Mein Name ist MaryKate – ich verbringe gerade mein Auslandssemester in Berlin und nutze die Gelegenheit, mich ehrenamtlich bei VISIONEERS zu engagieren. Am vergangenen Dienstag nahm ich an einem von VISIONEERS‘ Workshops der Reihe „Sicher in digitalen Medien“ teil. Wir besuchten eine Schule und sprachen mit den Schülern über die Sicherheitsbestimmungen von WhatsApp. Das Interesse der Schüler war erstaunlich und der Workshop schien ihnen eine Menge Spaß zu bereiten. Gleichzeitig konnten sie einige nützliche Informationen rund um das Thema Computersicherheit erfahren.
Mit seinen Workshops möchte VISIONEERS Jugendliche über die potentiellen Gefahren des Internets aufklären. Die Workshops richten sich vor allem an sozial benachteiligte Jugendliche sowie an junge Geflüchtete. Bei diesen Workshops in kleinen Gruppen wird versucht, den Teilnehmern praktische Kenntnisse für einen sicheren Umgang mit der digitalen Welt zu vermitteln.
Dies ist besonders wichtig, da viele Populisten und radikale Gruppen die sozialen Medien für das Anwerben neuer Anhänger ausnutzen. Sie haben es dabei vor allem auf bereits gefährdete Jugendliche abgesehen. Da es nahezu unmöglich ist, alle Posts im Internet zu zensieren, sind dort eine Menge „Fake News“ im Umlauf. Gerade mit diesen „Fake News“ gelingt es den radikalen Gruppierungen, Leute zu manipulieren und letztendlich auch die jungen Leute zu radikalisieren.
Aufgrund der vielen Zeit, die junge Leute im Internet verbringen, laufen sie ständig Gefahr, mit „Fake News“ konfrontiert zu werden. Indem man ihnen beibringt, „Fake News“ zu identifizieren und sich sicher im Internet zu verhalten, werden sie weniger anfällig für die Taktiken radikaler Gruppierungen. Neben Informationen zu „Fake News“ lernen die Teilnehmer auch etwas über Sicherheit in den sozialen Medien.
Durch die Workshops über Facebook, WhatsApp und YouTube erhalten die Teilnehmer wichtige Tipps, wie sie ihre Privatsphäre-Einstellungen richtig anpassen und bewusster Posts auf diesen Seiten formulieren können. Dabei wird auch auf die Gefahren hingewiesen, die bei der übermäßigen Preisgabe persönlicher Daten, wie z. B. Kreditkarteninformationen oder Adressen, lauern. Gleichzeitig wird die Dauerhaftigkeit von einmal veröffentlichten Beiträgen im Internet thematisiert.
Die Workshops der Reihe „Sicher in digitalen Medien“ werden gezielt für kleine Gruppen veranstaltet, um eine intensive Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen zu ermöglichen. Es ist zu hoffen, dass die Teilnehmer das Erlernte nutzen und die Informationen auch mit ihrem sozialen Umfeld teilen, damit die Inhalte der Workshops noch weitere junge Leute erreichen als nur die ursprünglichen Teilnehmer.
VISIONEERS bedankt sich bei House of Resources Berlin für die Unterstützung zur Durchführung der Workshopreihe „Sicher in digitalen Medien“.
Für die Inhalte der Publikationen ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung wieder.
Am Freitag, den 28. April 2017, hatten wir Besuch von der Unternehmensberatung Qvartz. Acht Mitarbeiter sind morgens aus Norwegen, Dänemark und Schweden für ein Corporate Volunteering Event nach Berlin gereist und trafen Maria, Linda, Lin und Suzanne von VISIONEERS. Maria und Linda absolvieren zurzeit ein Praktikum bei VISIONEERS und sind vor allem im administrativen Bereich tätig. Lin geht zur Berufsschule, ist daneben ebenfalls Praktikantin bei VISIONEERS und möchte ab Herbst eine Ausbildung zur Industriekauffrau machen. Suzanne ist Erasmus-Studentin aus den Niederlanden, studiert in Schweden und hilft ehrenamtlich bei uns mit. Wir sind sehr froh, dass alle dabei sein konnten.
Der Tag begann mit einer kurzen Kennlernrunde und einer Präsentation zu VISIONEERS, um den Besuchern ein gutes Bild von unseren Tätigkeiten und Arbeitsbereichen zu geben. Lin berichtete über die Entwicklungen der Flüchtlingssituation in Berlin und erklärte, was die größten Probleme sind und in welchen Bereichen die meiste Hilfe benötigt wird. Dabei konnte sie ihre eigenen Erfahrungen einbringen und die vielen Fragen ausführlich beantworten. Suzanne hat uns schließlich bei einem gemeinsamen Mittagessen bekocht – vielen Dank! –, sodass wir in entspannter Runde noch mehr übereinander erfahren konnten.
