Als ich neulich nachts in der Berliner S-Bahn saß, um nach Hause zu fahren, durfte ich ein Gespräch zwischen drei Personen um die 40 mithören. Alle drei gut angetrunken erzählten zotige Geschichten über ihre Vorgesetzten bzw. Mitarbeiter im Jobcenter. Immer wieder fielen abstoßende Aussagen wie „Zigeunerschlampe“ oder „…noch ein Wort und ich steck‘ die nach Auschwitz, wo sie hingehört.“ Alle drei waren betrunken, aber sichtlich vertraut mit den Begriffen, die sie um sich warfen.
Als ich aussteigen wollte, musste ich an der Gruppe vorbei und unterbrach ihr Gespräch. „Was sie da von sich geben, ist einfach widerlich.“
Der Zug hielt und ich konnte schnell aussteigen. Was blieb war Entsetzen.
Es ist 2019 und solche Aussagen kommen manchen Menschen wieder leicht über die Lippen. Ist es Dummheit? Ist es Ignoranz? Oder die seltsame Annahme, einer Herrenrasse anzugehören, die das natürliche Recht hat, sich über alle anderen Menschen zu stellen?
Ich bin mir nicht sicher, aber die Begegnung hinterließ einen bitteren Beigeschmack. Wenige Tage später bin ich im Stadtzentrum Berlins unterwegs zu einem Termin. Mitten im Treiben läuft eine Gruppe Halbstarker an mir vorbei. Einer brüllt: „Sieg!“ und die anderen „Heil!“. Sie lachen und finden sich super, weil sie etwas tun, was man „nicht tun sollte!“.
Mein Weg kreuzt ihren und ich sage ihnen, dass ich mit den Aussagen vorsichtig wäre – Volkverhetzung. „Tschuldigung..“, stammelt ein blasser Braunhaariger mit einem „The Ramones“ Shirt, „wir kommen nicht aus Berlin!“Ich bin mir sicher, dass ich keine überzeugten Nationalsozialisten vor mir hatte, sondern eine Horde Jungs, die auf Klassenfahrt war und sich besonders cool fühlen wollte.
Aber warum ist das „cool“? Was finden 15jährige daran „Sieg Heil!“ am Potsdamer Platz in Berlin zu brüllen? Liegt der Schrecken der größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts so weit zurück, dass er seine Fangarme nicht mehr um sie packen kann? Zwischen ihrer Generation und der Generation meiner Großmutter, die den Schmerz dieser Zeit mit ins Grab genommen hat, liegen 70 Jahre. Ein Menschenleben. Sind wir Menschen so unfähig zu lernen und uns zu erinnern? Müssen wir den Schmerz selbst erlebt und uns selbst zugefügt haben, um zu verstehen, dass Hass niemals die Antwort ist?
2018 gab es über tausend gemeldete antisemitistische Übergriffe in Berlin. Das sind 14 % mehr als im Vorjahr. Alarmierende Zahlen. Eine Partei, die strahlend blau haushoch Wählerstimmen im Osten Deutschlands sammelt und selbstbewusst und intellektuell daherkommt, zerhackt die deutsche Erinnerungskultur und baut ihre eigene schräge Wahrnehmung als Realität auf.
Die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge verschwimmen. Und wir haben als Gesellschaft schon jetzt die Früchte davon zu tragen. Schüler, die nicht mehr verstehen, was „Sieg Heil!“ bedeutet und wie tief die Wunden davon in Deutschland und Europa heute noch sitzen.
Um jungen Menschen dabei zu helfen zu verstehen, dass Menschen, unabhängig von Hautfarbe, religiöser Identität oder Herkunftsland, wertvoll sind; um ihnen zu vermitteln, sich gegenseitig zu verstehen, zu akzeptieren und einander anzunehmen, bieten wir religiöse Workshops an. Diese werden vom LADS, dem Berliner Landesamt für Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung, gefördert.
In den Osterferien hatten wir unsere erste Ferienschule von VISIONEERS. Jetzt denkst du vielleicht: „Ferienschule? Das klingt ja vielleicht langweilig!!“
Doch der Name täuscht, denn die zwei Wochen Ferienschule in den Osterferien waren alles andere als langweilig! Wir hatten ein buntes Programm gefüllt mit Volleyballspielen, Bowling und Kickern, einem Besuch im Urban Nation Museum mit anschließender Stadtralley, Ausflügen in den Park und vielem mehr.
Museum der Illusionen
Ein Highlight der ersten Woche war auf jeden Fall der Besuch im Museum der Illusionen, wo wir für zwei Stunden in „unmöglichen“ Räumen gerätselt, gestaunt und lustige Fotos gemacht haben. Dabei haben wir immer wieder festgestellt, wie einfach unsere Wahrnehmung getäuscht werden kann und dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. In den nächsten Tagen haben wir viel selber experimentiert und gezeichnet, unser eigenes Kaleidoskop gebaut und gelernt, wie optische Täuschungen entstehen.
