern, wie Mathe oder Englisch, konnten wir bei Bedarf mit Nachhilfe unterstützen.
Abwechslungsreiches Programm
Die Nachmittagsaktivitäten gestalteten sich täglich unterschiedlich. Am Dienstag standen Geschichtenerzählen und eine Vorleserunde auf dem Plan. Die Jugendlichen wurden ermutigt, eigene Geschichten zu erfinden und diese mit der Gruppe zu teilen. Anschließend wurden leicht verständliche Geschichten vorgelesen und gemeinsam besprochen. Durch den Austausch untereinander und mit den Lehrenden wurden die Aussprache und die Fähigkeit, Texte zu lesen und zu verstehen, gefördert und weiterentwickelt.
Um auch die körperliche Gesundheit der Jugendlichen in diesen Tagen zu erhalten, fand am Mittwoch eine kleine Sportstunde statt. Unser Jugendleiter Giresse, der gleichzeitig Fitnesstrainer ist, bereitete einen Sportkurs vor, in dem alle Teilnehmenden gemeinsam geschwitzt haben und sich eine kurze Auszeit vom vielen Denken nehmen konnten.
Und auch diese Woche wurde wieder gemeinsam in einem Koch-Workshop ein leckeres Essen zubereitet. Mit einem leichten Rezept wurden die Teilnehmenden Donnerstagnachmittag angeleitet, wie man einen einfachen Teig anmischt, um daraus Pizza zu machen. Er wurde mit Tomatensoße, den Lieblingszutaten und viel Käse belegt und im Ofen knusprig gebacken. Die Resultate waren köstlich, fast besser, als beim Italiener.
Am letzten Tag der Ferienschule wurden mit Lernspielen, wie verschiedenen Deutschquiz, bereits erlernte Inhalte auf spaßige Weise wiederholt und gefestigt. Zum gemeinsamen Abschluss wurden in der letzten Stunde Filme und Dokus geschaut, deren Inhalte am Ende miteinander diskutiert wurden. Bevor sich alle ins Wochenende verabschiedeten, wurde mit den Schülerinnen und Schülern eine Auswertung der letzten zwei Wochen vorgenommen, damit wir wissen, was für das nächste Mal verbessert werden kann.
Vielen Dank an Alle!
Ohne die Motivation und Unterstützung der Teilnehmenden, aber vor allem unserer Freiwilligen, wäre die diesjährige Ferienschule sicherlich nicht so ein Erfolg geworden. Durch eine möglichst individuelle Behandlung jeder Teilnehmerin und jedes Teilnehmers konnte so gut wie möglich auf die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche eines Jeden eingegangen werden. Somit konnten wir bei MSA-Vorbereitungen und schulischen Aufgaben helfen, aber auch einfach nur als Austauschpartner in dieser schwierigen Zeit fundieren und hoffen, jeden bestmöglich unterstützt zu haben.
Auch für uns war die Ferienschule eine spannende Erfahrung. Der Umstand, dass alles nur virtuell stattfand und der Umgang mit den begrenzten technischen Möglichkeiten stellte uns vor eine große Herausforderung. Doch durch die Erprobung neuer Methoden und technischer Instrumente, wie Kahoot, Zoom und MS Teams, ein wenig Improvisation und viel Geduld konnte die diesjährige Ferienschule umgesetzt werden.
Vom 06.04. bis zum 10.04 fand der erste Teil der zweiwöchigen Ferienschule statt. Mit 22 Anmeldungen von jungen Menschen, die gern Deutsch lernen möchten, war die erste Woche ein echter Erfolg!