Zum Hausaufgaben-Club, der jeden Freitag von 15:30 bis 17 Uhr stattfindet, kamen einige der Geflüchteten, die wir betreuen. Alle sind sehr motiviert, Deutsch zu lernen, und nehmen Hilfe grundsätzlich gerne an. Einige Mitarbeiter von Qvartz konnten Deutsch unterrichten oder sie halfen z. B. bei Matheaufgaben. Dadurch lernten sich alle Teilnehmer besser kennen und tauschten sich aus. Bei Spiel und Spaß konnten beide Seiten von dem Treffen profitieren und viel von dem Erlernten mit nach Hause nehmen.
Die Atmosphäre war insgesamt sehr entspannt, sodass sich jeder wohlfühlen und ein guter Austausch stattfinden konnte. Es war sehr schön, Qvartz bei uns zu haben, und wir freuen uns über die gemeinsam verbrachte Zeit. Vielen Dank!
Seit Ende 2016 bietet der VISIONEERS e. V. durch die Unterstützung des Ideenwettbewerbs „Lokales Soziales Kapital“ (LSK) eine Leder-Nähwerkstatt für Frauen an. Ein Team von sechs Personen, bestehend aus Geflüchteten und Deutschen, organisiert und leitet diesen Workshop.
Mouod ist Iraner und ausgebildeter Elektroingenieur. Er kam als Flüchtling nach Deutschland und leitet den Workshop. Dadurch wird Mouod ein erster Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht. Er spricht Farsi, Englisch und Deutsch und kann so bei manchen Sprachbarrieren weiterhelfen.
Fateme stammt ebenfalls aus dem Iran und ist Grafikdesignerin. Auf Farsi, Englisch und Deutsch kann sie den Teilnehmern bei den verschiedenen Arbeitsschritten behilflich sein.
Steffi ist studierte Produktdesignerin in Berlin und unterstützt das Team und die Teilnehmer mit ihrer kreativen Ader. Sie hat viele Jahre lang in Afrika verschiedene soziale Projekte im Bereich Design geleitet und weiterentwickelt. Sie freut sich, diese Erfahrungen auch bei VISIONEERS einbringen zu können.
Vera studiert im letzten Semester Soziale Arbeit und kann sowohl bisher erlangtes Wissen einsetzen als auch neue Erfahrungen sammeln. Besonders motiviert hat sie die Chance, mit einem Team aus unterschiedlichsten Herkunftsländern zusammenzuarbeiten. Außerdem liegen ihr Projekte mit Frauen sehr am Herzen.
Linda und Maria sind zurzeit Praktikantinnen beim VISIONEERS e. V. und unterstützen den Workshop ehrenamtlich bei der Organisation und Ausführung.Zu Beginn fand der Workshop einmal wöchentlich im Café Connections in Berlin-Schöneberg statt. Aufgrund einer höheren Nachfrage im Flüchtlingsheim Heckeshorn, findet der Workshop nun jeden Donnerstag am Wannsee statt.
Unsere Vision ist es, Frauen durch die Leder-Nähwerkstatt einen Zugang zur deutschen Sprache und Kultur zu ermöglichen, ihnen aber auch einen ersten Einblick in den hiesigen Arbeitsmarkt zu geben.
Jeden Donnerstag treffen wir uns, um mit einer gemeinsamen Gesprächsrunde den Nachmittag zu beginnen. Einige Frauen nehmen jede Woche teil, andere sind zum ersten Mal da. Nach dem gegenseitigen Bekanntmachen und dem Erklären des geplanten Projektes geht es dann los. Hergestellt werden verschiedene Lederarbeiten wie Armbänder oder Schlüsselanhänger. Die einzelnen Projekte werden von Mouod, Vera und Steffi konzipiert und sind so angelegt, dass sie mit einfachen Werkzeugen in Handarbeit umgesetzt werden können. So kann jeder direkt aktiv werden und mit der gemeinsamen Arbeit beginnen. Der Ablauf in der Erstaufnahmestelle unterscheidet sich etwas von dem bisherigen. Zuerst muss sich das Workshop-Team, meist bestehend aus vier Personen, ausweisen und einschreiben lassen. Der für die Leder-Nähwerkstatt reservierte Raum wird von zwei Team-Mitgliedern vorbereitet. Sie legen die Materialien zurecht, stellen Snacks bereit und bauen Spiele für die Kinder auf. Zwei weitere Team-Mitglieder machen sich auf den Weg zu den einzelnen Zimmern der Geflüchteten, um diese durch eine direkte Ansprache zur Teilnahme zu motivieren. Die meisten Frauen sind direkt begeistert, erkennen uns wieder und kommen vorbei, um teilzunehmen. Oft helfen dabei die Kinder, die meistens schon gut Deutsch verstehen und sich verständigen können. Dadurch kommt der Kontakt zu den Frauen zustande, die dann weiteren Frauen Bescheid sagen.In der Erstaufnahmestelle am Wannsee gibt es viele interessierte Frauen, die die kreative Ablenkung gerne annehmen und sich in der persönlichen Atmosphäre wohlfühlen. Um auch Müttern den Freiraum zum Nähen zu geben, betreuen wir die anwesenden Kinder und bereiten Spiele vor.
Durch das gemeinsame kreative Arbeiten werden die sozialen Fähigkeiten im Umgang miteinander gefördert und eine Brücke zwischen Geflüchteten unterschiedlicher Herkunft und deutschsprachigen Helfern gebildet. Hierbei stehen sowohl die Kommunikation auf Deutsch als auch das Arbeiten in der Gruppe im Fokus.
Die teilnehmenden Frauen sind immer interessiert und gesprächig und verstehen trotz mancher Sprachschwierigkeiten , was sie machen sollen. Es bereitet ihnen besondere Freude, Erfolge zu sehen und etwas Eigenes herzustellen, das sie mit nach Hause nehmen können. Außerdem gefällt den Frauen der Austausch und das Reden im Kreise der anderen Kursteilnehmerinnen.Wir freuen uns auf weitere kreative und lehrreiche Donnerstagnachmittage am Wannsee, wo wir jedes Mal sehr viel Spaß miteinander haben und in lockerer Atmosphäre zusammen arbeiten und uns austauschen. Wir bedanken uns für die Unterstützung bei
Im Dezember hat das EU Promotion Planning Team von Wayfair einen Volunteer Day bei Visioneers Berlin durchgeführt. Das Team verbrachte den Tag zusammen mit Jugendlichen mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund:
- Es wurde gemeinsam für alle Teilnehmer ein leckeres und reichhaltiges Mittagessen mit internationalen Spezialitäten gekocht.
- Es fand ein reger Austausch von Geschichten und Erlebnissen auf Englisch und auf Deutsch statt und es wurde viel gelacht (…und mit „Blume“, dem Hund einer Mitarbeiterin, gespielt)
- Gemeinsam wurde ein Adventskalender als Geschenk für die Jugendlichen gebastelt und dies auch gleich als Möglichkeit genutzt, ihnen die deutsche Tradition näher zu bringen.
Außerdem nutzte das Team ihr zur Verfügung stehendes 2-Monats-Budget für Teamevents, welches üblicherweise für Team-Building-Maßnahmen, gemeinsames Essen oder ähnliches eingesetzt wird, um die Ausgaben für die obigen Aktivitäten zu finanzieren und darüberhinaus einen Teil an Visioneers zu spenden.
„Es war eine sehr lohnende Erfahrung – zu sehen, wie die Jugendlichen über den Tag immer lockerer wurden und das Gefühl zu haben, dass wir für ein paar Stunden eine positive Wirkung (wenn auch nur eine kleine!) auf ihr Leben hatten“, sagte Hortense Tarrade, Associate Director, EU Category Management.
Das EU Promotion Planning Team von Wayfair bei Visioneers Berlin
Wir danken Alixia, Anesia, Gabby, Hellen, Lizzie und Rachel für die Initiative, nicht nur ihren bezahlten Volunteer Day, sondern auch ihr monatliches Budget für Teamevents zur Unterstützung dieses wunderbaren Vereins zu nutzen.
Ein besonderer Dank geht an Natascha von Visioneers für ihre Ideen, ihre Herzlichkeit und Flexibilität – und generell für die großartige Arbeit ihres Vereins!
In den diesjährigen Berliner Herbstferien luden wir deutsche und geflüchtete Jugendliche zu verschiedensten Ausflügen und Aktivitäten ein. Trotz unterschiedlicher Kulturen unterscheiden sich die Jugendlichen nicht in Hinblick ihrer Interessen.
Genau wie in Deutschland, sind die Jugendlichen beispielsweise in Afghanistan oder Syrien gerne ins Kino gegangen oder haben gemeinsam Fußball gespielt. So war es kein Problem ein Programm zusammenstellen, das allen gefiel. Gemeinsam mit den Jugendlichen haben wir die Events geplant, um Dinge zu unternehmen die ihnen wirklich Spaß machen und zu denen sie möglicherweise sonst nicht in der Lage sind.
In den Herbstferien, also zwischen dem 16. und 30. Oktober haben wir insgesamt 13 verschiedene Aktivitäten gemeinsam unternommen. Es gab tolle Ausflüge und Workshops zu Fotografie, Kochen uvm. Großen Spaß hatten wir beim Spieletag und Filmabend.
Das Projekt wurde mit 2.600 Euro von dem House of Resources gefördert. Vielen lieben Dank für diese Unterstützung!
Begonnen hat das Ferienprogramm am Sonntag, den 16. Oktober 2016 mit einem Theaterbesuch im CHAMÄLEON Theater. Dank den 10 Freikarten von HiMate durften wir uns die Vorstellung „underart“ ansehen. Die Jugendlichen bekamen einen Einblick in einen zeitgenössischen Zirkus, der die Genres Akrobatik, Tanz, Musik und Schauspiel verbindet.
Seit einigen Monaten war ein oft geäußerter Wunsch der Jugendlichen in das JumpHouse in Berlin zu gehen. Leider fehlt es ihnen persönlich oft an finanziellen Ressourcen, solche Freizeitparks zu besuchen. Es freut uns umso mehr, dass wir 10 Teilnehmern ermöglichen konnten die Trampolinhalle zu besuchen.
Der letzte Ausflug war ins Kino. Unser ehrenamtlicher Helfer Khalil sah dort mit 12 Jugendlichen den Film „Doctor Strange“.
Am Mittwoch, den 19. Oktober veranstalten wir eine Nähwerkstatt. Die Jugendlichen hatte die Chance, sich kreativ zu entfalten. Die Künstlerin Julia hat den Teilnehmern gezeigt, wie man Kleidung selbst nähen kann. Auch unser Lederdesigner Mouod war im Einsatz und hat mit den Jugendlichen tolle Lederarmbänder hergestellt.
Am Kreativtag am 27. Oktober zeigte VISIONEERS e.V. Partnerin Julia den Jugendlichen, dass Stricken gar nicht so uncool ist, wie man glaubt und richtig viel Spaß machen kann! Es freut uns sehr, dass einige der Teilnehmer nach dem Workshop begonnen haben, auch in ihrer Freizeit zu stricken.
In dem Fotoworkshop entstanden beeindruckende Fotos. Der Workshopleiter Florian hat den Teilnehmern verschiedene Techniken gezeigt, um im Dunkeln ganz besondere Fotos machen zu können.
In dem Musikworkshop hat unser ehrenamtliche Helfer Simon, fünf Jugendlichen die ersten Handgriffe an einer Gitarre gezeigt. Den Teilnehmern hat es so gut gefallen, dass sie in Zukunft an unserem wöchentlichen Gitarrenunterricht teilnehmen wollen.
Als Abschluss gab es einen Kochworkshop mit unserer italienischen Praktikantin Greta. Sie hat mit den Jugendlichen ein Mittagessen gekocht. Sie erklärte ihnen die Zubereitung einfacher italienischer Gerichte und anschließend wurde gemeinsam gegessen.
Auch die Bildung der Jugendlichen ist Teil unserer Ferienprogramme. Zusammen mit deutschen Jugendlichen und Ehrenamtlichen wurden mit verschiedenen Lernspielen die deutschen Sprachkenntnisse der Jugendlichen mit Fluchthintergrund verbessert.
Am 25. Oktober veranstalten wir ein Sportevent in der Sporthalle der Baptisten Gemeinde Schöneberg. Es hat sich wieder gezeigt, dass Sport die Mitspieler über alle Barrieren hinweg verbindet. Volleyball, Basketball und Fußball zu spielen, hat den Jugendlichen großen Spaß gemacht.
Auch am Mittwoch, den 26. Oktober haben sich die Jugendlichen sportlich betätigt. Es fand ein großes Fußballturnier statt mit Teilnehmern aus vielen verschiedenen Ländern. Neben den geflüchteten Jugendlichen aus dem Nahen Osten und den deutschen Jugendlichen, waren auch Mitspieler aus Nord- und Südamerika dabei. Das Fußballturnier wurde zu einer tollen internationalen Begegnung.
Der Spielenachmittag am 20. Oktober hat allen 18 Beteiligten großen Spaß gemacht. Wir haben Acitivity in der Kategorie „Erklären“ gespielt. So stand neben dem Spaß, auch das spielerische Deutschlernen im Mittelpunkt. Trotz der unterschiedlichen Sprachniveaus hat jeder aktiv mitgemacht und es entstand eine fröhliche und offene Atmosphäre.
Als Abschlussveranstaltung fand ein Filmabend im Café Connections statt. Der deutsche Film „Groupies bleiben nicht zum Frühstuck“ wurde gemeinsam geschaut. Es bildete einen schönen Abschluss des Ferienprogrammes.
Wir freuen uns sehr, dass wir deutschen und geflüchteten Jugendlichen ein abwechslungsreiches Ferienprogramm bieten konnten. Die Teilnehmer waren sehr dankbar für die neuen Erlebnisse und wir hoffen, dies auch in den zukünftigen Schulferien ermöglichen zu können.
Wir danken allen freiwilligen Helfern für ihr Engagement und ihre Zeit!
Wie du vielleicht durch die Website von VISIONEERS und aus früheren Blogartikeln weißt, legt unser Team großen Wert auf gute, langfristige Verbindungen – auf beruflicher und persönlicher Ebene -, wozu unser vielfältiges Angebot für Freiwillige, unsere Kochveranstaltungen und kreativen Workshops beitragen sollen. Dazu passend werden wir an dieser Stelle immer wieder kurze Biografien unserer Mitglieder posten. So kannst du erfahren, wer vielleicht zu deiner Kochveranstaltung kommen könnte, um bei der Vorbereitung des Essens zu helfen, wer mit unternehmerischem Geschick unsere kreativen Workshops geleitet hat und mit wem du vielleicht bei deinem nächsten Einsatz als Freiwilliger bei VISIONEERS zusammenarbeiten wirst.
Zu Beginn dieser Biografien-Serie möchte ich gerne Omar aus Damaskus in Syrien vorstellen. Omar ist 23 Jahre alt und lebt jetzt seit ungefähr einem Jahr in Berlin.
Wenn du Omar das erste Mal triffst, ahnst du sofort, dass er ein aufrichtiger und liebenswerter Mensch ist. Wenn es nicht an seinen immer lachenden Augen liegt, dann an seinem Humor und seiner Bescheidenheit. Aufgrund seiner Vorliebe für Kommunikation konnte Omar „aus der Luft“, wie er sagt, Englisch und Deutsch lernen. Er sagt, er hat sich Englisch alleine durch Fernsehsendungen und Lieder beigebracht. Seit er in Berlin ist, hat Omar angefangen, Deutsch zu lernen und nimmt regelmäßig an Sprachkursen teil. Weil ihm Kommunikation leicht fällt, hat er ziemlich schnell Deutsch gelernt und übernimmt die Rolle des Arabisch-Deutsch-Englisch-Übersetzers bei vielen unserer unternehmensgeförderten Kochveranstaltungen.
Vor fast einem Jahr, im November 2015, kam Omar durch einen Freund, der in Berlin-Schöneberg lebte, zu VISIONEERS. Mit seinem beeindruckenden und charmanten Kommunikationstalent war er sofort eine tolle Ergänzung für das VISIONEERS e.V.-Netzwerk und eine wichtige Person, wenn es darum ging, Sprachbarrieren zwischen einigen unserer Geflüchteten, die weder Deutsch noch Englisch sprechen, und unseren Mitgliedern, die kein Syrisch-Arabisch sprechen, zu durchbrechen. Als der erste Vertrag für eine unternehmensgeförderte Kochveranstaltung zu Stande kam, war Omar unsere erste Wahl, als es darum ging, mit den Unternehmensleitungen und Angestellten bei wöchentlichen Veranstaltungen zu kommunizieren und Informationen an die anderen syrischen Köche weiterzugeben. Omar sagt, dass er durch diese Veranstaltungen das Kochen kennengelernt hat und es jetzt liebt und sogar als Hobby betrachtet. Der Teil beim Kochen, den er am meisten mag, ist die Präsentation der Gerichte. Er liebt es, jedes Gericht perfekt aussehen zu lassen.
Neben dem Kochen und dem Ausbau seiner Sprachkenntnisse nimmt Omar an einem Mentoring-Programm von VISIONEERS teil (worüber du hier mehr erfahren kannst). Wenn er gerade nicht an Sprachkursen oder Veranstaltungen von VISIONEERS teilnimmt, macht Omar gerne Sport, arbeitet an seiner Fitness und verbringt Zeit mit seinen Freunden und seiner Freundin Silvia. Für die Zukunft wünscht er sich eine Karriere als Programmierer im Bereich Autos und/oder IT. Er sagt auch, dass er manchmal überlegt, als professioneller Übersetzer zu arbeiten, weil er gerne mit anderen kommuniziert und neue Kulturen und Menschen kennenlernt. Für ihn ist es das Wichtigste, etwas über Menschen zu lernen und sie zu akzeptieren, egal wer sie sind und woher sie kommen. Er sagt, dass er, weil er Moslem ist, weiß, dass die Religion als verurteilend gegenüber bestimmten Lebensweisen – zum Beispiel Alkohol trinken – interpretiert werden kann. Aber Omar lehnt solche wertenden Sichtweisen ab. Er sagt, dass er versucht, Menschen so kennenzulernen, wie sie sind und möchte nie jemand sein, der andere aufgrund ihrer Entscheidungen verurteilt. Er sagt, dass jeder sein Freund sein kann – egal, woher er kommt oder was er macht, solange er ein guter Mensch ist.
Vor Kurzem hat sich VISIONEERS e.V. mit dem CIEE zusammen getan, um ein Abendessen zum interkulturellen Austausch zu veranstalten.
Der CIEE (Council on International Educational Exchange) ist eine gemeinnützige Organisation in den USA, die sich für internationale Bildung einsetzt. Die Studierenden, die mit uns an dem Abendessen teilgenommen haben, kommen von der Ostküste der USA und studieren gerade für ein Semester in Berlin. Alle haben sich sehr darauf gefreut, die neuen und leckeren Gerichte zu probieren!
Zanib, die Gastgeberin und Köchin dieser Veranstaltung, war allein für den leckeren und fröhlichen Abend verantwortlich. Nach einem lustigen und ziemlich lehrreichen Nachmittag, an dem wir unter Zanibs Anleitung die marokkanischen Gerichte geschnitten, gewürfelt, gekocht und zubereitet haben, haben die Freiwilligen von VISIONEERS e.V. die Gerichte gemeinsam mit Zanib den Studierenden des CIEE präsentiert. Hier sind die bunten Gerichte zu sehen.
Das ist ein marokkanischer Blumensalat mit einer Thunfischcreme, angerichtet mit gekochten Kartoffeln, Karotten, frischen Radieschen, Tomaten, Paprika und gebratenen Auberginen.
Nachdem wir diese marokkanischen Gerichte – wie Marokkanische, in Tomatensauce gekochte, Fleischbällchen – kennengelernt haben, war es aufregend zu sehen, wie Zanib den cremigen Pudding kunstvoll mit Aprikosen, Streuseln und Schokolade dekoriert hat. Die Zubereitung der Aubergine in heißem Öl für Zallouk hat mich daran erinnert, wie ich gebratene Yucca in Nicaragua zubereitet habe. Mein Lieblingsessen ist aber der Blumensalat, weil er so festlich und leuchtend ist.
Dann haben alle zusammen Brot gebrochen. Hier sind die Studierenden des CIEE zu sehen, wie sie die Gerichte probieren. Der Raum hat sich schnell mit Lachen und Freude über das Essen gefüllt.
Visioneers e.V. veranstaltet eine Vielzahl an Workshops und Programmen. Einige Aktivitäten von Visioneers sind eng mit Essen verbunden, da Essen oft eine Grundlage des Gemeinschaftslebens bildet. Gemeinsame Kochevents passen gleichzeitig ideal zu Visoneers‘ Ziel, soziale Verantwortung von Unternehmen hervorzuheben (ein Gebiet, auf dem es viele Möglichkeiten für Einzelpersonen oder Gruppen gibt).
Jeden Freitag bereitet eine dynamische Gruppe von vier Männern, bestehend aus den drei Syrern Issam, Omar und Saad (einer davon ein professioneller Koch) sowie dem Iraker Mohammad, ein außergewöhnliches Festmahl für die Belegschaft der sich in Berlin befindlichen Firma Plista zu. Das wöchentliche Mittagsessen am Freitag beginnt für die syrischen Köche aber eigentlich schon donnerstags.
Ich hatte die Möglichkeit, die vier bei ihrem wöchentlichen Einkauf durch Neukölln zu begleiten. Wir treffen uns am Hermannplatz und waren gerade dabei, die Sonnenallee entlang zu laufen, als Issam eine Zutat sah, die ihren perfekten Reifegrad für den Kauf erreicht hatte. Anschließend geht es dann weiter, um die nächste zu finden. Das geht solange, bis er alle erforderlichen Zutaten in perfektem Zustand gefunden hat. Nach ungefähr eineinhalb Stunden sind alle Zutaten gekauft und werden zu Plista gebracht. Jede Woche werden andere Zutaten ausgewählt, da sich ihr Menü jede Woche ändert. Jedoch stehen Auberginen, Tahina, Joghurt, Fladenbrot, Zitronen, Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie (um nur ein paar zu nennen) immer auf der Einkaufsliste.
Freitags treffen die Vier um acht Uhr morgens im Büro von Plista ein, um das anstehende Essen vorzubereiten. Wie eine gut geölte Maschine beginnen sie zu hacken, schälen, zerkleinern und braten. Jede zweite Woche wechseln sie zwischen einem ausschließlich vegetarischen Menü zu einem zum größten Teil vegetarischen Menü mit einem oder zwei Fleischgerichten. Gegen Mittag fangen die Köche an, ihre Meisterwerke kreativ zu verzieren. Omar, ein dreisprachiger junger Mann aus Syrien, beschriftet jede Mahlzeit, während sich Plistas Mitarbeiter so langsam im Speiseraum einfinden. Gegen 12:30 Uhr sitzen rund 30 Mitarbeiter gespannt und hungrig auf ihren Plätzen, während ihnen Omar den Inhalt der acht Gerichte erläutert. Nachdem er die Gerichte erläutert hat, dankt er jedem für sein Kommen und wünscht einen Guten Appetit. Freude macht sich auf den Gesichtern der Angestellten breit, während sie sich Essen auf ihre Teller löffeln, die in familiärem Stil auf den Tischen angerichtet wurden. Der Raum ist erfüllt von fantastischen Gerüchen, netten Gesprächen und vollen Mägen. Einige der Angestellten verraten mir, wie sehr sie sich jede Woche darauf freuen, wie lecker das Essen jedes Mal ist und wie voll sie sich den restlichen Tag fühlen. Bevor sich jeder nach dem Essen wieder in sein Büro oder an seinen Arbeitsplatz begibt, bedanken sich viele bei den Köchen, die genauso zufrieden aussehen wie sich die Mitarbeiter mit ihren vollen Mägen wohl fühlen. Die Köche und ein Mitarbeiter von Plista putzen noch die Küche sowie den Speiseraum, bevor sie ins wohlverdiente Wochenende gehen.
Nächste Woche werden wir noch mehr interessante Beiträge von unseren gemeinsamen Kochevents, inklusive syrischen Rezepten, veröffentlichen.
Wenn Sie oder die Firma, für die Sie arbeiten, an Visioneers e.V. und der CSR-Arbeit interessiert sind oder einfach Lust auf ein leckeres wöchentliches Mittagessen haben, zögern Sie bitte nicht uns unter ntepass@visoneers.io zu kontaktieren.
Wir von Visioneers haben es uns zur Aufgabe gemacht, Brücken zu bauen und Jugendliche aus Deutschland und geflüchtete Jugendliche aus Krisenländern zusammenzubringen. Mit Hilfe einer finanziellen Förderung des Landes Berlin – Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit – konnten wir unsere Nähwerkstatt weiterentwickeln. Seit Juni 2016 finden nun einmal pro Woche dreistündige Näh-Sessions statt, in denen Jugendliche aus verschiedenen Kulturkreisen gemeinsam nähen und sich so auf Augenhöhe begegnen und kennenlernen können.
Ein einzelner Workshoptermin beginnt immer mit einer gemeinsamen Gesprächsrunde, in der die vorherige Woche und alle für den aktuellen Tag anstehenden Aufgaben besprochen werden. Dabei werden auch theoretische Hintergründe des Nähens von Textilien in den Vordergrund gestellt sowie entwicklungspolitische Aspekte besprochen. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, ihre eigenen Vorschläge und Ideen einzubringen und miteinander zu besprechen. Danach beginnen die Jugendlichen frei an dem jeweiligen Projekt und miteinander zu arbeiten. Gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit unabhängig von der Herkunft stehen in dieser Phase im Fokus. Zum Schluss jedes Termins kommen wir noch einmal zusammen, besprechen den jeweiligen Tag und werfen einen Ausblick auf die in der kommenden Woche anstehenden Aufgaben. All das geschieht in einer entspannten Atmosphäre, denn der Spaß am Nähen und Beisammensein soll immer im Vordergrund stehen.
Die Workshops werden komplett in deutscher Sprache durchgeführt und von unserer kreativen Julia von Funkelfaden.de geleitet. Jede Woche denkt sich Julia ein neues Thema und spannendes Projekt aus. Unsere Workshops geben den geflüchteten Jugendlichen die Möglichkeit, ungezwungen mit der deutschen Sprache und Kultur in Kontakt zu treten und gleichzeitig geben sie den in Deutschland aufgewachsenen Jugendlichen die Chance, eine neue Kultur kennenzulernen und mehr über die Lebensumstände in Krisenländern zu erfahren.
Viele der Teilnehmer haben in ihren Heimatländern als Näher in der Industrie gearbeitet. Dies bedeutet, dass sie entweder nach dem Schulbesuch oder statt des Schulbesuches in Fabriken gearbeitet haben, in denen die Kleidung hergestellt wird, die man beispielsweise in Deutschland günstig erwerben kann. Das kreative Arbeiten ist für sie zwar neu, der Umgang mit der Nähmaschine jedoch oft sehr vertraut. Die teilnehmenden Jugendlichen aus Deutschland haben zu der Lebenssituation in Krisenländern meist keinen Bezug. Das sogenannte Shoppen gehört zu den liebsten Beschäftigungen vieler Teenager. Das Bewusstsein dafür, wer diese Kleidung unter welchen Umständen herstellt, ist oft nicht sehr ausgeprägt.
