Erste Erfahrungen im Projekt Luz Divina

25. November 2024   |   Marlene Peter

Hola, ich bin Marlene und nehme dich mit in mein Leben in Costa Rica.

Arbeit im Projekt Luz Divina

Ich arbeite im Projekt Luz Divina, einer Guardería für 180 Kinder aus Heredia und Umgebung. Die Kinder kommen schon als Babys in die Guardería und verlassen sie mit 12 Jahren wieder, also verbringen sie fast so viel Zeit dort, wie ich zur Schule gegangen bin. Für die meisten Kinder wird die Guardería wie ein Zuhause, da sie dort ihren kompletten Tag verbringen. Genauso schwer fällt ihnen der Abschied, wenn sie die Guardería verlassen müssen – gerade hatten wir den Abschied von 6 Kindern, der für sie sehr emotional war. Ich helfe mit den 7- bis 12-Jährigen, und meine tägliche Arbeit besteht hauptsächlich darin, meine Gruppe durch den Tag zu begleiten und viel mit ihnen zu spielen sowie Aktivitäten zu unternehmen.

Der tägliche Ablauf

Mein Arbeitstag beginnt um 7:30 Uhr und startet meistens mit der Hilfe beim Frühstück. Dabei verteile ich das Essen, räume die Teller weg und wische die Tische ab. Dann gehen wir alle zusammen in die Klasse, und die Kinder haben Zeit, zu tun, was sie wollen. Oft spiele ich etwas mit ihnen, aber ich werde auch häufig gefragt, ob ich etwas zum Ausmalen malen kann. Entgegen meiner früheren Abneigung zum Zeichnen habe ich jetzt viel Spaß daran gefunden. Zusammen mit der anderen Freiwilligen in meinem Projekt bereite ich dann meistens einen Workshop oder Unterricht vor, für den wir immer einen Wochenplan machen. Wir geben Deutsch- und Englischunterricht, machen Musik und Sport mit den Kindern und basteln mit ihnen. Aber wir machen auch einfache Dinge, die wir noch aus unserer Grundschulzeit kennen, wie Stuhltanz oder Pantomime. Das macht mir eigentlich sogar am meisten Spaß.

Freizeit und Mittagspause

Wenn es nicht regnet, gehen wir in den „Recreo“ (Spielplatz), beaufsichtigen die Kinder oder spielen mit ihnen. Danach gibt es Mittagessen, das ähnlich abläuft wie das Frühstück. Danach gehen die Kinder in die Schule, und die zweite Gruppe kommt nach und nach von der Schule. Es muss erklärt werden, dass die Kinder immer nur halbtags in die Schule gehen und in jüngere und ältere Gruppen eingeteilt sind. Sie wechseln sich also zwischen der Schule und der Guardería ab. In dieser Zeit läuft eigentlich immer der Fernseher, und ich habe nicht viel zu tun. Dann geht es für mich auch schon in die lang ersehnte Mittagspause, in der wir immer sehr gutes Essen von den Köchen der Guardería bekommen. Nach der Mittagspause sind wir noch ein bisschen draußen, und dann gehen wir wieder rein und geben noch einen Workshop oder Unterricht für die Kinder. Damit ist dann mein Arbeitstag in der Guardería beendet.

Luz Divina – Ein Ort voller Liebe und Fürsorge

Luz Divina ist ein tolles Projekt, nicht nur, weil es vielen Kindern eine Chance für die Zukunft gibt, sondern auch, weil sehr liebevoll mit den Kindern umgegangen wird und man merkt, dass ihnen die Kinder wirklich am Herzen liegen. Die Arbeit mit Kindern kann auch sehr anstrengend sein, und ich bin nach der Arbeit oft sehr müde, aber vor allem die kleinen Momente machen das wieder wett. Zum Beispiel, wenn die Kinder „Danke“ statt „Gracias“ sagen und ich merke, dass sie sich wirklich für das interessieren, was wir ihnen beibringen. Oder wenn sie mir etwas Selbstgemaltes schenken. Oder wenn sie mich beim Fußball unbedingt in der Mannschaft haben wollen, obwohl ich gar nicht so gut spiele. Ich freue mich auf die Arbeit hier in den kommenden neun Monaten.

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