Dank des Improvisationstalents und der ungemeinen Motivation aller Beteiligten konnte ein spannendes Online-Programm mit den Jugendlichen aufgestellt werden, in dem gelernt, gelacht und sogar gemeinsam Sport gemacht wurde…
Und so lief es ab:
Die Ferienschule begann täglich in kleinen Gruppen, die dem Sprachniveau der Teilnehmer und Teilnehmerinnen entsprachen. Mit kleinen Aufwärmspielen und Deutschunterricht starteten alle gut gelaunt in den Tag. Aber auch in Einzelstunden konnte wunderbar auf die verschiedenen Bedürfnisse und Wünsche der Schüler und Schülerinnen eingegangen werden. Sehr gefragt waren Hilfestellungen bei der Menge an Hausaufgaben, aber auch einfach mal nette Gespräche, bei denen man sich besser kennen lernen konnte und neue soziale Kontakte geknüpft wurden. An den ungewöhnlichen Umstand, nur virtuell zu kommunizieren, haben sich alle schnell gewöhnt und mittlerweile sind alle regelrechte Videochat-Profis.
Nachmittags fanden Freizeitaktivitäten und Lernspiele statt. In gemeinsamen Vorleserunden wurden die Lieblingsgeschichten von Schülern und Schülerinnen sowie der Lehrenden geteilt und besprochen, und damit Aussprache und Leseverständnis der Teilnehmenden gefördert.
Meisterbäcker in der Ferienschule
Highlight der Woche war das gemeinsame Brot backen. Ausgestattet mit einem einfachen Rezept und einer Kamera haben unsere Freiwilligen Lina und Laura die Jugendlichen angeleitet. Währenddessen wurden neue Wörter, wie die der Zutatenliste, und typische Ausdrucksweisen erklärt, um den Wortschatz der Schülerinnen und Schüler zu erweitern. Es wurden Zutaten gemischt, Teig geknetet und Backformen eingefettet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen – schade, dass man den leckeren Duft des frisch gebackenen Brots nicht auch durch den Videochat riechen kann!
Zu guter Letzt: Frohe Ostern!
Warum feiert man eigentlich Ostern? Und welche Bedeutung haben Karfreitag und Ostersonntag? Wird Ostern auch in anderen Kulturen gefeiert? In einem kleinen Quiz wurde das Wissen aller Teilnehmenden getestet und erweitert. Sogar die Lehrenden konnten noch etwas dazu lernen. Gemeinsam haben wir erfahren, dass zu Ostern die Auferstehung von Jesus gefeiert wird und dass Ostereier angemalt werden, um an dieses Ereignis zu erinnern. Zum Abschluss dieser spannenden Woche schauten alle zusammen noch einen kleinen Abschiedsfilm zur Thematik und verabschiedeten sich dann in die Feiertage.
Wir sind dankbar für diese spannende und schöne Woche und freuen uns schon sehr auf den zweiten Teil unserer Ferienschule.
Frohe Ostern wünscht das VISIONEERS – Team!
Bei unserem diesjährigen Fall Jam in den Berliner Herbstferien konnten wir uns vor Anmeldungen kaum retten. Viele Jugendliche aus unserer letzten Ferienschule im Sommer und auch einige neue meldeten sich an, um gemeinsam mit uns unter dem Motto „Überleben im Berliner Großstadtdschungel“ ihr Deutsch zu verbessern und Berlin neu zu entdecken. Am ersten Tag starteten wir mit über 30 Teenagern in die Herbstferienschule.
Die Hintergründe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren so unterschiedlich wie ihre Geschichten. Von Guinea über Russland bis nach Syrien und Afghanistan erstreckten sich die Herkunftsländer unserer Ferienschülerinnen und Ferienschüler. Jeden Tag begannen wir mit zwei Stunden Deutschunterricht, bei dem jede und jeder einzelne individuell auf dem eigenen Deutschlevel herausgefordert und gefördert wurde.
Wir beschäftigten uns mit allem rund um den Großstadtdschungel: Vom Verkehr über Notfallnummern bis zu Straßenbeschilderungen und Einkaufsrealitäten in Deutschland haben wir zwei Wochen lang in alles hineingeschaut, worüber man im Alltag in Berlin Bescheid wissen sollte. Jeden Mittag zauberten unsere Küchenfeen ein tolles Mittagessen, sodass wir frisch gestärkt in unsere Nachmittagssession starten konnten. Wir erkundeten die Stadt und lernten einander besser kennen. Bei Beachvolleyball und Bowling wurden Freundschaften geschlossen, die es vielleicht leichter machen sich in dieser großen, anonymen Stadt zuhause zu fühlen. Bei einer Rallye am Brandenburger Tor und einem Ausflug in die neu eröffnete Miniaturwelt Little Big City Berlin konnten wir die Stadt und ihre Geschichte besser kennenlernen und die Dynamik Berlins besser verstehen. Auch beim gemeinsamen Kochen und Nähen wurde offensichtlich, dass einige Talente in unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern schlummern, die nur darauf warten, entwickelt zu werden.
