Hola, ich bin Indra und werde hier ein bisschen über meine Erfahrungen in Costa Rica erzählen.
Ankunft und erstes WG-Leben
Seit etwa drei Monaten bin ich nun in Costa Rica. Nach einem zweiwöchigen Sprachkurs auf einer Finca bin ich gemeinsam mit zwei weiteren Freiwilligen in unsere WG in Atenas gezogen. Hier haben wir uns schnell und gut eingelebt. Sowohl das erste WG-Leben als auch die Stadt Atenas gefallen mir sehr gut. Auch in meinem Projekt fühle ich mich wohl.
Bereits in meiner zweiten Arbeitswoche wurde in Costa Rica der „Día del Niño“ (Kindertag) gefeiert. Dieser besondere Tag wurde mit insgesamt fünf Festen ausgiebig zelebriert. Es gab Kuchen, Piñatas und viele Aktivitäten wie Tanzen, Spielen und Basteln. Manchmal erhielt jedes Kind sogar ein Geschenk, mit dem der restliche Nachmittag begeistert verbracht wurde.
Die Lebensfreude der Kinder und die Begeisterung für Feste sind ansteckend und machen es zu einem großartigen Erlebnis, hier dabei zu sein.
Alltag im Hogar de Vida
Das tägliche Leben im „Hogar de Vida“, meinem Einsatzort, ist ebenso geprägt von Freude und Herzlichkeit. Jeden Morgen werde ich von den Kindern und den „Tías“ (Betreuerinnen) voller Energie begrüßt, was den Tag positiv beginnen lässt.
Das Heim besteht aus drei Häusern, in denen jeweils 11–13 Kinder leben. Jeder von uns Freiwilligen ist einem der Häuser zugeordnet. Zu unseren Aufgaben gehören:
- Alltag begleiten: Gemeinsames Geschirrspülen, Zähneputzen und Mittagessen.
- Schulkinder betreuen: Unterstützung bei der „Merienda“ (Zwischensnack) nach der Schule.
- Einzelzeit mit Kindern: Zweimal täglich verbringen wir 1-zu-1-Zeit mit den Kindern. Diese Momente sind besonders wertvoll, da die Kinder exklusive Aufmerksamkeit erhalten, die im Alltag oft zu kurz kommt.
Besondere Projekte mit den Kindern:
In Kürze starten wir ein Fußballteam mit den älteren Kindern und planen Schwimmunterricht. Die Vorfreude ist riesig, und die Kinder fragen schon ungeduldig, wann es endlich losgeht.
Arbeit in der Vorschule und Grundschule
Seit Oktober arbeite ich an zwei Tagen pro Woche in einer Vorschule/Grundschule, die von einigen Heimkindern besucht wird.
Schultag: Der Morgen beginnt mit der gemeinsamen Busfahrt zur Schule. Dort lernen die Kinder Themen wie gesunde Ernährung, Berufe oder Vielfalt („todos somos distintos“ – Wir sind alle unterschiedlich). Zum „Día de las Culturas“ (Tag der Kulturen) haben sie ein Lied vorgetragen.
Atmosphäre: Die Lehrerinnen sind herzlich, und die Kinder kommen gerne zur Schule. Besonders schön ist der respektvolle Umgang mit den Lebensumständen der Heimkinder.
Das Konzept des Hogar de Vida
Das Hogar de Vida wird metaphorisch als eine „Brücke zum Leben mit der Herzensfamilie“ beschrieben. Die Kinder leben hier vorübergehend, da sie aus verschiedenen Gründen nicht zu Hause sein können.
Das Ziel ist es, dass die Kinder wieder in eine Familie ziehen können – entweder ihre biologische Familie oder eine Adoptivfamilie. Die „Brücke“ symbolisiert diesen Weg, auf dem noch Hindernisse (in Form von Steinen) aus dem Weg geräumt werden müssen, bevor die Kinder sie überqueren können.
Wechsel der Kinder: In den zwei Monaten, die ich hier bin, haben bereits Kinder die Brücke überqueren können. Gleichzeitig wurden ihre Plätze durch neu aufgenommene Kinder wieder gefüllt.
Liebevolles Umfeld: Das Heim bietet den Kindern einen geschützten Raum voller Zuneigung, in dem sie eine schöne Kindheit erleben und viel lachen können.
Vorfreude auf die Adventszeit
Ich freue mich sehr auf die weitere Zeit mit den Kindern, insbesondere darauf, die Adventszeit und Weihnachten mit ihnen zu verbringen. Hier in Costa Rica wird bereits gesungen, die Geschäfte sind voller Weihnachtsdekoration, und viele Häuser haben schon einen geschmückten Baum. Selbst bei warmem Wetter steigt die Weihnachtsstimmung – und damit auch meine Vorfreude!
Wenn du neugierig geworden bist beim Durchlesen und mehr erfahren möchtest über die Möglichkeit einen Freiwilligendienst zu machen, dann bekommst du hier mehr Infos.