Graffiti und Street Art
Ein weiterer Schwerpunkt in der Ferienschule war das Thema Graffiti und Street Art. Schon beim Schreiben der eigenen Namensschilder in Form eines Graffitischriftzugs haben die Jugendlichen gezeigt, wieviel Kreativität in ihnen steckt. Im Lauf der Woche hatten sie die Möglichkeit, diese weiter zu entfalten und ihre eigenen Ideen auf Baumwolltaschen und Leinwänden zu realisieren. Hierfür haben wir vor allem mit der
Stencil-Technik gearbeitet, das heißt, wir haben unsere eigenen Schablonen erstellt, wodurch das Motiv auch mehrmals gesprayt werden konnte. Am Ende hatten alle sowohl eine Tasche als auch eine Leinwand nach ihren eigenen Vorstellungen gestaltet, wobei richtig tolle Ergebnisse entstanden sind!
Schreibwerkstatt
In den acht Tagen haben wir nicht nur viele neue Vokabeln wie „sturmfrei“ oder Begriffe rund um das Thema „Illusionen“ und „Gefühle“ besprochen, sondern wir haben auch gelernt, wie man ein „Elfchen“ schreibt. Für alle, die nicht in der Schreibwerkstatt mit Rochi waren und nichts mit dem Begriff „Elfchen“ anfangen können: Ein „Elfchen“ ist ein Gedicht, das aus 11 Wörtern und fünf Zeilen besteht. Hier ein kleines Beispiel:
Ferienschule
Sprache lernen
Auf kreative Weise
Gemeinsam entdecken wir Berlin
Ferienspaß
Kulinarische Highlights
Da wir eine bunt gemischte Gruppe von Jugendlichen und Mitarbeitenden aus verschiedenen Kulturen waren, konnten wir viel voneinander lernen. Wir hatten zum Beispiel die Möglichkeit, afghanisches und syrisches Essen zu probieren, welches zwei Jugendliche während der Ferienschule selbst für uns gekocht haben. Das war super lecker!
Für alle, die jetzt neugierig geworden sind:
Es gibt auch im Sommer wieder die Möglichkeit, bei einer Ferienschule von VISIONEERS teilzunehmen, denn vom 15. bis 26. Juli findet unser „SUMMER JAM“ statt. Euch erwarten viel coole Aktionen, Sport und Ausflüge! Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen! Ihr habt ab sofort die Möglichkeit euch anzumelden (über die Internetseite oder bei uns im Büro).
Aus Erfahrung können wir sagen: Durch die Ferienschule ist nicht nur unser Wortschatz reicher geworden, sondern auch unsere Wände bunter, unser Horizont weiter und unser
Freundeskreis größer.
#Gemeinsam Initiative zeigen
Im letzten Quartal 2018 stürzte sich VISIONEERS in ein neues Abenteuer.
Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderte Projekt #Gemeinsam für ein besseres Berlin setzt sich zum Ziel, Jugendliche für das Ehrenamt zu begeistern und bürgerschaftliches Engagement zu fördern.
Mit den zahlreichen Aktionen, die über die nächsten zwei Jahre stattfinden werden, in Kooperation mit weiteren lokalen gemeinnützigen Vereinen, soll bei jungen Menschen verstärkt eine Sensibilisierung für soziale Themen (Bedürftige in der Berliner Gesellschaft, Natur & Umwelt) stattfinden. Des Weiteren wird ein Weg zur Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit eröffnet. Soziale Kompetenzen wie Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Selbstreflexion werden gestärkt und Brücken gebaut für einen soziokulturellen Dialog.
Offiziell ging es im September letzten Jahres in Kooperation mit HiMate! los. Mit einer Gruppe von 15 Leuten wurden am Rosenthaler Platz Stolpersteine geputzt zum Gedenken an die im zweiten Weltkrieg ermordeten Juden.
Im Rahmen von weiteren Aktionen wurde unter anderem für ein soziales Cafe gebacken und für die Berliner Tafel e.V. Lebensmittel auf der Grünen Woche gerettet und gespendet.
Der bisher größte Einsatz fand jedoch von Oktober bis Anfang Dezember statt, als tatkräftig in der Weihnachtswerkstatt vom Verein Geschenke der Hoffnung e.V. angepackt wurde.
Die Werkstatt wurde dekoriert, Schuhkartons gesichtet, die Kartons dann auf LKWs verladen und unzählige Waffeln gebacken, die dann in der Cafeteria verkauft wurden.
Für die Jugendlichen war diese Zeit eine besondere Erfahrung, da sie mit diesem Ehrenamt das Gefühl bekamen, Teil einer größeren Sache zu sein, Kindern in Not zu helfen.
Aktionen wie diese, anderen Menschen zu dienen und sich in einer vermehrt angespannten Großstadtgesellschaft wie Berlin für soziale Themen stark zu machen, ist und wird von immer größerer Bedeutung werden. Junge Menschen für Themen wie nachhaltiges Konsumverhalten, Armut und Not, die auch in einer westlichen Großstadt existieren, zu sensibilisieren, stärkt auch gleichzeitig ihre Sozialkompetenzen und verleiht ihnen weitere wichtige Kompetenzen für das Arbeitsleben.