Alles in Allem waren es zwei schöne, turbulente und erfolgreiche Wochen. Wir freuen uns schon auf die nächste Ferienschule mit euch – ihr wisst, unsere Plätze sind heiß begehrt, also meldet euch sobald wie möglich an!
Safi, 21 Jahre alt, aus Afghanistan hat 2018 eine Ausbildung zum Maler und Lackierer begonnen.
Safi, wie bist du aufgewachsen?
„Ich bin aus Lolga in Afghanistan und dort mit 3 Geschwistern groß geworden. In Afghanistan war das Leben hart, denn ich musste mit 14 Jahren anfangen, meine Familie zu ernähren. Ich konnte nicht weiter zur Schule gehen, sondern habe in einem Steinbruch Steine geschlagen. Später habe ich auf einem Bauernhof gearbeitet und genäht.“
Wieso bist du weggegangen?
„Ich habe vier Jahre lang in einem Laden gearbeitet und Kleidung genäht. Meine Kunden waren die afghanische Polizei, aber auch die Taliban war oft bei mir im Laden, um mich zu bedrohen und unbezahlt meine Arbeit zu nehmen. Eines Nachts haben sie mich so weit gebracht, dass ich wusste, das ich hier nicht bleiben kann, ohne dass mein Leben gefährdet ist.“
Wie ging es dann weiter?
„Mit der Hilfe meines Vaters bin ich erst in die Türkei geflüchtet. Dort wollte ich als Schneider arbeiten, aber sie haben uns dort behandelt wie Tiere.“
Wie bist du von dort nach Deutschland gekommen?
„Meine Cousine wohnte in Deutschland und als ich ihr erzählt habe, dass wir wie Sklaven in der Türkei arbeiten, sagte sie, dass ich doch auch zu ihr nach Deutschland kommen kann. Und das habe ich dann getan. Aber es war ehrlich gesagt sehr schlimm. Ich bin für 6.000 Dollar, die ich einem Schlepper gezahlt habe, auf einem 9 Meter langen Boot von der Türkei nach Griechenland gefahren. Die Zustände auf diesem Boot waren sehr schlimm: wir waren mindestens 80 Menschen und unser Boot ist mitten auf dem Meer voll Wasser gelaufen. Ich dachte zwischendrin immer wieder, dass ich sterben werde auf diesem Boot – mitten auf dem Meer. Wir haben mit den bloßen Händen und kleinen Gefäßen versucht, das einlaufende Wasser aus dem Boot zu schaffen. Irgendwann haben wir endlich die griechische Küste erreicht. Darüber zu reden fällt mir wirklich schwer, denn es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Von Griechenland aus bin ich die Balkanroute gelaufen und gefahren. Meine Haut war wund und ich wusste oft nachts nicht, wo ich schlafen kann. Irgendwann nach Wochen kam ich in München an. Meine Cousine wohnte in Berlin. Also habe ich mich in einen Zug nach Berlin gesetzt und kam in dieser Stadt an, in der ich heute noch lebe.“
Wie war das Ankommen in Deutschland?
„Das Ankommen war auch richtig schlimm. Ich konnte die Sprache nicht, konnte mich hier nicht zurechtfinden, habe nicht verstanden, wie was funktioniert. Aber die Leute waren meistens nett zu mir. Ich konnte in eine Flüchtlingsunterkunft ziehen und hatte endlich wieder ein Dach über dem Kopf. Aber ich habe Afghanistan und meine Familie total vermisst und das ist auch immer noch so. In meiner Stadt ist Krieg und nichts ist mehr so wie vorher.“
Wie hast du VISIONEERS kennengelernt?
