Hi, ich bin Annika und mache einen Freiwilligendienst mit weltwärts im Projekt „Luz Divina“.
Ankunft und erste Eindrücke in Costa Rica
Mittlerweile sind bereits drei Monate vergangen, seit ich mit dem Flieger in San José gelandet bin und mein Auslandsjahr hier in Costa Rica begonnen hat.
Es fühlt sich fast surreal an, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ein Viertel meines Jahres hier ist bereits um, und ich kann und will es gar nicht glauben.
Meine ersten zwei Wochen habe ich auf der Kaffeefinca von Visioneers verbracht, wo ich einen Sprachkurs mitten in wunderschöner Natur gemacht habe. Die Umgebung war einfach traumhaft – Wasserfälle, Kaffeeplantagen und die Ruhe der Landschaft haben den perfekten Einstieg in mein Abenteuer gebildet. Danach ging es weiter nach Heredia, einer nördlichen Provinz von San José. Hier lebe und arbeite ich nun in einer Kleinstadt, die nicht allzu weit von der Hauptstadt entfernt ist.
Meine Arbeit in der Guardería
Mein Arbeitsort ist eine Guardería, eine Mischung aus Kindergarten und Hort. Die Einrichtung hat das Ziel, Kinder durch Bildung, Gesundheitsförderung und Entwicklungsunterstützung aus der Armut zu helfen. Wir betreuen verschiedene Gruppen von Kindern im Alter von 3 Monaten bis 12 Jahren. Sobald die Kinder 12 Jahre alt sind, endet ihre Zeit in der Guardería, und sie können ein technisches Colegio besuchen. Dort erwerben sie praktische Fähigkeiten, die ihnen später helfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sich möglicherweise sogar ein Studium zu finanzieren.
Es ist ein großartiges Gefühl, bei einem Projekt mitzuwirken, das eine so bedeutungsvolle und schöne Mission verfolgt. Besonders gefällt mir, dass wir viele Freiheiten haben, unsere eigenen Ideen und Aktivitäten mit den Kindern umzusetzen.
Alltag im Projekt und Highlights
Ich arbeite zusammen mit einer Mitfreiwilligen in diesem Projekt. Wir haben uns unsere Aufgaben weitgehend nach unseren Interessen aufgeteilt, machen aber auch vieles gemeinsam. Montags stehen beispielsweise Brettspiele und Experimente auf dem Plan, während ich dienstags mit den Kindern Ukulele spiele, mit ihnen singe oder – wie gerade jetzt in der Weihnachtszeit – „Stille Nacht, heilige Nacht“ für das Weihnachtsfest einstudiert habe. Meine Mitfreiwillige organisiert zur gleichen Zeit sportliche Aktivitäten wie Fußballturniere.
Einmal pro Woche geben wir außerdem Deutsch- und Englischunterricht. Das macht mir besonders viel Spaß, vor allem, wenn die Kinder später stolz zu mir kommen und zeigen, welche neuen Wörter sie gelernt haben. Manchmal begleiten wir die Kinder auch zum Espacio Seguro, einem geschützten Raum, wo wir gemeinsam traditionelle Kinderspiele spielen, Armbänder basteln oder andere kreative Dinge machen. Ab und zu gibt es Back- oder Kochkurse, die unsere Chefin mit uns zusammen organisiert. Mit den Kindern haben wir zum Beispiel schon Schokokuchen gebacken und verziert, wobei sie spielerisch Mengenangaben und das Wiegen von Zutaten gelernt haben – das war für alle ein echtes Highlight!
Meine feste Gruppe umfasst Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren, die den Hort von Luz Divina, meiner Organisation, bilden. Anfangs habe ich mich darüber gefreut, mit älteren Kindern zu arbeiten, weil man mit ihnen schon richtige Gespräche führen und tiefere Themen vermitteln kann. Mittlerweile genieße ich es aber auch sehr, zwischendurch die Gruppen zu wechseln und Zeit mit den Kleineren zu verbringen. Diese sind oft motivierter, hören besser zu und machen die Arbeit insgesamt entspannter. Generell macht mir die Arbeit mit den Kindern jedoch großen Spaß, weil sie einem so viel Liebe und Dankbarkeit zurückgeben.
Herausforderungen und persönliche Eindrücke
Auch mit den anderen Lehrkräften und Assistent*innen verstehe ich mich sehr gut. Meine Mitfreiwillige und ich wurden von Anfang an herzlich aufgenommen und werden auch jetzt noch stets freundlich und liebevoll behandelt.
Trotzdem muss ich zugeben, dass ich die Arbeit mit Kindern unterschätzt habe. Sie ist deutlich anstrengender, als ich es mir vorgestellt hatte. Wenn ich um 16 Uhr nach Hause komme, möchte ich mich oft direkt ins Bett legen, weil der Tag auf der Arbeit wirklich keine ruhige Minute bietet und es immer etwas zu tun gibt. Aber trotz der Erschöpfung bin ich unglaublich dankbar, bei Luz Divina arbeiten zu dürfen, und kann das Projekt jedem nur wärmstens empfehlen!
Bis zum nächsten mal,
– Annika
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