Diese jungen Menschen, die sich mit Leidenschaft und Idealismus bewaffnet für andere stark machen, werden ebenfalls in der Zukunft, so ist die Hoffnung, Vorbilder und Inspiration sein. Als Multiplikatoren, gezielt gecoacht und gefördert, sollen sie am Ende dieses VISIONEERS Projekt selbstständig, aber #Gemeinsam weiterführen.
Das ist die Idee. Stay tuned 😉
Gefördert durch:
Heute möchten wir euch Einblick in unser Projekt „FairNähen und Verstehen“ geben. Das Projekt wird gefördert durch Engagement Global, die Stiftung Nord-Süd-Brücken und Brot für die Welt. Es richtet sich an Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und möchte bezüglich der SDGs der Vereinten Nationen (UN) aufklären. Im Jahr 2015 hat die UN im Rahmen der Agenda 2030 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung herausgegeben (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs). Diese 17 Ziele richten sich weltweit an alle Staaten und haben das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung, die den wirtschaftlichen Fortschritt in Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und den ökologischen Ressourcen der Welt bringen soll. Genauere Informationen zu den SDGs der UN könnt ihr hier erhalten.
Diese Thematik an junge Menschen heranzutragen, versuchen wir mit unserem Projekt „FairNähen und Verstehen“. Dabei legen wir besonderen Fokus auf das Nachhaltige Entwicklungsziel 12 (SDG 12): Nachhaltiger Konsum.
Nachhaltiger Konsum ist etwas, das weltweit alle Menschen betrifft, dem wir in unserer Wohlstandsgesellschaft aber oft zu wenig Beachtung schenken. Dabei geht es uns alle an und jede*r kann durch ihr*sein eigenes Verhalten, etwa durch ein wenig mehr Nachdenken beim Konsumieren, einen kleinen Schritt im Sinne der SDGs der UN machen. Am Beispiel der Textilindustrie und der Auswirkungen unseres Konsums ermöglichen wir den Jugendlichen, ihr Verkaufsverhalten zu reflektieren und ein Verständnis der verschiedenen Stufen von der Textilproduktion bis ins Geschäft zu erhalten. Dabei gibt es sowohl theoretische als auch praktische Einheiten. Gerne geben wir euch einen ersten Einblick in einzelnen Themenbereich:
Einführung in das Thema SDGs der UN
Im theoretischen Teil suchen wir das Gespräch. Nach einer Erläuterung der SDGs der UN fragen wir die Jugendlichen, welche Personen wohl an der Produktion eines beliebigen Kleidungsstückes beteiligt sind. Schon solche einfachen Fragen führen schnell zum Nachdenken und Verstehen. So kommt meist als erste Antwort: die Näher*innen, dann die Verkäufer*innen. Schritt für Schritt tasten sich die Jugendlichen dann an die große Zahl der beteiligten Personen heran: von direkt Beteiligten, wie den Pflücker*nnen der Baumwolle, dessen Vorgesetzten, über die Arbeiter*innen in der Spinnerei, Färberei oder Weberei, bis hin zu den indirekt Beteiligten, wie den Marketing-Leiter*innen der großen internationalen Konzerne. Diese oft immense Anzahl führt bei der Frage, wie viel wohl die*der Einzelne an einem T-Shirt (das oft nur 2–3 Euro kostet) verdient, oft zu ratlosen Blicken. Bereits hier werden die Jugendlichen sensibilisiert und erkennen, wie wichtig auch ihr verantwortungsvolles Handeln im Sinne der SDGs ist.
Selber nähen und verstehen
Im praktischen Teil können die Jugendlichen dann einzelne Stufen der Textilproduktion selbst kennenlernen. So nähen sie zum Beispiel einfache Kleidungsstücke wie Mützen und Schals. Hier lernen sie, neben dem Umgang mit der Nähmaschine, wie groß der Zeitaufwand zum Nähen von Kleidung ist. Selbst eine Mütze oder ein Schal mit wenigen Teilen benötigt einen deutlich größeren Arbeitsaufwand, als die Jugendlichen zuvor gedacht hatten. Auch größere Nähprojekte wie Kleidung und das Entwerfen von eigenen Schnittmustern ist im Rahmen des Projektes möglich. Zudem betrachten wir die vorgelagerten Produktionsschritte von Kleidung, etwa das Produzieren und Färben von Stoffen, sowie die Zusammensetzung unterschiedlicher Materialien in praktischen Übungen.
Die Jugendlichen lernen auf spielerische Weise und mit Freude. Das Projekt „FairNähen und Verstehen“ soll informieren und aufklären, aber auch Spaß machen, damit die Jugendlichen ihr Konsumverhalten nachhaltig überdenken, bestenfalls auch verändern und ihre Erkenntnisse mit anderen teilen.
Gefördert durch:
Ein gutes halbes Jahr lief unser Projekt „Jugendwerkstatt Technik“, das Jugendliche in unterschiedlichen technischen Bereichen fördern sollte. Ein Schwerpunkt lag auf der Einführung in digitale Medien wie WhatsApp oder YouTube, wofür wir eng mit der Sophie-Scholl-Schule zusammen gearbeitet haben.
Wir wollten den Schüler*innen die Funktionsweisen sozialer Medien und Plattformen erklären und sie an einen sicheren Umgang heranführen. Dabei ging es keineswegs um eine Verteufelung des Internets, sondern um die Vermittlung eines informierten und verantwortungsbewussten Handelns im Internet.
Das Thema Datenschutz ist so aktuell wie nie zuvor, Cyber Mobbing ist weit verbreitet, Fake News findet man sogar in renommierten Zeitungen. Das sind Probleme einer jungen Generation, deren Eltern sie oftmals nur unzureichend darüber aufklären können. Dabei handelt es sich genau um die Generation, die schon in jungem Alter Videos von sich und Freund*innen auf sozialen Medien hochlädt, ohne an mögliche Folgen zu denken. Die gleichen Jugendlichen, die einerseits täglich mehrere Stunden auf WhatsApp, Facebook oder Instagram verbringen, wissen andererseits nichts von Spam-E-Mails oder provokativer und manipulativer Videobearbeitung und sind daher oft ein gefundenes Fressen für Phishing-Angriffe. Sie sind besonders anfällig für Betrugsversuche und stellen auch die Zielgruppe für die Rekrutierung von Terrororganisationen dar. Prävention in diesem Bereich war ein weiteres Ziel der Jugendwerkstatt.
Von genau diesen Schüler*innen, die noch nie eine E-Mail geschrieben haben, erwartet man dann, dass sie sich eigenständig um Praktikumsplätze kümmern oder eine Bewerbung schreiben. Daher haben wir auch den Umgang mit Programmen wie MS Word und PowerPoint mit den Schüler*innen trainiert. Die meisten hatten noch nie zuvor damit gearbeitet und waren auch mit der PC-Tastatur unvertraut. In unserer Zeit wird vorausgesetzt, dass junge Menschen grundlegende EDV-Kenntnisse besitzen, dass sie sich online bewerben können, dass sie Hausaufgaben oder Projekte schriftlich am PC verfassen können. Die meisten Schüler*innen lernen das während der Mittelstufe in IT-Kursen. Geflüchtete Jugendliche fallen oftmals durch das Raster, da sie die ersten 2 Jahre zumeist in Willkommensklassen verbringen, wo sie hauptsächlich Deutsch lernen, anstatt wie andere Klassen den Umgang mit dem PC. Kommen sie danach in Regelklassen, fehlt ihnen dieses Wissen und es wird auch nicht nachgeholt, da das Thema schließlich schon in den Stufen darunter behandelt wurde. Doch ohne diese Kenntnisse hängen diese Jugendlichen hinter den Schüler*innen aus Regelklassen zurück, haben schlechtere Chancen bei Praktika und Ausbildungen und haben es damit auch schwerer bei der Integration. Dieses Ungleichgewicht versuchen wir durch unsere technische Jugendwerkstatt aufzuheben.
Ein weiterer wichtiger Teil unserer Jugendwerkstatt war der Besuch verschiedener Museen, unter anderem des Technik-Museums oder des Spionage-Museums. Dort konnten die Teilnehmer*innen viel über alte und moderne technische Prozesse und Fortschritte lernen. Egal ob Züge, Schiffe oder Satellitentechnik, solange es Geräte zum Ausprobieren und Experimentieren gab, war das Interesse geweckt. Besonders schön zu sehen war, wie die Jugendlichen aufblühten und die Museen gemeinsam erkunden wollten, um nichts zu verpassen. Diese Ausflüge wurden immer mit einem gemeinsamen Abendessen beendet, um sich auszutauschen und Freundschaften zu bilden.
Weniger theoretisch waren unsere Treffen zum gemeinsamen Werkeln, bei denen wir unter anderem mit einem Team aus Doha (Katar) unsere Räumlichkeiten renoviert haben oder als Corporate-Volunteering-Event mit Mitarbeiter*innen von Bayer aus alten Paletten Möbel gebaut haben. Mit viel Spaß an der Sache konnten sich nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Erwachsenen handwerklich ausprobieren, Fähigkeiten verbessern und eine Menge neue Dinge auch über sich selbst lernen. Gemeinsam wurden Wände gestrichen, Regale mal mit und mal ohne Anleitung zusammengebaut, gebohrt, gesägt und vieles mehr. Das waren einzigartige Tage für die Jugendlichen, bei denen sie schon erste Einblicke in verschiedene Berufsbilder bekommen konnten.
Ein Cajon-Workshop war ebenfalls Teil des Werkelns und definitiv ein erinnerungswürdiges Event. In Kooperation mit KulturLeben Berlin konnte jede*r Teilnehmer*in sich ein eigenes Cajon zusammenschrauben, leimen und hämmern – eine ideale Gelegenheit für die Jugendlichen, um sich auszuprobieren und Neues zu lernen.
Ein weiteres Highlight war auf jeden Fall auch die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin, bei der sich die Jugendlichen viele wissenschaftliche und technische Prozesse und Vorgänge anschauen und selbst ausprobieren konnten. So konnte man sich mit Roboterbau beschäftigen, eine eigene Schaltplatine zusammenlöten oder die eigene Blutgruppe testen. Die meisten der Jugendlichen sind unglaublich interessiert und motiviert, Neues zu lernen, und brauchen nur Menschen, die ihnen die Chance dazu geben und in ihre Zukunft investieren.
Im Verlauf der Monate konnten wir den Jugendlichen Einblicke in verschiedenste technische Bereiche geben und einen Grundstein für ihre zukünftige Entwicklung legen.
Wir bedanken uns vielmals bei der Hans-Sauer-Stiftung, die dieses Projekt ermöglicht hat!
Wer hätte gedacht, dass Fremdenhass eines Tages wieder salonfähig wird? Die Geschichte zeigt uns eine Sache sehr deutlich: der Mensch ist nicht besonders lernfähig. 73 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat es die sogenannte „Alternative für Deutschland“ geschafft, als rechtsradikale und rassistische Partei in den deutschen Bundestag einzuziehen. Eine Generation zwischen dem Holocaust und heute. Ein Wimpernschlag in der Zeit. Das unsagbare Leid, dass das deutsche Volk über diese Erde gebracht hat, scheint fast vergessen. Trotz Aufklärung in der Schule. Trotz riesigen Mahnmalen in großen deutschen Städten. Trotz 24 Stunden Beschallung mit Dokumentationen über die Schreckenszeit der NS-Regierung, die auf ZDF Info und nTV hoch und runterlaufen. Was läuft nur schief?
Es ist wieder toleriert und „okay“ seine Abneigung gegen fremdes in Worte zu kleiden und zu rechtfertigen. Jemandem abzulehnen und – schlimmer noch – zu verachten, weil er anders geprägt ist, als man selbst. Anders aussieht, anders lebt. Die Toleranz, die für die eigene Existenz als unantastbar stilisiert wird, jemand anderem zu verwehren und abzusprechen, ist nicht nur unglaublich unfair, sondern vor allem auch unsagbar dumm. Ein Recht, das ich anderen abspreche, kann ich nicht als selbstverständlich hinnehmen, sondern muss jederzeit damit rechnen, es selbst abgesprochen zu bekommen. Woher kommt nur die Wut auf fremdes? Wahrscheinlich ist es ein fehlgeleiteter Rückschluss der eigenen Minderwertigkeit und des eigenen Versagens. Meine Großeltern, die 75 Jahre später immer noch mit der Kollektivschuld des Zweiten Weltkrieges kämpfen, die langsam erst das Entsetzen und den eigenen Schmerz in Worte fassen können, kranken immer noch am unfassbaren Leid, das einst gesellschaftsfähiger Fremdenhass hervorgebracht hat.
Berlin 2018. Farid Bang und Kollegah – zwei Gangsterrapper, deren Lieder inhaltlich eher am unteren Ende des Niveaus zuhause sind, gewinnen den bis dato wichtigsten deutschen Musikpreis „Echo“. In ihrem Song „0815“ rappen sie folgende Zeilen:
„Und wegen mir sind sie beim Auftritt bewaffnet
Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“
Abgesehen davon, dass der gesamte kreative Erguss der beiden Herren in die Tonne getreten werden kann, weil er so abscheulich, menschenverachtend und grammatikalisch ein Albtraum für alle Menschen ist, die alphabetisiert sind, entsetzt die Tatsache bis ins Mark, ein solches Werk als „außerordentlich wertvoll“ zu ehren und hervorzuheben. Musik baut Kultur. Und die Kultur, die hier gebaut wird, steckt den Rahmen dafür, dass der Zahn der Zeit wohl den Schrecken des Zweiten Weltkriegs zermalmt hat. Den Rahmen dafür, dass eine immer breiter werdende Masse, es nicht anstößig findet, Vergleiche zu Ausschwitz Insassen zu ziehen, der einem nur die Schuhe ausziehen kann. Spätestens seit dieser Echo Veranstaltung ist es schwer, den Hass zu leugnen, der Juden hierzulande immer noch entgegenschlägt. Antisemitismus ist allerdings kein „deutsches“ Problem – auch in vielen muslimisch geprägten Ländern, sind die Wut und die Vorurteile Juden gegenüber groß.
Mitte April liefen zwei jüdische Studenten mit Kippa durch den Berliner Szene-Bezirk Prenzlauer Berg. In Berlin können Menschen barfuß rausgehen, Männer in Kleidern herumlaufen und Betonpfeiler als modisches Accessoire getragen werden, ohne, dass sich auch nur ein Kopf auf der Straße danach umdreht – in Berlin interessiert es niemanden, was der Gegenüber trägt. Die beiden jungen Männer mit der Kippa allerdings wurden von zwei Muslimen angegriffen und mit Gürteln geschlagen – denn hier hat es sehr wohl interessiert, dass die beiden als religiöses Bekenntnis eine Kippa trugen. Im Moment ist immer wieder die Rede vom sogenannten „eingewanderten Antisemitismus“ – ein Vorwurf vor allem an die Muslime, die seit der großen Flüchtlingswelle 2015 aus insbesondere Syrien, Irak und Afghanistan, in Deutschland einwandern.
Unions-Fraktionschef Volker Kauder äußerte sich daraufhin wie folgt: „Wir akzeptieren Antisemitismus in unserem Land nicht.“ Wer nach Deutschland kommen und hier leben wolle, müsse dies wissen.
Währenddessen verkündet AfD-Fraktionschef Alexander Gauland im Bundestag, wer Israelfahnen verbrenne, verwirke sein Gastrecht. Paradoxerweise betont ebendieser bei jeder Gelegenheit, wie stolz er auf die Leistung deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg ist. Jene Soldaten, die das größte antisemitische Verbrechen der Menschheitsgeschichte ermöglichten. Es ist unheimlich zu beobachten, wie eine Partei, die sich tagtäglich der geistigen Brandstiftung schuldig macht und mit der Axt auf die deutsche Erinnerungskultur einschlägt, mit dem Fingerzeig auf „die da“ – auf muslimische Mitbürger zeigt und den mehr und mehr sichtbar werdenden Antisemitismus instrumentalisiert, um die Träume eines Deutschlands in den Grenzen von 1918 zu fröhnen.
Unsere Gesellschaft würde gut daran tun, das, was sie von Einwanderern völlig zurecht erwartet, nämlich Respekt und Achtung vor dem Leben anderer, ihren Gästen bedingungslos und ausnahmslos vorzuleben. Wir alle haben die moralische Verantwortung gegen Unrecht aufzustehen – ob gegen Juden, Moslems, Christen oder Atheisten. Jeder Mensch ist wertvoll, jedes Leben gilt es zu achten. Und es beginnt mit dem gemeinsamen Dialog, mit der Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses und dem Abbau von Vorurteilen. Wer weiß – vielleicht bereichert am Ende die eine Kultur ja noch die Andere?
Unser Beitrag zu einer positiven Entwicklung in diesem Land ist, unser „Religionsworkshop“, der regelmäßig bei VISIONEERS stattfindet und ein gemeinsames Fundament und eine gesundes Verständnis füreinander zu entwickeln, ohne durch falsch verstandene Toleranz zu allem „ja und Amen“ zu sagen und somit wieder zu erlauben, dass jeder seine Vorurteile hochhalten und ausleben darf.
„Hast du Lust in einem kreativen Nähprojekt für Jugendliche mitzuarbeiten?“, wurde ich Anfang des Jahres gefragt. „Ich kann zwar überhaupt nicht nähen“, dachte ich, aber warum eigentlich nicht? Seit März 2017 bin ich also Projektassistentin und damit Teil der Nähwerkstatt von VISIONEERS e. V., einem unabhängigen Verein, der sich für benachteiligte und straffällig gewordene Jugendliche in Berlin und in Entwicklungsländern einsetzt. Ich kümmere mich hauptsächlich um das Administrative und die Organisation im Hintergrund, darf Zeit mit den Jugendlichen verbringen und hin und wieder natürlich auch mal selbst nähen. Dabei lerne ich immer mehr dazu.
Seit zehn Monaten treffen wir uns nun einmal wöchentlich, essen gemeinsam und arbeiten anschließend zusammen an einem Nähprojekt. Der Verlauf ist dabei jedes Mal ganz unterschiedlich: Mal arbeitet jeder für sich an seinem eigenen Projekt, z. B. einem Kleidungsstück, einer Tasche oder einem Fahrradsattelüberzug, mal arbeiten wir alle gemeinsam als Team in einer Art Patchwork-Produktion. Schnell habe ich gemerkt, dass es in der Nähwerkstatt um mehr als nur um das Nähen geht. Ich erlebe ein herzliches Miteinander, in dem die Jugendlichen und Helfenden sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und gemeinsam viel Spaß haben. Auch persönliche Anliegen und Sorgen bekommen dort ihren Raum. Das ist wichtig, denn viele Jugendliche erzählen zu Beginn, wie es ihnen gerade geht und wo sie Hilfe benötigen. So holen wir jeden dort ab, wo er gerade steht. Dadurch geling es uns, die Jugendlichen auch über die wöchentlichen Nähworkshops hinaus zu unterstützen, beispielsweise bei Behördengängen oder der Wohnungssuche. So wird aus dem bloßen Nähworkshop plötzlich ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Für mich hat sich die Arbeit also schon jetzt ausgezahlt.
Besonders beeindruckt hat mich, wie geschickt und professionell einige der Teilnehmenden mit der Nähmaschine umgehen, obwohl auch sie zum Teil erst in unseren Nähprojekten der letzten Jahre nähen gelernt haben. Ich persönlich war stolz, als ich mit Unterstützung und Ermutigung der Jugendlichen und Julia, unserer Workshopleiterin, meine ersten eigenen Stücke genäht habe. Doch was bleibt, wenn ein Workshop zu Ende geht, ist mehr als nur eine selbstgenähte Hose oder ein Rucksack, den man nach wochenlanger Arbeit mit nach Hause nehmen darf. Es bleiben neue Begegnungen, Freundschaften, neu gewonnenes Selbstvertrauen, erlernte Fähigkeiten und das Bewusstsein über die Herstellung von Kleidung und anderen Textilien.
Wir danken allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die Material spenden, sortieren und uns Woche für Woche ihre Zeit schenken, um den Jugendlichen mit viel Engagement das kreative Arbeiten näherzubringen und Freundschaften zu knüpfen.
Außerdem möchten wir uns ganz besonders bei der Postcode Lotterie, der Nord-Süd-Brücken Stiftung und dem Buddy Bear e.V. bedanken, die durch ihre großzügige Unterstützung unser Projekt erst möglich machen. Vielen Dank dafür!
Für die Inhalte der Publikationen ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung wieder
Nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung (2016) nimmt fast ein Drittel aller Schülerinnen und
Schüler in Deutschland während der Schulzeit Nachhilfe in Anspruch. Schätzungen von Bertelsmann zeigen, dass Eltern jährlich rund 900 Millionen Euro für Nachhilfe ausgeben, das sind pro Kind 50 bis 150 Euro monatlich. Doch was passiert mit den Jugendlichen, die ohne Eltern in Deutschland leben oder keine finanziellen Mittel erhalten, um sich einen außerschulischen Einzelunterricht zu leisten?
Aufgrund des hohen Bedarfs an Nachhilfe starteten wir einen Hausaufgabenclub für benachteiligte Jugendliche, die sich sonst keine Nachhilfe leisten können.
Von Juli bis Dezember 2017 fördert die Deutsche Postcode Lotterie unseren wöchentlichen
Hausaufgabenclub. Das Projekt richtet sich insbesondere an Jugendliche, die mit diversen Konflikten und Herausforderungen wie Lernschwierigkeiten zu kämpfen haben. In unseren Nachhilfeworkshops setzen sie sich aktiv mit ihren eigenen Fähigkeiten, Vorstellungen, Wünschen und Ideen auseinander.
Man kann grundsätzlich feststellen, dass sich die TeilnehmerInnen von Woche zu Woche mehr öffnen, fröhlicher werden und auch wieder eine kindliche Seite in sich entdecken. Im Nachhilfetreffpunkt lernen sie meist erstaunlich konzentriert, weil sie hier einen Lehrer haben, der sich Zeit für sie nimmt, ihnen alles erklärt, aber auch mal einen Spaß macht. Meist sind sie in großen Schulklassen überfordert und erhalten nicht die nötige Einzelbetreuung. Da auch deutsche Jugendliche zu unseren Treffen kommen, erhalten sie bei uns die Möglichkeit, mit der deutschen Kultur und Sprache in Kontakt zu kommen und sich willkommen zu fühlen. Auch wenn dies nur kleine Schritte sind, so sind es doch wichtige Schritte auf dem Weg zu einer gelungenen Integration.
Generell kommen 5 bis 10 Jugendliche jeden Freitag: unter anderem ein syrisches Mädchen, das
mittlerweile sehr gute Noten in einer Regelschulkasse hat und bald ihren MSA beendet, sowie ein afghanischer Jugendlicher, der in den Nachhilfeworkshops alphabetisiert und insbesondere im Bereich Mathe gefördert wurde.
Die ProjektteilnehmerInnen bauen zudem Handlungsfähigkeiten und Kompetenzen aus, die sie später als Multiplikatoren auch über das Projekt hinaus nutzen und an andere weitergeben können. Die jungen MigrantInnen erwerben wichtige Kompetenzen für den Einstieg in das Arbeitsleben wie Disziplin oder Kreativität und haben die Möglichkeit, ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern. Wir möchten uns bei allen ehrenamtlichen NachhilfelehrerInnen bedanken, die jede Woche ihre Freizeit opfern, um den Jugendlichen bei ihren verschiedenen Hausaufgaben zu helfen. Nur diese Einzelbetreuung ermöglicht so große Lernfortschritte.
Außerdem bedanken wir uns bei der Postcode Lotterie für die finanzielle Unterstützung.
Ein großes Dankeschön geht auch an „Masterplans Integration und Sicherheit“, die
Unterrichtsmaterialien für zwölf Workshops gesponsert haben.
Mein Name ist MaryKate – ich verbringe gerade mein Auslandssemester in Berlin und nutze die Gelegenheit, mich ehrenamtlich bei VISIONEERS zu engagieren. Am vergangenen Dienstag nahm ich an einem von VISIONEERS‘ Workshops der Reihe „Sicher in digitalen Medien“ teil. Wir besuchten eine Schule und sprachen mit den Schülern über die Sicherheitsbestimmungen von WhatsApp. Das Interesse der Schüler war erstaunlich und der Workshop schien ihnen eine Menge Spaß zu bereiten. Gleichzeitig konnten sie einige nützliche Informationen rund um das Thema Computersicherheit erfahren.
Mit seinen Workshops möchte VISIONEERS Jugendliche über die potentiellen Gefahren des Internets aufklären. Die Workshops richten sich vor allem an sozial benachteiligte Jugendliche sowie an junge Geflüchtete. Bei diesen Workshops in kleinen Gruppen wird versucht, den Teilnehmern praktische Kenntnisse für einen sicheren Umgang mit der digitalen Welt zu vermitteln.
Dies ist besonders wichtig, da viele Populisten und radikale Gruppen die sozialen Medien für das Anwerben neuer Anhänger ausnutzen. Sie haben es dabei vor allem auf bereits gefährdete Jugendliche abgesehen. Da es nahezu unmöglich ist, alle Posts im Internet zu zensieren, sind dort eine Menge „Fake News“ im Umlauf. Gerade mit diesen „Fake News“ gelingt es den radikalen Gruppierungen, Leute zu manipulieren und letztendlich auch die jungen Leute zu radikalisieren.
Aufgrund der vielen Zeit, die junge Leute im Internet verbringen, laufen sie ständig Gefahr, mit „Fake News“ konfrontiert zu werden. Indem man ihnen beibringt, „Fake News“ zu identifizieren und sich sicher im Internet zu verhalten, werden sie weniger anfällig für die Taktiken radikaler Gruppierungen. Neben Informationen zu „Fake News“ lernen die Teilnehmer auch etwas über Sicherheit in den sozialen Medien.
Durch die Workshops über Facebook, WhatsApp und YouTube erhalten die Teilnehmer wichtige Tipps, wie sie ihre Privatsphäre-Einstellungen richtig anpassen und bewusster Posts auf diesen Seiten formulieren können. Dabei wird auch auf die Gefahren hingewiesen, die bei der übermäßigen Preisgabe persönlicher Daten, wie z. B. Kreditkarteninformationen oder Adressen, lauern. Gleichzeitig wird die Dauerhaftigkeit von einmal veröffentlichten Beiträgen im Internet thematisiert.
Die Workshops der Reihe „Sicher in digitalen Medien“ werden gezielt für kleine Gruppen veranstaltet, um eine intensive Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen zu ermöglichen. Es ist zu hoffen, dass die Teilnehmer das Erlernte nutzen und die Informationen auch mit ihrem sozialen Umfeld teilen, damit die Inhalte der Workshops noch weitere junge Leute erreichen als nur die ursprünglichen Teilnehmer.
VISIONEERS bedankt sich bei House of Resources Berlin für die Unterstützung zur Durchführung der Workshopreihe „Sicher in digitalen Medien“.
Für die Inhalte der Publikationen ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung wieder.
Am Freitag, den 28. April 2017, hatten wir Besuch von der Unternehmensberatung Qvartz. Acht Mitarbeiter sind morgens aus Norwegen, Dänemark und Schweden für ein Corporate Volunteering Event nach Berlin gereist und trafen Maria, Linda, Lin und Suzanne von VISIONEERS. Maria und Linda absolvieren zurzeit ein Praktikum bei VISIONEERS und sind vor allem im administrativen Bereich tätig. Lin geht zur Berufsschule, ist daneben ebenfalls Praktikantin bei VISIONEERS und möchte ab Herbst eine Ausbildung zur Industriekauffrau machen. Suzanne ist Erasmus-Studentin aus den Niederlanden, studiert in Schweden und hilft ehrenamtlich bei uns mit. Wir sind sehr froh, dass alle dabei sein konnten.
Der Tag begann mit einer kurzen Kennlernrunde und einer Präsentation zu VISIONEERS, um den Besuchern ein gutes Bild von unseren Tätigkeiten und Arbeitsbereichen zu geben. Lin berichtete über die Entwicklungen der Flüchtlingssituation in Berlin und erklärte, was die größten Probleme sind und in welchen Bereichen die meiste Hilfe benötigt wird. Dabei konnte sie ihre eigenen Erfahrungen einbringen und die vielen Fragen ausführlich beantworten. Suzanne hat uns schließlich bei einem gemeinsamen Mittagessen bekocht – vielen Dank! –, sodass wir in entspannter Runde noch mehr übereinander erfahren konnten.
Zum Hausaufgaben-Club, der jeden Freitag von 15:30 bis 17 Uhr stattfindet, kamen einige der Geflüchteten, die wir betreuen. Alle sind sehr motiviert, Deutsch zu lernen, und nehmen Hilfe grundsätzlich gerne an. Einige Mitarbeiter von Qvartz konnten Deutsch unterrichten oder sie halfen z. B. bei Matheaufgaben. Dadurch lernten sich alle Teilnehmer besser kennen und tauschten sich aus. Bei Spiel und Spaß konnten beide Seiten von dem Treffen profitieren und viel von dem Erlernten mit nach Hause nehmen.
Die Atmosphäre war insgesamt sehr entspannt, sodass sich jeder wohlfühlen und ein guter Austausch stattfinden konnte. Es war sehr schön, Qvartz bei uns zu haben, und wir freuen uns über die gemeinsam verbrachte Zeit. Vielen Dank!