„Das war in meiner ersten Unterkunft in Nikolassee. Eines Tages kam Julia von VISIONEERS und hat uns zu einem Deutschkurs und einem Näh-Workshop eingeladen. Da bin ich hingegangen, das ist jetzt 4 Jahre her.“
Hat das etwas verändert?
„Ja! Ich habe viel besser Deutsch gelernt und habe Hilfe bei VISIONEERS gefunden. Es hat also alles verändert, mein ganzes Leben. Ich habe durch die Angebote bei VISIONEERS meinen Schulabschluss gemacht.“
Du machst jetzt ja eine Ausbildung. Wie hast du die gefunden?
„Ich hatte Hilfe durch meine Mentorin bei VISIONEERS. Sie hat mir geholfen einen Praktikumsplatz zu finden, als Maler und Lackierer, und der Betrieb hat gesehen, dass ich meine Arbeit gut mache und mir eine Ausbildungsstelle angeboten. Jetzt bin ich schon mitten im zweiten Lehrjahr und werde sogar verkürzen dürfen.“
Was gefällt dir an der Ausbildung?
„Ich habe nette Kollegen und habe eine Aufgabe, die ich erledigen darf. Die Arbeit an sich macht mir Spaß und ich bekomme viele positive Rückmeldungen. Mein Ausbilder hat mir schon jetzt angeboten, mich nach der Ausbildung im Betrieb zu übernehmen. Außerdem lerne ich total viel Neues dazu.“
Was motiviert dich, deine Ausbildung weiter zu machen, auch wenn es mal hart ist?
„Mich motiviert, dass ich auf eigenen Beinen stehen und mein eigenes Geld verdienen möchte. Ich sehe in Berlin so viele Leute, die nur kiffen oder trinken – Leute, die keine Perspektive haben. So einer will ich auf keinen Fall werden – ich will Verantwortung für mein Leben übernehmen und es selbst gestalten.“
Vielen Dank für das Interview, Safi. Wir sind so stolz auf dich!
Wir danken der Postcode Lotterie und der Pfefferwerk Stiftung für das Möglichmachen!
Eins der neusten VISIONEERS Babies ist unsere Ferienschule, in der wir zwei Wochen lang in allen Schulferien, eine deutsche Sprachförderung anbieten, die natürlich mit ordentlich Spaß von Statten geht. Die „Berliner Ferienschule“ ist ein Projekt von der Deutschen Kinder – und Jugendstiftung, das in Zusammenarbeit mit Berliner Vereinen umgesetzt wird.
In diesen Sommerferien haben wir mit insgesamt 24 Teilnehmern aus Syrien, Afghanistan, Irak, Guinea und Mali gestartet. In zwei unterschiedlichen Lerngruppen, haben wir uns jeden Tag der deutschen Sprache gewidmet: eine Gruppe hatte ihren Fokus auf der Alphabetisierung und die zweite hat sich auf die Fortgeschrittenen spezialisiert. Mit viel Spaß und Eifer wurden Buchstaben gelernt und Geschichten geschrieben.
Aber natürlich haben wir uns nicht nur der Schule gewidmet, sondern vor allen Dingen, die Ferien gemeinsam genossen. Jeden Nachmittag gab es eine andere Action – von einer Rallye über Beachvolleyball und Bowling spielen bis hin zu unserem absoluten Summer Jam Highlight: eine Übernachtung im Abenteuerzentrum Grunewald. Das Haus ist am Grunewaldsee in Berlin gelegen und bietet genug Platz für Gemeinschaft und die Seele baumeln zu lassen.
Was uns bei VISIONEERS besonders wichtig ist mit den Jugendlichen, die aus aller Welt bei uns ankommen, ist, dass wir Beziehung bauen, die nachhaltig ist. Beziehung, die nichts fordert, sondern in der man einfach so sein kann, wie man ist. Echte Veränderung geschieht immer im Kontext von Beziehung. Die Ferienschule gibt uns Gelegenheit fernab vom Alltag Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen, sie kennenzulernen und zu verstehen, wer sie sind.
