Hola, ich bin Anna Lena und mache mit dem weltwärts Programm einen Freiwilligendienst in Costa Rica.
Schon fast drei Monate verbringe ich nun in Costa Rica, meinem neuen Zuhause für ein Jahr. Meine Zeit hier begann mit einem zweiwöchigen Sprachkurs auf der Visioneers Finca, für den ich sehr dankbar bin. So konnte ich nicht nur Spanisch lernen, sondern auch erste Einblicke in die Kultur gewinnen, zum Beispiel beim gemeinsamen Kochen, und gleichzeitig meine Mitfreiwilligen kennenlernen.
Das Ankommen in der Gastfamilie war aufregend. Ich wurde herzlich aufgenommen, und gleich am ersten Tag unternahmen wir einen Spaziergang entlang meines zukünftigen Arbeitswegs, damit ich mich nicht verlaufen würde.
Mein Arbeitsalltag
Das Waisenhaus Hogar C.U.N.A., das Kinder aufnimmt, die Opfer sexueller oder physischer Gewalt geworden sind, befindet sich etwas außerhalb des Zentrums von San José.
Die ersten Wochen in meinem Projekt waren ziemlich herausfordernd, da alles neu war. Ich musste mir die Namen der Kinder und Mitarbeiter merken, den Tagesablauf einhalten und herausfinden, wo die Materialien aufbewahrt werden, und vieles mehr.
Nach etwa zweieinhalb Monaten finde ich mich mittlerweile immer besser zurecht. Zu meinen Aufgaben gehören das Spielen und Singen mit den Kindern, gemeinsame Bastelaufgaben, das Zähneputzen und auch das Füttern der ganz kleinen Babys. Der jüngste ist derzeit nur etwa drei Monate alt.
Schwierigkeiten
Zu Beginn fragte ich mich oft, ob ich jemals in der Lage sein würde, die Kinder, die teilweise noch keine sieben Jahre alt sind, wirklich zu verstehen. Doch mittlerweile kann ich sagen, dass sich mein Verständnis deutlich verbessert hat, auch wenn ich bei längeren Erzählungen der Kleinen manchmal noch den Faden verliere. Mein Vokabular hat sich durch die Arbeit natürlich auch erweitert. An den neuen Wörtern wie „pañal“, „chupón“, „cobija“ und „compartir“ merkt man schnell, dass ich in einem Kinderprojekt arbeite.
Schon jetzt habe ich die Kinder unglaublich ins Herz geschlossen, und es fällt mir schwer, mich von ihnen zu verabschieden, wenn sie mir am Zaun winken. Andererseits freue ich mich aber auch jedes Mal, nach der Arbeit nach Hause zu kommen, denn die Tage sind sehr anstrengend. Da die Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen, sind Wutausbrüche und viele Streitereien an der Tagesordnung. Ich hätte nie gedacht, dass es so herausfordernd sein kann, eine kleine Gruppe von Kindern in einen Stuhlkreis zu setzen oder sie allgemein zur Ruhe zu bringen.
Besondere Erlebnisse
Trotz der Herausforderungen gibt es immer wieder Momente der Freude, besonders bei Ausflügen, auf die sich alle – ich eingeschlossen – sehr freuen. Manchmal geht es ins Schwimmbad, auf einen kleinen Hof zu Pferden oder sogar zur Feuerwehr von San José. Es erfüllt mich mit Glück, die Kinder bei diesen Aktivitäten motiviert und voller Begeisterung zu sehen und sie dabei zu unterstützen, mehr von der Welt zu entdecken.
Ich freue mich auch darauf, selbst noch mehr von Costa Rica kennenzulernen und die Kinder weiterhin auf ihrer Reise zu begleiten.
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