Die Ausgangssituation dieser beiden Gruppen könnte also nicht unterschiedlicher sein, wobei sie jedoch fortan beide in Deutschland leben und Teil der gleichen Gesellschaft sind. Hier setzen wir mit unserer Nähwerkstatt an, um das Verständnis der beiden Gruppen füreinander zu verbessern, die Integration zu fördern und das Wissen über Fluchtursachen und die Situation Jugendlicher in Krisenländern zu vertiefen.
Seit Juli 2016 kommen nun regelmäßig deutsche Jugendliche sowie junge Geflüchtete in das Café Connections, wo die Nähwerkstatt stattfindet. Oft wird vorher gemeinsam gekocht und gegessen, bevor es dann an das gemeinsam Nähen geht.
Wir bedanken uns für die Unterstützung der
Für die Inhalte der Publikationen ist allein die bezuschusste Institution verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung wieder.
Seit September 2015 bietet Visioneers jede Woche eine Nähwerkstatt an. Was mit einfachen Bastelkursen begonnen hat, ist inzwischen zu einem spannenden Projekt geworden, in dem in den letzten Monaten eine Vielzahl an schönen Dingen entstanden ist. Im Dezember 2015 haben wir zum Giving Tuesday 36 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge zu uns eingeladen, die mit uns gemeinsam kreativ gearbeitet haben. Einige dieser Jungen kommen seitdem jede Woche zu uns in die Nähwerkstatt. Ein Teil von ihnen hat bereits in der Heimat in der Textilindustrie an der Nähmaschine gearbeitet, aber auch die anderen sind inzwischen richtig gut im Umgang mit der Nähmaschine und alle haben viel Freude am gemeinsamen kreativen Arbeiten, sodass hierdurch bereits viele neue Freundschaften entstanden sind.
Ein paar der Nähprojekte, die in den letzten Monaten im Workshop entstanden sind, möchte ich euch gerne zeigen. Für alle, die selber nähen können, gibt es für die meisten der Nähprojekte kostenfreie Anleitungen zum Nachnähen online auf Funkelfaden, die ich euch hier auch mit Links hinterlegt habe. Bereits im letzten Jahr haben wir mit simplen Projekten, wie Stiftmäppchen, Schals, Handschuhen und Mützen angefangen.
Etwas komplizierter wurde es dann, als wir Portemonnaies genäht haben. Hier musste man schon etwas genauer arbeiten, denn es galt, mehrere Stofflagen übereinander zu legen. Bei den selbstgenähten Kissen durfte der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Denn hier konnte man Motive oder auch seinen Namen auf die Kissen applizieren. Besonders schön fand ich dieses Kissen mit und für meinen Hund Blume, das einen Platz im Körbchen von Blume gefunden hat. Außerdem haben wir Mäppchen mit Reißverschluss genäht.
Wir haben viele Wochen damit verbracht, Messenger Bags zu nähen. Dies war eines unserer größten Projekte und das Material war etwas widerspenstig. Insbesondere die Jungs, die in der Industrie gearbeitet haben, waren schockiert, dass wir wochenlang an einer einzigen Tasche genäht haben. Aber Jungs: Wir sind hier in Deutschland, ihr seid Teenager und es gibt keinen Zeitdruck, keinen Fertigungsdruck und niemand, der euch ein Bügeleisen auf den Arm setzt, wenn ihr einen Fehler macht. Der Nähworkshop soll euch einfach nur Spaß machen und eure Kreativität fördern und ich denke, das tut er.
Das konnte man dann auch bei unserem zweiten Großprojekt sehen. Eine wunderschöne, großartige Patchworkdecke, an der wir ebenfalls viele Wochen genäht haben. Alle Teilnehmer des Workshops, seien es Flüchtlinge, ehrenamtliche Helfer oder einer der internationalen Besucher, haben Quadrate in Größe von 25cm x 25cm zugeschnitten und dann mit Namen, Bildern und Mustern verziert. Eine sehr zeitaufwendige Arbeit, deren Mühe sich aber gelohnt hat. Beim gemeinsamen Zuckerfest zum Ende des Ramadan wurde die Decke dann feierlich eingeweiht und Dank ihrer immensen Größe bietet sie Platz für viele Leute, sodass wir sie inzwischen immer bei unseren Ausflügen in den Park dabei haben.
Und wie geht es weiter? Wir freuen uns, dass die Workshops so gut angenommen werden und laden ab sofort auch andere Jugendliche ein, an den Workshops teilzunehmen und gemeinsam mit uns nähen zu lernen. Bei Interesse schreibt uns einfach eine Mail an