Wir freuen uns schon jetzt auf unseren Fall Jam, der – richtig geraten – in den Herbstferien stattfindet wird!
Camp Zeit ist immer eine besondere Zeit bei den VISIONÄREN und deren Freunden – bereits im März waren unsere Plätze ausgebucht. Der Sommer kam dann auch irgendwann nach Berlin und 21 Jugendliche brachen gemeinsam mit einem deutsch-amerikanischen Team auf Richtung Mecklenburg-Vorpommern auf, um das Englisch Camp 2019 zu erobern. Die Busfahrt allein war eine interkulturelle Begegnung der besonderen Art: syrische Folklore meets amerikanischen Hip Hop meets afghanischen Pop. Und natürlich alles auf voller Lautstärke zur gleichen Zeit. Angekommen in Fleeth, Meck-Pomm, begann das Camp mit einer Reihe von Spielen, um alle besser kennenzulernen. Dale – der ultimate Master of Ceremonies – begleitete uns das gesamte Camp über. Das Haus an sich war großzügig geschnitten und bot viel Raum für Englisch Unterricht und Gemeinschaft. Der riesige Garten war mit seinen Tischtennisplatten und seiner Feuerstelle sehr verlockend, aber der Strand, der nur 5 Minuten entfernt lag, hat immer wieder das Buhlen um die Gunst der Teilnehmer gewonnen.
Zwischen Englisch Unterricht mit Freunden aus den USA, einer Rallye quer durch das gesamte Gelände und vielen, vielen Beachvolleyball Turnieren gab es auch die Möglichkeit mit den hauseigenen Kanus über die Müritz zu schippern. Die Zeiten auf dem Wasser waren intensiv und besonders: hier wurde viel von dem geteilt, was das Leben in allen Höhen und Tiefen immer wieder formt und ihm eine neue Richtung gibt. Schmerz und Verlust lässt sich manchmal besser in Worte fassen in dem Gefühl von absoluter Freiheit, welches einem offenes Gewässer gibt. Am Strand wurde wie auf jeder guten Freizeit abgehangen, gelacht und gequatscht.
Die Sonne war leider kein ständiger Begleiter in diesen Tagen, aber das hat niemanden davon abgehalten, sich in die Fluten zu stürzen. Auch hat das nicht unbedingt vor dem Kentern geschützt – allerdings kam so ans Tageslicht, dass schwimmen nicht unbedingt zu Happy’s Hobbies gehört und er lieber auf dem Kopf der Mitarbeiter an Land kommt, anstatt seine eigenen Pfoten zu bewegen! Hauptsache alle sind gerettet!
Die Abende auf dem English Camp sind definitv jedes Jahr ein Highlight, das gleichzeitig viel Konfliktpotenzial bietet: bei Lagerfeuer und untergehender Sonne wird über die großen Weltreligionen gesprochen, diskutiert und hinterfragt. Hitzige Diskussionen geben hier den nötigen Platz, welchen es braucht, um mit Missverständnissen und Vorurteilen aufzuräumen. Ganz nach dem Motto: andere Länder, andere Sitten, hat natürlich jedes Land sein eigenes Bildungssystem, das einen ganz bestimmten Blick auf Dinge wirft. Und diesen einen Blick auf die Welt, je nach Ideologie des Landes, in dem wir unsere Weltsicht geformt haben, kritisch zu hinterfragen, muss gelernt sein. Und auch das passiert auf dem Englisch Camp: zu lernen, die Meinung und die Weltsicht anderer auszuhalten und sich an Fakten zu orientieren.
Die Gespräche liefen oft bis in die Nacht und wurden abgerundet von Filmnächten oder Tischtennis Turnieren. Die Gemeinschaft war besonders. Viele Jugendliche hatten lange nicht mehr das Gefühl Teil von etwas zu sein und ihren Platz zu haben. Auf dem Camp gab es einen Platz für jeden.
Falls du Bock hast, nächstes Jahr dabei zu sein, sichere dir sobald wie möglich einen Platz – wir freuen uns auf DICH!
Wir bedanken uns für die Förderung: