In Deutschland, wie in vielen anderen Ländern der Welt wird am 31. Oktober Halloween gefeiert – in Costa Rica erleben wir den 31. Oktober dieses Jahr etwas anders: 1997 wurde dieser Tag offiziell zum „Día Nacional de la Mascarada Tradicional Costarricense“ ernannt.
Die Geschichte der costaricanischen Maskeraden geht zurück auf die Kolonialzeit (ca. 1560-1821), in der die Masken aus Spanien nach Costa Rica gebracht wurden. Forscher vermuten jedoch auch, dass das präkolumbianische Costa Rica bereits eine Kultur der Maskeraden kannte. Naheliegend ist also, dass die heutige Maskeradentradition sowohl indigenen als auch kolonialen Ursprungs ist.
In einigen Kantonen Costa Ricas wurde die heutige Tradition, die im kolonialen Cartago begann, über die Jahre fortgeführt, wie z.B. in Escazú, Asserí oder Alajuelita. Die Maskeradentradition diente zum einen der Stärkung des Identitätsgefühls der Ticos. Zum anderen sollte damit erreicht werden, dass andere Feste, die der costaricanischen Kultur fremd waren, sich nicht verbreiten.
Der Día Nacional de la Mascarada Tradicional Costarricense wurde 1997 zum offiziellen Nationalfeiertag erklärt, um die kulturellen Traditionen des Landes zu manifestieren. Dies und die handwerkliche Herstellung der Masken sollte auch der Stärkung der kulturellen Identität und des kulturellen Bewusstseins Costa Ricas und deren Bevölkerung dienen.
Das Handwerk der Maskenkunst ist in Costa Rica häufig eine Familientradition und wird von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Dabei werden ganz verschiedene Arten von Masken „gebastelt“.
Zu den typischsten Masken gehören: El Diábolo (der Teufel), La Muerte (die Tote), El Padre sin Cabeza (der kopflose Vater), La Segua, La Llorona oder La Giganta.
Auch bei mir im Projekt, im Centro Cívico Por la Paz Heredia, wurde der Día de la Mascarada gefeiert. Am Freitag, dem 29.11., konnten die Kinder und Jugendlichen mit ihren Familien zu uns kommen, um mit ihren selbst ausgemalten Masken Rollschuh zu laufen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Comité Cantonal de Deporte y Recreación de Heredia und vom Centro Cívico Por la Paz.
Meine Aufgabe bestand darin, im Vorfeld die Masken ausszuschneiden und hieran Bänder zu befestigen. Am Tag des Maskenfestes habe ich dann die Masken an die Kinder und Eltern verteilt. Nach dem Ausmalen der Masken durften die Teilnehmer dann in kleinen Gruppen mit ausgeliehenen Rollschuhen auf die „Fahrbahn“. Die Freiluftsporthalle des Centro Cívicos wurde hierbei zur Rollschuhbahn mit Musik und Lichteffekten umfunktioniert. Neben dem freien Fahren wurden auch Spiele gespielt und es gab Zeit zum Reden. Am Fest habe ich dann selbst auch teilgenommen und bin gemeinsam mit den anderen maskiert Rollschuh gelaufen.
Anlässlich des Feirtages standen um die Fahrbahn verteilt echte typisch traditionelle (riesige) Masken. Zwischendurch haben die professionellen Rollchuhfahrer sich diese sogar aufgesetzt und sind damit durch die Halle gefahren, was auf Grund der Gröβe der Masken sehr beeindruckend war. Auβerdem war ein richtiger Handwerker aus Heredia zu Gast, Manuel Mena, der bekannt dafür ist, traditionelle Masken herzustellen. Er hat uns alle dann über die Tradition und Herstellung der Masken informiert.
Insgesamt war es eine sehr schöne Veranstaltung zu Ehren des „Día Nacional de la Mascarada Tradicional Costarricense“, und ich bin froh, dass ich hieran teilnehmen durfte. Dieses Erlebnis hat mir einmal mehr einen Teil der costaricanischen Kultur nähergebracht.
PURA VIDA
Greta
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