Ein Geben und Nehmen

2. Januar 2023   |   Autor:in Annalena

Ein Geben und Nehmen

Nach zwei erlebnisreichen Wochen, während derer ich einen Sprachkurs in den Bergengemacht hatte, bin ich Mitte September mit meinem Mitfreiwilligen nach Parrita an die Pazifikküste gefahren.
Dort bin ich nun schon seit fast zweieinhalb Monaten und habe bereits einiges erlebt, viele neue Orte gesehen und bin mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt gekommen. Bereits jetzt fühlt es sich an, als wäre ich seit einem halben Jahr hier und ich fühle mich schon gut in der Gemeinschaft integriert.

Meine Gastfamilie

Das liegt vor allem daran, dass ich seit dem ersten Tag sehr herzlich von meiner Gastfamilie aufgenommen wurde und wir schon viel zusammen unternommen und sie mich überallhin mitgenommen haben. So habe ich bereits den Geburtstag meiner Gastoma mitgefeiert sowie viele andere Familienmitglieder und Freund:innen meiner Familie besucht und kennengelernt. Außerdem haben wir schon viele Aktivitäten, wie eine Kajaktour durch Mangroven, zusammen unternommen, waren zusammen im Urlaub und haben schon viele gemeinsame Pläne für die nächste Zeit. Ich fühle mich bereits wie ein richtiges Familienmitglied, wofür ich wirklich sehr dankbar bin.
Ich arbeite von Mittwoch bis Sonntag und bin meistens den ganzen Tag beschäftigt. Meine freien Tage, Montag und Dienstag, nutze ich, um etwas mit meiner Gastfamilie zu unternehmen, die Gegend mit Freund:innen zu erkunden oder zu verreisen.

Meine eigenen Projekte

Zusammen mit meinem Mitfreiwilligen arbeite ich zum Teil im „Colegio“. Dort bieten wir den Schüler:innen des Colegios einen Deutschclub an, um den Schüler:innen die Kultur Deutschlands sowie die Sprache näherzubringen, indem wir gemeinsam spielen, kochen oder Musik hören.
Zusätzlich biete ich mit meinem Mitfreiwilligen viermal die Woche Englischkurse für alle Altersklassen an. Unter anderem haben wir einmal wöchentlich nachmittags einen Englischkurs für Erwachsene. Englisch spielt, vor allem bezüglich der Jobmöglichkeiten an der Pazifikküste, eine sehr wichtige Rolle, da in dieser Region ein Großteil der Jobs im Tourismusbereich liegen.

Unterstützung des Projektes

Außerdem unterstützen wir unseren Projektleiter mehrmals die Woche bei der Gestaltung der Kontaktarbeit und der Durchführung eines Jugendclubs sowie weiteren Aktivitäten des Jugendprogramms “YoungLife” (für 13-18-jährige) und “YoungLife-University” (für 20-30- jährige), in denen es vor allem um den Aufbau von Beziehungen zu den Jugendlichen durch Spiele und verschiedene Aktivitäten geht. Der YoungLife-Club findet bisher einmal wöchentlich in Los Angeles statt. Unser Projektleiter plant aber schon im November einen neuen YoungLife-Club in Pueblo Nuevo, wo ich wohne, zu eröffnen. Ziel ist es, in der ganzen Pazifikküstenregion verschiedene Clubs zu starten. Außerdem finden mehrmals jährlich Camps in verschiedenen Regionen Costa Ricas statt, bei denen wir ebenfalls mithelfen. YoungLife-University trifft sich einmal im Monat, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Auch unterstützen wir bei der Medienarbeit der Projekte. Wir machen Fotos und Videos, schneiden Videos und sind für die Aktualisierung der Homepage und des Blogs sowie die Werbung für Home Church und YoungLife verantwortlich.

Zudem helfen wir in der Kirche “Home Church” aus. Home Church ist eine auf Jugendliche ausgerichtete Kirche, die sich jede Woche zu verschiedenen Bibelstudien an vier verschiedenen Orten in Parrita trifft. Diese heißen „Casas de Paz“ (Häuser des Friedens) und sollen einen Schutzraum darstellen, in dem die Jugendlichen diskutieren und Fragen zu verschiedenen Themen und ihrem Glauben stellen können. Darüber hinaus können sie so auch einfach Zeit zusammen bei anderen Aktivitäten wie Lagerfeuer, Grillen oder Filme schauen verbringen. Mehrmals jährlich finden sogenannte “Retreats” statt, zu denen wir Freiwilligen auch hinfahren. Darunter versteht man den Rückzug aus dem Alltag, um Zeit zu finden, in einer Gruppe über verschiedene Themen des Glaubens zu sprechen und einfach eine schöne Zeit zusammen zu verbringen.
Sobald wir die Genehmigung erhalten, werden wir ebenfalls beim Bau eines Cafés mithelfen und auch dort arbeiten. Das Ziel des Cafés ist es, den internationalen Austausch zu fördern. Geplant ist auch der Bau eines Fußballfeldes.

Zwischenfazit

Durch unsere Arbeit in den verschiedenen Bereichen ist unser Arbeitsalltag sehr vielfältig und wir sind in vielen verschiedenen Städten der Region tätig. Das ermöglicht uns, viel von dem Land zu sehen. Bisher variieren unsere Arbeitszeiten und Tätigkeiten noch sehr. Das wird wahrscheinlich auch in nächster Zeit so bleiben. In letzter Zeit haben wir sehr viel in Grundschulen bei Projekten zur Drogenprävention oder anderen Aktivitäten mitgeholfen.

Insgesamt habe ich sehr viel Spaß bei der Arbeit und genieße es sehr, dass ich durch meine Arbeit mit Menschen in allen Altersklassen, aber auch mit vielen Costa Ricanern in meinem Alter in Kontakt komme.

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„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängige und gemeinnützige GmbH auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.

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