Nach unserem Einführungsseminar in Heredia ist circa die Hälfte der Freiwilligen nach Turrialba zum Fortgeschritten-Sprachkurs gefahren. In Turrialba wurden wir von Michael, unserem Sprachlehrer, in den Räumen der Kirche in Empfang genommen und haben uns alle vorgestellt. Anschließend zeigten uns Michael und ein paar andere junge Leute aus der Kirche das Stadtzentrum von Turrialba.
Danach wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt. Wir haben jeweils zu zweit in einer Gastfamilie gewohnt.
Um 8.30 Uhr begann immer unser Sprachkurs. Der Sprachkurs fand in den Räumlichkeiten der Kirche statt. Die Kirche ist relativ klein und der Raum, wo die Gottesdienste stattfinden, sieht eher wie eine Aula aus: mit Klappstühlen, einer Bühne und einem Beamer.
Wir haben die spanische Grammatik gelernt bzw. wiederholt und viele Costariqueñismos (= Wörter, die man nur in Costa Rica benutzt) gelernt. Der Unterricht war sehr abwechslungsreich und unser Sprachlehrer Michael und unsere Sprachlehrerin Merlyn waren sehr nett und motiviert. Um 10.30 Uhr gab es immer eine Pause mit einem Snack, der entweder aus frischen Früchten oder Churros bestand. Nach dem Snack gab es nochmal eine Sprachkurseinheit bis zum Mittagessen, welches in einzelnen Plastikverpackungen geliefert wurde. Wir hatten außerdem immer Plastikbesteck und -becher. Das hat mich sehr überrascht, weil Costa Rica ansonsten sehr auf Umweltschutz achtet (z.B. fast 100% Strom aus erneuerbaren Energien, große Teile des Landes unter Naturschutz, Ökotourismus).
Nachmittags hatten wir immer ein vielseitiges Programm, was auch von unserem Sprachlehrer organisiert wurde. Am ersten Tag sind wir zum Club Leo gegangen. Das ist eine Jugendorganisation des Lions Clubs und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind alle sehr nett und offen und haben uns herzlich aufgenommen. Wir haben ihnen geholfen Kleiderspenden zu sortieren und so die ersten Kontakte zu jungen Ticos geknüpft. In den folgenden Tagen haben wir nachmittags noch öfter was mit den Ticos vom Club Leo gemacht, z.B. Volleyball gespielt oder getanzt.
Am Wochenende hatten wir keinen Sprachkurs. Am Samstag haben wir mit unserem Touristenführer Jorge eine Wanderung zum Wasserfall Aquiares gemacht. Der Weg dahin führte durch Kaffeeplantagen, tropischen Wald mit vielen uns unbekannten Pflanzen und am Ende durch den Fluss, sodass wir unsere Schuhe ausgezogen haben und durch den Fluss gewatet sind. Der Wasserfall war wunderschön und wir durften dort sogar baden. Am Sonntag war dann ein interkulturelles Treffen mit den Ticos vom Club Leo und wir haben ein lustiges Theaterstück mit typisch deutschen Verhaltensweisen aufgeführt. Die Ticos haben uns traditionelle und moderne Tänze vorgeführt, eine Legende vorgespielt, viele Spiele mit uns gespielt und uns bekocht. Wir haben auch Kartoffelsalat, Brot und Apfelkuchen gemacht und noch ein Lied auf Spanisch mit unserem Sprachlehrer vorgesungen. Das Treffen hat sehr viel Spaß gemacht, die Stimmung war ausgelassen und wir haben viel geredet, getanzt und neue Freundschaften geschlossen. In der zweiten Woche waren wir nachmittags dreimal beim Tanzkurs und haben die Paartänze Salsa, Merengue und Bachata gelernt, sowie eine Hip-Hop-/Reggaeton-Choreografie einstudiert.
Am zweiten Samstag mussten wir sehr früh aufstehen, da wir uns um 6 Uhr mit unserem Guide Jorge getroffen haben, um eine Wanderung auf den zweithöchsten Vulkan Costa Ricas (Volcán Turrialba, ca. 3300m hoch) zu machen. Der Aufstieg war ziemlich anstrengend, da der Weg mit Geröll bedeckt und sehr steil war. Der Blick oben war dafür atemberaubend: Wir haben auf die Wolken heruntergeschaut und der Krater des (übrigens noch aktiven) Vulkans war sehr beeindruckend.Am letzten Nachmittag wurden wir noch einmal vom Club Leo eingeladen und haben Burger gegessen, Spiele gespielt und Karaoke gesungen.Anschließend mussten wir uns alle verabschieden, da nach zwei Wochen fast alle Freiwilligen in ihre jeweiligen Projekte gefahren sind.Es war eine wunderschöne Zeit in Turrialba und wir kommen gerne wieder zurück um unsere Freunde und unsere Gastfamilien zu besuchen!