Pura Vida Church

2. Dezember 2024   |   Emil Both

 Erste Eindrücke und Wechsel der Unterkunft in Parrita

Am 9. September kam ich nach einer etwa dreistündigen Busfahrt in der kleinen Küstenstadt Parrita an. Hier traf ich zum ersten Mal meinen Chef Diego, bei dem ich ursprünglich bis Ende Dezember wohnen sollte. In seinem zweistöckigen Haus, das für ihn als einzigen Bewohner viel zu groß war, durfte ich mir eines der beiden Zimmer aussuchen. Natürlich entschied ich mich für das größere. Obwohl ich keine Platzprobleme hatte und Diego und ich gut miteinander auskamen, waren die zahlreichen Mückenstiche und Diegos kulinarische Abenteuer, die sich meist auf eher improvisierte Mahlzeiten beschränkten, prägend für meinen ersten Monat in Parrita. Man könnte sagen, der Geschmack seiner Gerichte war „ungewöhnlich“, aber immerhin habe ich dadurch die Kunst der Improvisation in der Küche schnell gemeistert. Umso mehr freute ich mich, als Diego mir nach etwa einem Monat mitteilte, dass er einen neuen Gastgeber für mich gefunden habe.

Seit etwa zwei Monaten lebe ich nun bei Alexon, einem 26-jährigen Koch, der sechs Tage die Woche in einem Café in Jacó arbeitet. Mein Zimmer hier ist deutlich bescheidener als bei Diego. In den ersten Wochen hatte ich nur ein Bett in meinem Zimmer, bevor ich schließlich einen Kleiderschrank bekam. Alexon und ich verstehen uns sehr gut, und unser Verhältnis ähnelt eher dem von Geschwistern als dem klassischen Gastvater-Gastsohn-Verhältnis. Zudem habe ich – wie man es von einem Koch erwarten würde – keine Probleme mehr mit dem Essen, und auch das Mückenproblem hat sich deutlich verbessert.

Mein Arbeitsalltag

Meine Arbeitswoche ist im Vergleich zu den meisten anderen Projekten sehr abwechslungsreich, da wir selten mehr als einen Tag an derselben Einsatzstelle verbringen. Spontane Planänderungen bringen unseren Wochenplan oft durcheinander.

Trotz dieser Änderungen besteht meine Arbeit vor allem aus Kontaktarbeit mit einer Organisation namens YoungLife an weiterführenden Schulen in Jacó, Parrita und Quepos. YoungLife ist eine gemeinnützige evangelische Organisation, die weltweit versucht, Jugendliche für das Christentum zu begeistern und ihnen sichere Orte zu bieten, an denen sie soziale Kontakte zu anderen Jugendlichen knüpfen können.

Eine normale Arbeitswoche beginnt am Dienstag und endet am Samstagabend mit einem verpflichtenden Gottesdienst. Unsere Arbeit besteht hauptsächlich darin, an den „Colegios“ (weiterführenden Schulen) Kontakt zu den Schülern aufzubauen, um sie für die abends stattfindenden YoungLife-Clubs zu gewinnen. In diesen Clubs spielen sogenannte YoungLife-Leader Gemeinschaftsspiele mit den Schülern, während wir für Fotos, Videos und Musik zuständig sind.

Neben der Kontaktarbeit gibt es auch organisatorische Aufgaben. Dazu gehört für mich das Schreiben eines Blogs für meinen Chef sowie das Planen von Events zur Sammlung von Spenden für YoungLife.

Zusätzliche Tätigkeiten

Zusätzlich arbeite ich jeden Donnerstag nach meinem Besuch im Colegio in Jacó in einem Café namens Roasted Edge, das zugleich der Arbeitsplatz meines Gastgebers ist. Dort helfe ich in der Küche beim Abwasch, lerne, Kaffee zuzubereiten, und putze vor dem Schließen des Cafés den Boden sowie das Bad. In unserer Mittagspause bekocht Alexon uns meistens, wodurch ich auch bei der Arbeit von seinen Kochkünsten profitieren kann.

Meine abwechslungsreiche und manchmal etwas chaotische Arbeitswoche endet schließlich am Samstagnachmittag bei Alexon und mir zu Hause. Dort helfe ich beim Aufbau für den Gottesdienst und nehme anschließend verpflichtend daran teil.

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